Wer einen Erasmus+ Aufenthalt absolviert hat, der kann in der Regel viel erzählen. Ideal ist es, wenn all die prägenden Erinnerungen und Erlebnisse dazu beitragen, dass möglichst viele junge Menschen von Erasmus+ erfahren und gleichzeitig dazu motiviert werden, selbst einmal am Programm teilzunehmen. Genau darauf zielt „Erasmus Back to School“ ab, eine Initiative, die 2011 vom OeAD und der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik gemeinsam ins Leben gerufen wurde.
Das Konzept ist schnell erklärt: Ehemalige Erasmus+ Studierende besuchen ihre ehemalige Schule und berichten dort den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe von ihren Erfahrungen und Erlebnissen, die sie im Rahmen ihres Erasmus+ Aufenthalts gemacht haben. Zum einen geht es hier zunächst einmal darum, die formalen Rahmenbedingungen zu erläutern: Wann und wohin kann ich mit Erasmus+ gehen? Wie lange dauert ein Aufenthalt, wie hoch ist die finanzielle Unterstützung? Wie funktioniert das mit der Bewerbung? Hier können eventuell bestehende Ängste vor bürokratischen Hürden abgebaut werden und es zeigt sich schnell, dass der vielzitierte „Papierkram“ im Regelfall deutlich weniger umfangreich ist als angenommen.
Zusätzlich vermitteln die „Back to School“-Vortragenden aber auch all das, was in keinem Learning Agreement oder Abschlusszeugnis steht, und dennoch die Essenz einer Teilnahme an Erasmus+ ausmacht: wie es ist, als junger Mensch selbstständig und eigenverantwortlich in einem anderen Land zu leben und zu studieren; eine neue Sprache, Kultur und Lebensalltag kennenzulernen; im Gastland so etwas wie ein zweites Zuhause zu finden; Kontakte und internationale Freundschaften zu schließen, die oftmals ein Leben lang bestehen bleiben.
Im OeAD-Jubiläumsjahr und zehn Jahre nach seiner Gründung kann „Erasmus Back to School“ im Hochschulbereich eine äußerst erfolgreiche Bilanz ziehen: Ehemalige Erasmus+ Studierende führten bislang knapp 600 Schulbesuche durch – von den Tourismusschulen am Wilden Kaiser über die Waldorfschule in Graz bis zum Schulschiff in Wien. Sie erreichten auf diesem Weg rund 20.000 Schülerinnen und Schüler, bei denen sie die Lust auf Erasmus+ und das Interesse an einem Auslandaufenthalt wecken konnten. Schülerinnen und Schüler, die damals die Studierenden von morgen waren, mittlerweile vielleicht im Rahmen ihres späteren Studiums selbst einen Erasmus+ Aufenthalt absolviert haben und ihre Erfahrungen im Rahmen von „Erasmus Back to School“ ihrerseits weiteren interessierten Personen vermitteln konnten.
„Erasmus Back to School“ baut auf dem Engagement und der Begeisterung der Vortragenden auf, die im Rahmen der Initiative oftmals auch bereits mehrfach von ihren Erfahrungen berichten. Zusätzlich dürfte die pro Schulbesuch anfallende Aufwandsentschädigung in der Höhe von 60 Euro die Bereitschaft an einer Teilnahme zumindest nicht schmälern.
Neben der Hochschulbildung nehmen ehemalige Erasmus+ Teilnehmerinnen und Teilnehmer mittlerweile auch in den Bereichen Erasmus+ Berufs- und Schulbildung an „Erasmus Back to School“ teil.
Wir freuen uns auf weitere erfolgreiche Kapitel auch in den kommenden Jahren!
Autor: Tobias Schneider