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Ein junger Koch in Albanien. Er steht mit Uniform und Haarnetz in einer Küche.
© Rruzhdin Birbili

60 Jahre OeAD: Das Projekt "AL-Tour"

Verbesserung von Qualität, Arbeitsmarktrelevanz und sozialer Inklusion im Bereich der Tourismusausbildung in Albanien.
5 min lesen · 20. Mai 2021

Der Tourismussektor trägt stark dazu bei, die Beschäftigung und das Wirtschaftswachstum in Albanien anzukurbeln und damit die Arbeitslosigkeit zu verringern. Um dieses Potenzial zu nutzen, wurde die Steigerung der Qualität von touristischen Dienstleistungen von der Regierung als eine der vier Prioritäten für die Entwicklung des Landes definiert.

Das Projekt "AL-Tour" wurde von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert und in den Jahren 2016-2020 vom OeAD, der Österreichischen Agentur für Bildung und Internationalisierung, kofinanziert und umgesetzt. "AL-Tour", das in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, der Nationalen Agentur für Berufsbildung und der lokalen Nichtregierungsorganisation „Partner für Kinder“ durchgeführt wurde, hatte nachhaltige Auswirkungen auf das albanische Berufsbildungssystem.

Ergebnisse und Erfolge des Projekts
Mit allen elf albanischen berufsbildenden Schulen für Tourismus, vier Schüler/innenheimen und zwei Berufsbildungszentren für Erwachsene sowie der Nationalen Agentur für Berufsbildung als direkte Begünstigte erreichte das Projekt "AL-Tour" rund 188 Schulleiterinnen und Schulleiter sowie Lehrerinnen und Lehrer für berufsbildende Fächer, 21 Praktikumskoordinatorinnen und -koordinatoren, 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Schüler/innenheimen, rund 2500 Schülerinnen und Schüler, 50 Ausbilderinnen und Ausbilder und ca. 73 Betriebe.

Projektergebnisse:

  • Es wurden gendersensible Berufsstandards für fünf Berufe in diesem Bereich entwickelt und eingeführt;
  • Gendersensible Qualifikationsbeschreibungen, die dem albanischen Nationalen Qualifikationsrahmen und den Lehrplänen entsprechen, wurden erarbeitet und umgesetzt;
  • Die Zuständigen an allen Tourismusschulen werden zur nachhaltigen Einführung des neuen Lehrplans und die Umsetzung gendersensiblen Unterrichts befähigt;
  • Die Lehrkräfte von 11 berufsbildenden Schulen für Tourismus sind besser in der Lage, die Lehrpläne zu verstehen und umzusetzen;
  • Vier Schüler/innenheime werden als „Lehrhotel Light“ genutzt;
  • Qualitätskriterien und Richtlinien für Betriebspraktika wurden ausgearbeitet und eingeführt und für benachteiligte Schülerinnen und Schüler wurde der Zugang zu Praktika verbessert;
  • An allen Tourismusschulen wurden Praktikumskoordinatorinnen und -koordinatoren eingesetzt und ausgebildet.

Erfolgsgeschichten von Schülerinnen und Schülern

Eriglant Zylyftari: Angetrieben von Leidenschaft auf dem Weg in eine vielversprechende Zukunft

Eriglant Zylyftari besuchte von 2015 bis 2019 den Gastronomie- und Tourismus-Zweig der Schule "Isuf Gjata" in Korca. Während seiner Schulzeit absolvierte er aufgrund seiner Leidenschaft und dank der Unterstützung durch seine Lehrerinnen und Lehrer der praktischen Fächer ein Praktikum in einem der erfolgreichsten Unternehmen der Stadt Korca, dem Fünf-Sterne-Hotel „Life Gallery“.


Während seines Praktikums wurden seine Fähigkeiten von den Hoteleigentümern sogleich erkannt und nach seinem Schulabschluss wurde Eriglant eine Vollzeitstelle angeboten. Er arbeitet derzeit weiterhin in einer interessanten Position im selben Betrieb.

