Die Erfahrungen der Corona-Pandemie und die letzte Eurobarometer-Umfrage haben gezeigt, dass es ein tieferes Verständnis sowohl für Wissenschaft und Forschung als auch für demokratische Prozesse braucht. Die aktuellen Ergebnisse des Wissenschaftsbarometers der Österreichischen Akademie der Wissenschaften lassen eine positive Entwicklung erkennen. So ist der Anteil der Befragten, die der Wissenschaft „sehr stark“ oder „stark“ vertrauen, auf 73% (plus 3%) gestiegen. Insgesamt gaben über Dreiviertel (77%) der Befragten an, dass „Wissenschaft und Forschung unser Leben verbessern“ (plus 7%). Auch konnten Forschende bei ihnen zugeschriebenen positiven Eigenschaften wie „kompetent“ (72%), „qualifiziert“ (75%), „erfahren“ (68%), „verantwortungsvoll“ (59%) oder „aufrichtig“ (56%) generell leicht zulegen.
Der Anteil der Befragten, die der Wissenschaft „nicht“ oder „gar nicht“ vertrauen, hat sich hingegen nur minimal verringert und ist heuer auf 6% (minus 1%) gesunken. Nach wie vor große Bedeutung wird dem „gesunden Menschenverstand“ beigemessen: Insgesamt 38% (plus 1%) der Befragten ziehen diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen vor. Dass der Einfluss von Politik und Wirtschaft auf die Wissenschaft „viel zu groß“ oder „eher zu groß“ sei, teilten heuer anteilig etwas mehr Menschen.
Bei der vom Gallup Institut durchgeführten Befragung lässt sich ein Zusammenhang zwischen der allgemeinen Zufriedenheit und dem Interesse an bzw. Vertrauen in Wissenschaft erkennen. Von den „systemisch Unzufriedenen“ vertrauen lediglich 41% „sehr“ bzw. „eher“ der Wissenschaft, während dies von den „Zufriedenen“ gleich 93% tun. Auch interessiert sich von den „systemisch Unzufriedenen“ nur die Hälfte für Wissenschaft gegenüber 71% von den „Zufriedenen“. Gewisse politische Überzeugungen sind ebenfalls damit verbunden.
Das BMBWF fördert Maßnahmen zur Stärkung des Vertrauens in Wissenschaft und Demokratie. Der OeAD unterstützt die Maßnahmen zu „Trust in Science and Democracy“ durch den kontinuierlichen Ausbau verschiedener Formate der Wissenschaftsvermittlung an Schulen, wie der Initiative der Wissenschaftsbotschafter/innen.