Österreich-Zentren

Grundsätzliches und Entwicklung der Österreich-Zentren

Das Österreichische Wissenschaftsministerium gründete in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts zur Unterstützung der Forschung und des Wissens über Österreich und Mitteleuropa das erste Center for Austrian Studies an der Universität Minnesota, dem weitere folgen sollten. Mittlerweile gibt es neun (9) Österreich-Zentren. Auch wenn diese unterschiedliche Strukturen, Schwerpunkte und unterschiedliche Bezeichnungen aufweisen, verfolgen sie alle die wissenschaftliche Beschäftigung mit Österreich und Mitteleuropa als Ziel.

Diese Zentren haben nicht nur eine große Bedeutung für die Studierenden und Forschenden an dem jeweiligen Zentrum, sondern auch für die Gastuniversitäten und die lokale und internationale scientific community und fördern in Kooperation mit österreichischen Universitäten und anderen wissenschaftlichen oder kulturellen Institutionen die wissenschaftliche Zusammenarbeit des jeweiligen Landes mit Österreich.

Zielsetzung

  • Unterstützung und Förderung der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Österreich und Mitteleuropa mit dem fachlichen Schwerpunkt Geschichte und Kultur
  • Anbahnung bzw. Fortführung wissenschaftlicher Kooperationen zwischen dem jeweiligen Standort und Österreich
  • Präsentation österreichischer Kultur, Wirtschaft und Politik im Gastland und Beitrag zum Aufbau eines nachhaltigen Netzwerks von Personen mit wissenschaftlichem Bezug zu Österreich

Der OeAD ist für die Durchführung der Förderaktivitäten der Österreich-Zentren zuständig (Stipendien, Gastprofessuren, Entsendung von Expertinnen und Experten, Unterstützung der Tätigkeit der Österreich-Zentren). 

Standorte der Österreich-Zentren

Globus auf einem Stapel Bücher © Fotolia/mnimage

Center for Austrian Studies Minnesota/University of Minnesota
Das 1976 gegründete Center for Austrian Studies bezeichnet sich selber als:
The Western Hemisphere's oldest and best-known research center investigating the past, present, and future of Central Europe with a specific focus on Austria and the successor states of the Habsburg Empire.

 

Center Austria New Orleans/University of New Orleans
Gegründet 1997, fördert das Center in New Orleans Studien über Österreich und Europa in der Golfregion Amerikas durch Stipendien, Vorlesungen und Symposien. Das Center wird von der österreichischen Marshallplan-Stiftung unterstützt und trägt dadurch auch bei, die Erinnerung an den Marshallplan wachzuhalten.

Wirth Institute for Austrian and Central European Studies/University of  Alberta/Edmonton
Das Wirth Institut für österreichische und zentraleuropäische Studien ist die einzige universitäre Einrichtung in Kanada, die sich ausschließlich der interdisziplinären Analyse Zentraleuropas widmet. Das Institut wurde 1998 gegründet und fungiert als akademisches und kulturelles Zentrum, welches regelmäßig Vorträge, wissenschaftliche Konferenzen, künstlerische Festivals, Symposia, Konzerte und Ausstellungen organisiert.

Foundation for Austrian Studies Leiden/Universität Leiden
Seit 1988 verbreitet die ‘Stichting Oostenrijkse Studiën’ das Wissen über Österreich und Mitteleuropa in den Niederlanden und stimuliert den akademischen Austausch. In enger Zusammenarbeit mit der Universität Leiden gründete die Stiftung einen Lehrstuhl, spezialisiert auf Österreich- und Mitteleuropastudien. Das 2016 gegründete Historische Institut das „Central and East European Studies Centre (CEES) ist eine  gemeinsame Initiative mit dem Leidener Institut für Politikwissenschaften und dem Institut für öffentliche Verwaltung.

Österreich-Zentrum Olmütz/Universität Olmütz
Das Olmützer Österreich-Zentrum wurde 2013 gegründet. Den wissenschaftlichen Schwerpunkt bilden die Forschungen der – in der Olmützer Palacky-Universität seit 1997 etablierten – Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur, die sich mit dem deutschmährischen Schrifttum als genuinem Bestandteil der österreichischen Literatur- und Kulturtradition beschäftigt.

