Dekolonialisierung des Wissens

29. Oktober 2021 EntwicklungsforschungForscher/innen

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Dekolonialisierung des Wissens ist eine Spurensuche in Bibliotheks- und Museumsbeständen, die nicht neutral oder frei von Hierarchien sind.

Es gilt noch vielfache diskriminierende und rassistische Denkmuster zu „verlernen“, wie die postkoloniale Theoretikerin Gayatri C. Spivak im Rahmen ihrer Auseinandersetzungen um epistemische Gewalt feststellt. Dadurch können neue Fragen in Bezug auf die Geschichtsschreibung und auf Wissensbestände gestellt werden: Welche Geschichten werden in Bibliotheken und Archiven erzählt und welche nicht? Wer erzählt sie und mit welchem Interesse?

Die heutige Folge von Welt im Ohr beschäftigt sich mit den Wissensstrukturen, die wir in Europa und Österreich lernen. Diese sind keineswegs neutral oder frei von Hierarchien. In Bibliotheks- und Museumsbeständen, sowie in den Geschichten, die wir kennen und erzählen, ist die europäische Kolonisierung immer noch präsent.

Die europäische Errungenschaft, die eigenen Wissensformen zur Norm zu machen, durchdringt bis heute Institutionen des Wissens wie auch uns selbst. Dieses Wissen folgt nicht nur einseitigen Interessen, es legitimiert zugleich Rassismen und Herrschaftsverhältnisse. Und das bedingt eine Fortdauer von Ungleichheiten. Im Rahmen dieser Folge beginnt eine Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der Dekolonisierung des Wissens und ein Aufruf, Wissensproduktionen selbstkritisch zu hinterfragen.

Gestaltung und Moderation: Maiada Hadaia, Anna Geiger
Im Interview: Dr.in Gabriele Slezak, ÖFSE, Institut für Afrikawissenschaften, Universität Wien
Lisa Tackie, Institut für Afrikawissenschaften, Universität Wien

Zum Thema

Workshop "Current Trends, Uncommon Paths: Decolonising the Academia through Feminism " Dr.in M. Kopf, L.Tackie Inst. Afrikawissenschaften

Ausstellung Kunsthalle Wien Belinda Kazeem-Kamiński und Ana Hoffner ex-Prvulovic* erforschen unermüdlich rassistische Blickregime und Praktiken des Fremdmachens.