Im Zentrum der Vorträge und Diskussionen standen aktuelle soziale, politische, wirtschaftliche und ökologische Fragen. Dabei wurde die Rolle der Sozialen Arbeit im Hinblick auf globale soziale Ungleichheit, Armut, politischen Populismus und die in vielen Ländern schleichende Erosion demokratischer Strukturen beleuchtet.
Auch die restriktive Asylpolitik und zunehmende Panikmache bezüglich der sogenannten Flüchtlingskrise in Europa wurde kritisch erörtert. Einigkeit bestand darin, dass seitens der Profession Sozialer Arbeit sowie der Zivilgesellschaft dem politischen Narrativ der „illegalen Migration“ eine menschenrechtsbasierte, auf Fakten beruhende Haltung gegenübergestellt werden muss. Thema Fakten – ein Beispiel: Von den weltweit 68,5 Millionen auf der Flucht befindlichen Menschen bleibt der ganz überwiegende Teil, nämlich 85% in den sogenannten Entwicklungsländern selbst. Die Krise in Europa besteht nicht in den „Flüchtlingsströmen“, sondern in der politischen Propaganda, die Flüchtlinge als Sündenböcke stigmatisiert und dabei die Spaltung der Gesellschaft vorantreibt. Als Gegenentwurf wurden bei dem Symposium Konzepte herausgestellt, die auf eine solidarische Grundhaltung, die Anerkennung von Vielfalt und die Überwindung von Grenzen bauen – seien es geographische, nationale oder mentale Grenzen.
Die Teilnehmer/innen dieses englischsprachigen Symposiums kamen aus Burundi, Deutschland, Kenia, Italien, Ruanda, Tansania, Uganda und Österreich. Die Delegation aus Afrika ist Teil eines internationalen Projekts des Studiengangs Soziale Arbeit zur Professionalisierung Sozialer Arbeit in den Ländern der Ostafrikanischen Gemeinschaft, das vom österreichischen Hochschulkooperationsprogramm APPEAR gefördert wird.
Bei der Tagung wurde die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Symposium“ ernst genommen: Neben dem fachlichen Dialog spielte bei den alten Griechen auch das gesellige Miteinander eine große Rolle. So ging der inhaltliche Teil der Tagung in ein informelles Abendprogramm mit kulinarischen Spezialitäten aus Tansania und Live-Musik im Innenhof der Fachhochschule über. Neben vertieften Gesprächen konnte auch die eine oder andere Freundschaft über Ländergrenzen hinweg geknüpft werden. Einheimische Feldkirchner Passanten wurden von der feierlichen Stimmung angezogen und mischten sich unter die internationalen Gäste.
„Join hands and make a difference“: FH-Professor Helmut Spitzer hatte dem Auditorium gleich zu Beginn des Symposiums die Zielrichtung vorgegeben: „Wenn Sie morgen mit dem Gefühl aufwachen, bereichert zu sein, und sich motiviert fühlen, gemeinsam einen Beitrag zur konstruktiven Gestaltung unserer verflochtenen Weltgesellschaft zu leisten, ist das Ziel dieses Treffens erreicht.“