Ö-Cert wird von Bund und Ländern auf Basis einer gesetzlichen Grundlage vergeben (15a-Vereinbarung) und gilt als europäisches Vorzeigeprojekt.
Zu Beginn der 2000er Jahre geriet das Thema Qualitätssicherung und -entwicklung vermehrt in den Fokus der europäischen Bildungsagenda. Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich die österreichische Erwachsenenbildungslandschaft nicht nur durch eine Vielzahl von Anbietern und Angeboten, sondern auch durch eine große Anzahl an verwendeten Qualitätsmanagementsystemen aus. In den Bundesländern wurden unterschiedliche Kriterienlisten oder Verfahren der externen Qualitätssicherung etabliert, um die Transparenz im zunehmend unübersichtlich werdenden Aus- und Weiterbildungsmarkt zu erhöhen. Dies bedeutete einen erheblichen Aufwand: für die Verwaltung ebenso wie für die Organisationen, um in jedem Bundesland als Bildungsanbieter anerkannt zu sein.
Um diesen Mehraufwand zu vermeiden, Transparenz und Vereinfachungen zu schaffen und die Professionalisierung der Erwachsenenbildung weiter zu steigern, wurde Ö-Cert entwickelt. In einem mehrjährigen Prozess ist es Bund und Ländern gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Wissenschaft und Erwachsenenbildung gelungen, erstmals österreichweit einheitliche Qualitätsstandards für Bildungsanbieter zu schaffen und somit eine qualitätsvolle Anbieterstruktur zu gewährleisten.
Neben den Vereinfachungen wie der Entfall der Mehrfachzertifizierungen für Bildungsanbietern in den Bundesländern, profitieren auch Bildungsinteressierte: Sie haben durch die österreichweite Anerkennung von Ö-Cert gleiche Möglichkeiten beim Zugang zur Förderung ihrer Weiterbildung geschaffen, auch wenn diese nicht im eigenen Bundesland stattfindet.
Ö-Cert wird seit 2012 vergeben. Aktuell verfügen rund 1.300 Bildungsanbieter (inklusive ihrer Zweigstellen) über das Ö-Cert-Zertifikat. Das Verzeichnis der Ö-Cert-Qualitätsanbieter ist auf https://oe-cert.at/qualitaetsanbieter/ abrufbar.
Die Themen Qualität und Transparenz sind Querschnittsthemen, die sich durch die meisten Aufgabenbereiche des OeAD wie ein roter Faden durchziehen. Seit 2020 sind sie auch organisatorisch im OeAD verortet.
Autor: Geschäftsstelle Ö-Cert
Fotos: Copyright: Florian Feuchtner