1992 graduierte Dr. Rahel Bekele als erste Frau in Äthiopien in dem neuen Masterstudiengang „Information Science“, zu einer Zeit, als die Verbreitung und Verwendung von Computern oder dem Internet gerade erst in den Kinderschuhen steckte, nicht nur in Äthiopien. Rahel Bekele befasst sich seitdem mit der Frage des Umgangs mit und der Möglichkeiten von Informations- und Kommunikationstechnologien, insbesondere im Gesundheitssektor. So schloss sie 2005 ihr Doktorat in Hamburg ab und lernte im Zuge dieses Aufenthalts auch Österreich und den OeAD kennen. Seit vielen Jahren ist ihr insbesondere die Gesundheitsaufklärung für schwangere Frauen und junge Mütter im ländlichen Äthiopien ein Anliegen, da die Sterblichkeit von Frauen und Kindern rund um die Geburt nach wie vor sehr hoch ist. Mit einer Informationsapp zu Schwangerschaft, Geburt und früher Mutterschaft arbeiten sie und ihr Team aktuell in dem APPEAR-Projekt TEMACC. Es wird in dem Projekt auch versucht die (Ehe-)Männer mit einzubeziehen, da in diesen zumeist muslimischen Gesellschaften auch bei Männern ein großer Aufklärungsbedarf besteht – wenngleich er nicht immer erwünscht ist.
Neben vielen anderen Aktivitäten ist die vierfache Mutter Rahel Bekele auch seit vielen Jahren im Gefängnis von Addis Abeba engagiert, um unter anderem den Häftlingen den Umgang mit Computern zu lehren, der ihnen nach ihrer Haft einen leichteren Wiedereinstieg in die Gesellschaft ermöglichen soll.