Im Dezember 2021 plädierte die Wissenschaftsforscherin und ehemalige Präsidentin des European Research Council (ERC) Helga Nowotny für eine weitere Öffnung der Wissenschaft für die Gesellschaft, um der ausgeprägten Wissenschaftsskepsis in Österreich entgegenzuwirken. Im Policy Brief Wege aus der Pandemie: zur Neubestimmung des Verhältnisses von Wissenschaft und Gesellschaft unterstreicht Nowotny den Aufholbedarf in Bezug auf Wissenschaftskommunikation und empfiehlt eine Reihe von Maßnahmen um eine übergreifende, koordinierte und nachhaltige Strategie zu entwickeln. Diese beinhalten u.a. dass Forschung zu und über Wissenschaftskommunikation Bestandteil jeder zukünftigen Strategie sein sollte und dass es einen stärkeren Austausch zwischen Forschenden und Wissenschaftsjournalist/innen geben sollte.
Eine Erweiterung erfuhr das Paper von Nowotny im März 2022 durch eine Veröffentlichung der Sozialwissenschaftler Johannes Starkbaum und Thomas König (Institut für Höhere Studien) sowie des Wissenschaftsjournalisten Klaus Taschwer. In ihrem Policy BriefImpulse für einen Neustart der Wissenschaftskommunikation in Österreich empfehlen sie eine österreichweite Enquete mit Stakeholdern aus Forschung, Bildung, Medien, Forschungsförderung, öffentlichem Bereich, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um den Ist-Zustand der Wissenschaftskommunikation in Österreich abzubilden und weitere Schritte zu definieren. Sie sprechen sich für eine Erhebung und Evaluierung aktueller Maßnahmen der Wissenschaftskommunikation sowie eine Studie zu europäischen Best-Practice-Initiativen aus.