Seit der letzten Empfehlung zur Förderung der Mobilität zu Lernzwecken im Jahr 2011 ist schon viel passiert; auch durch die laufende Anpassung der Programme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps. Schon länger wird die Ausweitung und inklusivere Gestaltung dieser Lernmobilitäten für alle, unabhängig von Alter, Bildung und Hintergrund, gefordert.
Im Frühjahr 2023 kamen deshalb 142 Bürger/innen aus Europa zu einem Bürger/innenpanels zusammen, um gemeinsam 21 Empfehlungen zur Mobilitätsmöglichkeiten zu Lernzwecken auszuarbeiten. Diese Empfehlungen wurden an die Europäische Kommission übergeben, die nun ihren Vorschlag präsentierte.
Ziel des Vorschlags ist es die Lernmobilität zu einem integralen Bestandteil aller Bildungs- und Ausbildungspfade zu machen, den Anteil der Menschen in der EU, die von einem Lernaufenthalt im Ausland profitieren, zu erhöhen und den Anteil von Menschen mit geringeren Chancen, einschließlich behinderter Menschen, an der Lernmobilität zu erhöhen.
Der Vorschlag befasst sich auch mit Mobilitätshindernissen wie z.B. dem hohen Verwaltungsaufwand, Sprachbarrieren, fehlenden finanziellen Mitteln und dem Fehlen automatischer Anerkennungsverfahren. Die Empfehlung zielt zudem darauf ab, Mobilitätsmöglichkeiten zu Lernzwecken nachhaltiger zu gestalten, von digitalen Technologien zu profitieren und die EU-Werte zu fördern.
Die ehrgeizigen Ziele zur Förderung der Mobilität zu Lernzwecken bis 2030 auf einen Blick:
- Mindestens 25 % der Hochschulabsolventen und Hochschulabsolventinnen sollten eine Mobilitätserfahrung zu Lernzwecken machen
- Mindestens 15 % der Lernenden in der beruflichen Aus- und Weiterbildung sollten von einer Lernmobilität im Ausland profitieren
- Mindestens 20 % aller Lernenden, die von einer Lernmobilität im Ausland profitieren - in allen Bereichen der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie in den Bereichen Jugend und Sport - sollten Menschen mit geringeren Möglichkeiten sein