Jetzt erkenne ich, dass das Schwierigste war, mich für diese Ausbildung zu entscheiden; der Erfolg beruht dann ganz einfach auf Ausdauer und Vertrauen“ – sagt Eriglant – „Ich fühle mich jedes Mal geehrt, wenn die Schule mich einlädt, offene Unterrichtsstunden mit Schülerinnen und Schülern in der Küche und im Restaurant abzuhalten“.

Klaudja Avdulla: Chancengerechtigkeit

Klaudja Avdulla ist Schülerin der 13. Klasse der Schule „Isuf Gjata“ in Korca. Sie hat sich aufgrund ihrer Leidenschaft für das Kochen für den Gastgewerbe- und Tourismus-Zweig entschieden.

Ein Mädchen mit besonderen Fähigkeiten zu sein, hat mich nicht davon abgehalten, am Lernprozess oder an schulischen Aktivitäten teilzunehmen. Meine Schule hat mir die Möglichkeit gegeben, mich meinen Mitschülerinnen und Mitschülern gleichwertig zu fühlen“, sagt Klaudja.

Die Praktika im „Grand Hotel“ im Stadtzentrum haben ihr das Selbstvertrauen gegeben, ihren Traum zu verwirklichen.

Klaudjas Mutter, Frau Albana, bekräftigt: „Ich bin sehr zufrieden mit den Fortschritten meiner Tochter. Das freundliche Klima und die Bedingungen, die durch die Schule geschaffen werden, stärken unsere Zuversicht, dass Klaudja eine glänzende Zukunft vor sich haben wird.“

Xhenita Kamberi: Auf der Suche nach einer besseren Zukunft

Xhenita Kamberi ist Schülerin der 12. Klasse des Gastgewerbe- und Tourismus-Zweigs an der Schule „Antoni Athanas“ in Saranda. Sie stammt aus einer einkommensschwachen Familie aus einem Dorf in der Nähe der Stadt Permet und hat sich entschieden, ihren Heimatort zu verlassen, um die Tourismusschule in Saranda zu besuchen. Xhenita arbeitet jetzt in der „Classic Bar“ in Saranda als Kellnerin und geht weiterhin zur Schule, um grundlegende neue Fähigkeiten und Kenntnisse für ihre Zukunft in der Tourismusbranche zu erwerben.

Die Berufsausbildung war die beste Entscheidung, die ich in meinem Leben getroffen habe“ – sagt Xhenita – „Schon ab dem ersten Schuljahr habe ich die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten erworben, um eine Arbeit zu finden und ein ausreichendes Einkommen für mich und meine Familie zu sichern. Dank der Unterstützung durch das Projekt "AL-Tour" konnte ich aufgrund der neu ausgestatteten Labors in meiner Schule alles, was ich gelernt habe, praktisch anwenden. Deshalb fühle ich mich bei der Benutzung aller Geräte an meinem Arbeitsplatz, sowohl im Restaurant als auch in der Bar, sehr sicher“.

Ruzhdin Birbili: Richtige Entscheidungen sorgen für einen erfolgreichen Lebensweg

Ruzhdin Birbili ist ein ehemaliger Schüler der Schule „Antoni Athanas“ in Saranda, der 2019 seinen Abschluss im Bereich Gastgewerbe und Tourismus gemacht hat. Dank der Unterstützung durch seine Lehrerinnen und Lehrer und der Möglichkeit, in den neuen Küchen- und Restaurantlabors zu üben, konnte er Praktika absolvieren und sich sehr gut auf die Bedürfnisse der örtlichen Betriebe einstellen.

„Ich war sehr jung, als ich mich für eine berufsbildende Schule entschieden habe und ich hätte nie gedacht, in meinem Leben so weit zu kommen“ – sagt Ruzhdin – „Ich bin so dankbar und glücklich, dass ich mich für einen Beruf entschieden habe, den ich liebe und ich bin für eine erfolgreiche Laufbahn bereit.“

Ruzhdin ist als Koch in einem sehr erfolgreichen Betrieb in Tirana, dem „Colosseo Hotel“, angestellt und sein Ehrgeiz treibt ihn dazu an, sich beruflich weiterzuentwickeln.

Weitere Informationen zur Bildungskooperation mit Ost- und Südosteuropa

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