Am Mittwoch, dem 16.12.20 fand die Weihnachtsfeier für Incoming Stipendiatinnen und Stipendiaten das erste Mal online statt. Anstatt sich im OeAD Haus in der Ebendorferstraße 7 zu treffen und gemeinsam das Jahr ausklingen zu lassen wurden die Stipendiatinnen und Stipendiaten, welche sich zurzeit in Österreich aufhalten, mittels persönlichen Weihnachtsgeschenks per Post über die online Veranstaltung informiert. Zusammen mit der Einladung wurden ein Keks- und ein Punschrezept verschickt, welche zur Zubereitung am Tag der Weihnachtsfeier anregten.
Bei der Anmeldung zur Weihnachtsfeier wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefragt, ob sie einen Beitrag zur Veranstaltung leisten möchten. Würde die Feier im OeAD Haus stattfinden, hätten die Teilnehmenden die Möglichkeit, eine Präsentation über ihre Weihnachtstraditionen zu halten, Lieder zu singen, oder ein weihnachtliches Gericht vorzubereiten und zu präsentieren. Da diese Optionen natürlich auch online möglich sind, haben sich vier der teilnehmenden Stipendiatinnen und Stipendiaten dazu entschlossen eine Präsentation über die Weihnachtszeit in ihrem Heimatland vorzutragen:
Olga Witmer, eine Richard Plaschka-Stipendiatin in Innsbruck berichtete über Weihnachten in den Niederlanden beziehungsweise von Sankt Nikolaus der zu Santa Claus wurde. Der wichtigste Feiertag im Dezember ist St. Nikolaus am 6. Dezember. Traditionell bekommen die Kinder an diesem Tag ihre Geschenke überreicht. Die Kinder glauben in den Niederlanden nicht an Santa Claus, jedoch wird Weihnachten aufgrund der Globalisierung und Amerikanisierung zunehmend wichtiger.
Lisa Esti Puji Hartanti, eine Ernst Mach ASEA-UNINET Stipendiatin in Wien erzählte von Weihnachten in Indonesien. Etwa 87% der indonesischen Bevölkerung sind Muslime. Katholische Christen sind eine Minderheit. Allerdings erkennt die Staatsideologie Pancasila, die Lehren aller fünf, großen Weltreligion zur Ausübung an. Trotzdem bietet die Regierung Begleitschutz bei Veranstaltungen rund um das Weihnachtsfest. Frau Esti selbst geht an Weihnachten zur Kirche, beschenkt Kinder und ladet Freunde und Familie zu sich nach Hause ein. In Österreich feiert sie mit indonesischen Gemeinde Weihnachten.
WATANABE Akihiko, Richard Plaschka-Stipendiat in Wien verglich seine Erfahrungen von Weihnachten und Silvester in Japan und auf den Philippinen. In Japan sind nur ein 1% der Bevölkerung Christen. Trotzdem wird im Dezember vor allem kommerziell Weihnachten ‚gefeiert‘. In den Philippinen wo 80-90% katholische Christen sind, wird von September bis Januar Weihnachten gefeiert. Zur Dekoration werden vorwiegend Sternlaternen verwendet. Zum Jahreswechsel können auf den Philippinen aufwendige Feuerwerke bestaunt werden, während es in Japan ruhig wird. Dort werden die Shinto Tempel besucht, welche am Eingang mit Bambus Dekoration geschmückt sind.
Borys Sulym, ein Richard Plaschka-Stipendiat in Wien präsentierte die Weihnachtstraditionen in der Ukraine. Dort wird Weihnachten von orthodoxen Christen erst am 6. und 7. Januar gefeiert. An Heiligabend werden traditionell zwölf Fastenspeisen aufgetischt, welche an die zwölf Apostel Christi erinnern. Bevor diese jedoch gegessen werden dürfen, wird Kutja (Süßspeise) von dem ältesten anwesenden Familienmitglied mit einem Gebet gesegnet. Nachdem das Weihnachtsmahl gegessen wurde, wird wieder Kutja bereitgestellt. Diesmal für die Seelen der verstorbenen Familienmitglieder. Symbolisch wird für alle Verstorbenen jeweils ein Löffel zu dieser Süßspeise aufgedeckt.
Zwischen den einzelnen Vorträgen untermalten Katharina Engel und ihre Tochter Maria die Feier mit traditionellen Weihnachtsliedern. Das gemeinsame Singen der beiden hat lange Tradition auf den Weihnachtsfeiern und wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern immer sehr geschätzt. Daher war es umso erfreulicher, dass diese Tradition auch online weitergeführt werden konnte.
Frau Yana Krastina aus Weißrussland studiert mit einem Stipendium der Stipendienstiftung der Republik Österreich in Wien und konnte leider nicht an der virtuellen Feierlichkeit teilnehmen. Da sie verhindert war, schickte sie eine Videogrußbotschaft an die Stipendiatinnen und Stipendiaten. Diese wurde zusammen mit dem Weihnachtslied „Stille Nacht“, welches von ihr am Klavier gespielt wurde, im Rahmen der Weihnachtsfeier abgespielt.
Im Anschluss an den offiziellen Teil der Weihnachtsfeier wurde im OeAD Haus traditionell das Mikrofon und die Bedienung der Musikanlage an Herrn Muhammad Rovidad übergeben. Herr Rovidad hat den OeAD-Stipendiatinnen und Stipendiaten im Laufe seines PhD Studiums pakistanische Tänze beigebracht. Diese langjähre Tradition konnte heuer leider nicht weitergeführt werden, da Herr Rovidad sein PhD Studium im Rahmen des Stipendienprogram Pakistan erfolgreich abgeschlossen hat und wieder nach Pakistan zurückkehrt ist.
Für den Ausklang der online Weihnachtsfeier haben sich die OeAD Mitarbeiterinnen überlegt, die Stipendiatinnen und Stipendiaten mit einem weihnachtlichen Quiz zu überraschen. 21 Fragen wurden unter der Aufsicht von drei Kolleginnen an drei Teams gestellt. Der/die Teamsprecher/in musste die Antwort in einem Umfragelink eingeben. Die Fragen waren unterschiedlich schwer und konnten nicht alle beantwortet werden. Jedoch gab es in der Auflösungsrunde so manche Erkenntnis und Aha-Erlebnisse. Es stellte sich heraus, dass zwei Teams mit Gleichstand den ersten Platz belegten. Auf die Frage, welchen Preis sich die Gewinnerinnen und Gewinner wünschten, wurde kollektiv mit „wir möchten Zeit miteinander verbringen, ein Treffen, das vom OeAD organisiert wird“, geantwortet.
Da dieser Wunsch in absehbarer Zeit noch nicht erfüllt werden kann, wird das events4scholars Team weiterhin online Veranstaltungen anbieten. Diese werden dazu dienen, die Stipendiatinnen und Stipendiaten untereinander zu vernetzen, aber auch die Möglichkeit zur Weiterbildung geben.
Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden dieser Veranstaltung und wünschen eine erholsame Ferienzeit. Wir freuen uns auf ein erfolgreiches, glückliches neues Jahr, indem persönliche Treffen, hoffentlich bald wieder möglich sein werden.