Mitteleuropazentrum Budapest/Andrassy Universität Budapest
Das Mitteleuropazentrum an der Andrássy Universität Budapest (AUB) wurde 2010 gegründet und konzentriert sich in Forschung und Lehre auf die Geschichte und Kultur der Habsburgermonarchie und ihrer Nachfolgestaaten. Es versteht sich als interdisziplinäre, deutschsprachige Plattform zur Begegnung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Center for Austrian Studies/Hebrew University Jerusalem
Das Center for Austrian Studies, gegründet 2001 durch eine gemeinsame Initiative des Österreichischen Außenministeriums, des Österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur und der Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem in Österreich, fördert Österreich-Studien und die Kenntnis österreichischer Kultur in Israel in den Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften, unterstützt die Beziehungen zwischen israelischen und österreichischen Akademikerinnen, Akademikern und Studierenden, behandelt schwerpunktmäßig die Geschichte der Stadt Wien und ihrer Bedeutung innerhalb der europäischen Geschichte, das Erbe der jüdischen Bevölkerung in der Habsburgermonarchie und ihren Beitrag zur europäischen Kultur.

Institute of European Studies, Austrian Sudies Programme Berkeley/Berkeley University
Das Österreich-Studienprogramm an der University of California, Berkeley wurde 2017 als Teil des Institute of European Studies (IES), des führenden Zentrums zu Studien zu europäischen Angelegenheiten und der EU, gegründet. In der historischen Forschung und Lehre wird die Rolle der multinationalen Habsburgermonarchie in Europa betont, vor allem das Vermächtnis der transnationalen Verwaltung und ihrer Vorbildwirkung für heute.

Österreich- und Ostmitteleuropa-Zentrum Wien/Universität Wien, Institut für Osteuropäische Geschichte
Das Wiener Österreich- und Ostmitteleuropa-Zentrum (Austrian and Central European Center) ist seit 2007 am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien angesiedelt. Zu den wichtigsten Aufgaben des Wiener Zentrums zählen die Förderung von exzellenten Doktoratsstudierenden, die Herausgabe der jährlichen Konferenzbände (resultierend aus den Annual Conventions der Zentren), die Vernetzung der insgesamt neun auf drei Kontinenten agierenden Österreich-Zentren sowie die Realisierung gemeinsamer Projekte und internationaler Symposien.

Stipendien und andere Aktivitäten

Flugzeug aus Karton hängt in einem Baum © OeAD/Gianmaria Gava

Marietta Blau-Stipendien der Österreich-Zentren (vormals Doctoral Research Fellowships)

Zur Unterstützung der Forschungsschwerpunkte der Österreich-Zentren stehen für vier Zentren Forschungsstipendien zur Verfügung, die jungen österreichischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen bis zu 12-monatigen Forschungsaufenthalt im Rahmen ihrer Dissertation ermöglichen.  

 

Marietta Blau-Stipendium für Alberta

Marietta Blau-Stipendium für Jerusalem

Marietta Blau-Stipendium für Minnesota

Marietta Blau-Stipendium für New Orleans


Gastassistenzprofessur Jerusalem, Edmonton und Leiden

Zur Unterstützung der Forschungstätigkeit des Österreich-Zentrums wird in Jerusalem, Edmonton und Leiden je eine Assistenzprofessur finanziert, für die sich hervorragende Postdocs einer österreichischen Universität bewerben können.

Assistenzprofessur am Österreich-Zentrum der Hebräischen Universität Jerusalem

Gastprofessur Edmonton

Gastprofessur Leiden


Entsendungen von Expertinnen und Experten

Zur Gestaltung von Workshops, Seminaren und zur Durchführung von Gastvorlesungen können die Österreich-Zentren in Edmonton, New Orleans, Minnesota und Jerusalem (dort wo auch Stipendien vergeben werden) Expertinnen und Experteneinladungen aussprechen. 

  • Pro Zentrum können pro Jahr bis zu drei Expertiinnen und Experten eingeladen werden
  • Aufenthaltsdauer: 10 – 14 Tage