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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold?! Ein Event-Rückblick auf „Social Media für CS-Projekte"

Am 10. Dezember 2020 lud das OeAD-Zentrum für Citizen Science zu einer Veranstaltung ein, bei der sich alles um das Thema Social Media drehte. Das Online-Event zog Publikum aus dem gesamten deutschsprachigen Raum an.
3 min lesen · 18. Dezember 2020

Kommunikation ist ein zentrales Element in Citizen-Science-Projekten. Neben Zeit, Empathie und persönlichem Engagement ist auch das Finden des passenden Kommunikationskanals ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg. Für viele Forschende – egal ob Einsteigerinnen und Einsteiger oder erfahrenere Kolleginnen und Kollegen – ist „richtige“ Kommunikation jedoch etwas, das oftmals erst erlernt werden muss. Dies trifft insbesondere auf Kommunikation durch Social Media zu.

Bei der Veranstaltung „Social Media für Citizen-Science-Projekte“ wurden Forschende in theoretische Überlegungen zur Konstruktion bzw. Reflektion der eigenen (idealen) Zielgruppe(n) eingeführt. Bevor die Vortragenden das Wort ergriffen, gab es eine kleine Umfrage für das Publikum. Die Teilnehmenden sollten Antworten auf die Frage "Was bedeutet Social Media für Sie?" geben. Die Ergebnisse waren wenig überraschend. Die Wordcloud (siehe Titelabbildung) zeigt eindeutig, dass bei Social Media besonders Kommunikation, Vernetzung und Austausch im Mittelpunkt stehen. Aber auch negativ behaftete Wörter wurden genannt. Social Media werden demnach als "Datenkrake", "Fake News" und "Zeitfresser" gesehen. Daraus lässt sich schließen - wie es in der Wordcloud so treffend heißt - sie sind "Fluch und Segen" zugleich.

Die Kommunikationsexpertin Rosemarie Nowak von der Donau-Universität Krems stellte anfangs verschiedene Social-Media-Kanäle mit ihren Vor- und Nachteilen sowie die Methode der Persona-Bildung zur Erreichung unterschiedlicher Zielgruppen vor. Im Anschluss an die theoretische Einführung gaben zwei Citizen-Science-Projektleitende aus den Geistes- und Naturwissenschaften Einblicke in ihre praktischen Erfahrungen mit dem Einsatz von Social Media und Community-Management in Citizen-Science-Projekten. Barbara Heinisch von der Universität Wien präsentierte, wie das Projekt Deutsch in Österreich (IamDiÖ) unter dem Einsatz von Facebook, Blogs, Podcasts und anderen Medien seine vielfältigen Zielgruppen – von der Forschungscommunity bis hin zur breiten Bevölkerung – erreicht. Thomas Hübner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik zeigte, dass im Projekt Naturkalender vor allem die dazugehörige App für die Kommunikation mit den Citizen Scientists sehr erfolgreich eingesetzt wird. Seiner Erfahrung nach zählt aber trotz aller Technologien der persönliche Austausch und Kontakt mit den Citizen Scientists. Danach kann man zusammen in den virtuellen Raum einsteigen.

In der anschließenden Diskussion brachten die Teilnehmenden unterschiedliche Fragestellungen ein, wie zum Beispiel: Wie hoch ist das finanzielle Budget für die Social-Media-Aktivitäten in den Projekten? In welchem Verhältnis steht der Aufwand eines Podcast zum Nutzen? Kann der „persönliche Austausch“ auch auf digitalem Weg, z.B. durch Online-Kurse, erreicht werden?

Durch die Veranstaltung wurden Forschenden und Praktikerinnen bzw. Praktikern eine Reihe von Werkzeugen zum erfolgreichen Einsatz von Social Media in Citizen-Science-Projekten an die Hand gegeben, aber auch deren Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt. Die Teilnehmenden müssen nun für sich selbst entscheiden, ob „Reden“ durch Social Media nun Gold oder Silber für das eigene Projekt ist.

Für alle, die nicht dabei sein konnten, gibt es unter Downloads die Folien der Präsentationen zum Herunterladen und das gesamte Event zum Nachsehen rechts in der Galerie oder direkt auf YouTube.

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