Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) bieten seit September 2015 einen globalen politischen Rahmen für sozial-ökologische Transformationen. Wie die Hochschulen aktiv diesen nachhaltigen Wandel der Gesellschaft mitgestalten können, diskutierten über 100 Teilnehmer/innen aus Forschung und Lehre, Hochschulverwaltung, den Ministerien sowie der Zivilgesellschaft. Das Fazit der Konferenz lautet, dass für vernetztes und ganzheitliches Lehren und Forschen Freiräume, längerfristige Förderstrukturen, aber auch Mut und Zivilcourage aller Beteiligten nötig ist.
Universitäten als Innovationsmotor
Damit Hochschulen zu Triebfedern des sozialen Wandels werden, braucht es zunächst einen Paradigmenwechsel an den Hochschulen selbst hin zu einem integrierten, systemischen und transformativen Ansatz sowie einen verstärkten Dialog mit allen gesellschaftlichen Akteur/innen. Im Bereich der Forschung müssen die Förderstrukturen neu gedacht werden. Nicht nur die Anzahl der Publikationen, sondern die gesellschaftliche Wirksamkeit soll berücksichtigt werden. Außerdem braucht es Freiräume, um über die komplexen Fragen nachdenken zu können und vernetzt zu forschen. Zudem sollten die SDGs stärker in den Curricula verankert werden.
Zusammenarbeit mit dem globalen Süden
Die Referent/innen forderten kritisches Denken und das Aufzeigen und die transparente Verhandlung von Machtstrukturen. Dabei wurden auch die Berührungspunkte der Nachhaltigkeitsbildung und der Entwicklungszusammenarbeit diskutiert. Die Grundfrage dabei ist, so Andreas Obrecht vom OeAD, der die Veranstaltung mitorganisiert hat: „Wie schaffen wir es, Bildung und Wissenschaft so neu zu denken, dass die europäische Hegemonie nicht fortgeschrieben wird und eine Zusammenarbeit mit dem globalen Süden auf Augenhöhe stattfindet?“
Hochschulen im Dialog mit der Gesellschaft
Ministerien und Fördergeber sowie die Hochschulen müssten neue Kooperationen finden, „es braucht neue Freiräume und Habitate, aber auch den Mut zur Veränderung – einerseits Empowerment und andererseits Offenheit aller Beteiligten“, fasst Konferenzorganisatorin Andrea Höltl von der Donau-Universität Krems zusammen. Die Wissenschaft müsse dafür auch die Partizipation aller Akteur/innen der Gesellschaft aktiv fördern. Für diesen Dialog spielen insbesondere die Studierenden eine wichtige Rolle als Multiplikator/innen jetzt und in der Zukunft.
Breite Allianz für Nachhaltigkeit
Veranstalterin der Konferenz „Wissenschaft im Wandel“ war die Allianz Nachhaltiger Universitäten in Kooperation mit der Österreichischen Forschungsstiftung für internationale Entwicklung, dem Runden Tisch Hochschulbildung Global, der Österreichischen Fachhochschulkonferenz sowie dem OeAD.
Podcast zur Konferenz „Wissenschaft im Wandel“: Allianzen und Impulse für nachhaltige Entwicklung. Im Rahmen der Sendereihe „Welt im Ohr“.