Public Science: Wissenschaft im Dialog mit Schule und Gesellschaft

Igel aus Karton © OeAD/Gianmaria Gava

Um das Vertrauen in die Wissenschaft und Demokratie zu stärken und Kooperationen zwischen Wissenschaft, Schule und Gesellschaft zu ermöglichen, koordiniert und fördert der OeAD im Auftrag des BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) zahlreiche Initiativen, Projekte und Vernetzungsmöglichkeiten.

Alle forschen mit

Drei Schülerinnen werfen einen Blick in die Citizen-Science-Broschüre (öffnet Bild in Modal-Fenster) © OeAD/APA-Fotoservice/Schedl

Was haben der Mönch Gregor Mendel, die Fossiliensammlerin Mary Anning und der Politiker Benjamin Franklin gemeinsam? Alle drei sind berühmte Citizen Scientists (Bürgerforscher/innen). Ohne eine Ausbildung für ihr Forschungsgebiet zu haben, machten sie bedeutende wissenschaftliche Entdeckungen. Der Citizen-Science-Ansatz ist also nicht neu. Auch heute noch gibt es zahlreiche Forschungsprojekte, an denen interessierte Bürgerinnen und Bürger beteiligt sind.

Um diesen Ansatz in der Forschungscommunity bekannter zu machen, initiierte das BMBWF 2015 das OeAD-Zentrum für Citizen Science als Informations-, Beratungs- und Servicestelle. Die Mitarbeiterinnen tragen seitdem wesentlich zum Aufbau von Citizen-Science-Know-how in der Bildungs- und Forschungslandschaft bei. Im Rahmen von Vernetzungsaktivitäten (z.B. Citizen-Science-Kontaktpersonen) und Veranstaltungen wie etwa den Sparkling-Science-Spotlights sowie durch Vorträge/Workshops (z.B. im Rahmen von Tagungen) wird Expertise rund um Citizen Science und Wissenschaftskommunikation gefördert.

Worin liegt der Mehrwert? Durch die aktive Einbindung der Gesellschaft in den Forschungsprozess und die Interaktion mit Forschenden wird das Vertrauen in Wissenschaft und Demokratie gestärkt. Das OeAD-Zentrum für Citizen Science trägt mit seinen Aktivitäten dazu bei, den Citizen-Science-Ansatz in Österreich weiter zu etablieren.

Förderprogramm "Sparkling Science 2.0."

eine Gruppe von Schülerinnen und Schüler erforscht die Natur © Shutterstock, Halfpoint

Im Auftrag des BMBWF fördert der OeAD mit dem Forschungsprogramm Sparkling Science 2.0 Citizen-Science-Projekte, in welchen Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen – aber auch die Zivilgesellschaft – aktiv in den Forschungsprozess miteinbezogen werden. So forschen seit Herbst 2022 insgesamt 123 Schulen in einem der 34 geförderten Sparkling-Science-Projekte der 1. Ausschreibung mit (Fördervolumen: 11,5 Millionen Euro). Gemeinsam mit 18 Forschungseinrichtungen analysieren die Kinder und Jugendlichen etwa die Veränderungen des Schnees in Grönland und Österreich, sie gehen dem illegalen Wildtierhandel auf die Spur oder setzen sich mit Zukunftsfragen rund um das Thema Weltraumforschung auseinander. Mit dem Schuljahr 2024/25 starten 27 neue Projekte der 2. Ausschreibung. Rund 90 Schulen sind (wieder) mit dabei! 

Worin liegt der Mehrwert? Die Citizen Scientists lernen Forschung in all ihrer Vielfalt - von der Forschungsfrage bis hin zu wissenschaftlichen Methoden und der Interpretation von Ergebnissen - kennen. Durch ihr Engagement, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten leisten die Citizen Scientists aber auch einen Beitrag zum Forschungsergebnis, deren Bearbeitung ohne ihre Mitarbeit nicht möglich wäre.

Young Science

Bei den Young-Science-Initiativen des OeAD dreht sich alles um schulische Wissenschaftsvermittlung: Ziel ist es, Schulleitungen und Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler zu motivieren, sich mit Wissenschaft und Forschung auseinanderzusetzen. 

Wissenschaftsvermittlung im Schulunterricht (alle Schulstufen)

Unterstützungsangebote rund um VWA & Diplomarbeit (SEK II)

  • Young-Science-Themenplattform: Über 3.500 Themenanregungen aus der Wissenschaft für VWA/Diplomarbeit inklusive Literaturtipps, Links und zumeist auch persönlichen Kontaktmöglichkeiten zu Forscherinnen und Forschern.
  • Young Science Inspiration Award: Auszeichnung für Maturant/innen, die die Themenplattform genutzt haben und deren VWA oder Diplomarbeit Forschende inspiriert hat
  • VWA-Mentoring im Bereich Physik und Informatik: Studentisches Mentoring für die Erstellung der VWA im Fachbereich Physik oder Informatik (Kooperation mit TU Wien)

Begabungsförderung (SEK I & SEK II)

  • Schüler/innen an die Hochschulen: Maßnahme, die (hoch)begabten Schüler/innen ermöglicht, Lehrveranstaltungen an Hochschulen zu besuchen und Prüfungen abzulegen.


Worin liegt der Mehrwert? Die Maßnahmen des OeAD im Bereich der schulischen Wissenschaftsvermittlung richten sich an Schüler/innen ALLER Alterstufen und sozialen Schichten. Dadurch leistet der OeAD einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Verständnisses von Wissenschaft und Demokratie und stärkt das Vertrauen in diese.

Förderprogramm Kinder- und Jugenduniversitäten

Eine Frau zeigt einem Mädchen etwas an einem Stück Holz © Freepik.com, created by Freepik

Kinder- und Jugenduniversitäten bieten im Rahmen von Vorlesungen, Workshops, Exkursionen etc. vielfältige Möglichkeiten, in die Welt von Wissenschaft und Forschung einzutauchen. Das BMBWF unterstützt Kinder- und Jugenduniversitäten in Österreich durch ein eigenes Förderprogramm, das seit 2021 vom OeAD koordiniert wird. Mit 2024 wurde das Budget für Projekte auf 1,6 Mio. Euro erhöht. Damit können auch Erweiterungsmodule zur „Ferienbetreuung mit wissenschaftlichem Anspruch“ gefördert werden.
Projekte mit Niederösterreich-Bezug können eine zusätzliche Förderung des Landes NÖ, Abteilung Wissenschaft und Forschung erhalten. Diese betreut der OeAD seit 2024.
Die Förderung von Kinder- und Jugenduniversitäten wird jährlich im Herbst ausgeschrieben. Informationen dazu und zu den bereits geförderten Initiativen sind auf der Young-Science-Webseite des OeAD abrufbar.

Worin liegt der Mehrwert? Forscherinnen und Forscher vermitteln spielerisch und altersgemäß ihr Wissen, geben Impulse für die spätere Ausbildungs- und Berufswahl und tragen zum Abbau von Stereotypen und Vorurteilen bei.