Das zeigen die positiven Auswirkungen der Kulturvermittlungsarbeit des OeAD in diesem Feld seit bereits über 30 Jahren – seit 1989 nehmen Lehrlinge aus ganz Österreich in additiv zum dualen Ausbildungssystem angebotenen Projekten Momente kultureller Bildung in Anspruch. Dabei entwickeln sie wichtige Schlüsselkompetenzen, um für ihren beruflichen Alltag besser gewappnet zu sein.
Die Ausgangsidee, 1989 von „Team Eigenart/Museum“ umgesetzt, war eine simple: den in ihrer Ausbildung oft einzig mit berufsspezifischen, also „nützlichen“ Informationen konfrontierten Lehrlingen einen für sie „fremden“ Ort näherzubringen – das Museum; die positiven Effekte für die Beteiligten dafür umso vielfältiger: Problemlösungen in einem ungewohnten Zusammenhang zu finden, über das Experimentieren eigene Lösungsstrategien zu entwickeln, oder über kritisches und unorthodoxes Denken die eigene Kreativität und Kommunikationsfähigkeit zu erleben – alles Kompetenzen, die im Berufsleben gefragt sind, eben Schlüsselkompetenzen. Und diese werden in kultureller Bildung angesprochen - wie Evaluierungen der darauffolgenden, über dreißigjährigen Projektarbeit im Rahmen der Reihe „K3-PROJEKTE. Kulturvermittlung mit Lehrlingen“, so der aktuelle Titel, in den verschiedensten kulturellen Sparten belegen. Von der performativen zur bildenden Kunst, von der Hochkultur bis hin zu alltagskulturellen Aspekten reicht die Palette der Projektangebote heute. Und dass die Auseinandersetzung mit Medien und Film in unserer digitalen Zeit eine Hauptrolle spielt versteht sich von selbst: (Digitale) Medienkompetenz wird so zu einem bereichernden Element der Ausbildung.
Der Wert einer gesamtheitlichen Bildung findet mittlerweile auch in den Ausbildungsplänen seinen Niederschlag: Nachdem über die Jahre mit Fächern wie „Deutsch und Kommunikation“, „politische Bildung“, oder einer lebenden Fremdsprache die allgemeinbildenden Elemente in den Berufsschul-Lehrplänen gestärkt wurden, gibt das Fach „Projektpraktikum“ weiteren Raum – auch, um den Berufsschulunterricht mit Elementen kultureller Bildung zu vervollkommnen.
Wie die in ganz Österreich tätigen K3-Teams Kulturvermittlung qualitätsvoll umsetzen, können Sie im neu erschienenen Magazin „Ladestation K3“ nachlesen. Dieses ist unter www.oead.at/k3 downzuloaden oder als druckfrisches Exemplar zu bestellen.
Author: Roman Schanner (OeAD-Koordination K3-Projekte)
Zahlen:
40 Prozent der Österreicher/innen absolvieren nach der Schule eine duale Lehrlingsausbildung. Kulturelle Bildung steht für sie dann nicht mehr auf dem Lehrplan. Dem will die Reihe K3-Projekte entgegenwirken, indem sie Module kultureller Bildung speziell für Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe entwickelt und anbietet. Bereits 26.318 Lehrlinge aus 2340 Betrieben und 158 Berufsschulen haben daran mitgewirkt.