Mit einem Anspruch Wissenschaft zu demokratisieren und die breite Bevölkerung aktiv einzubinden, richten Wissenschaftskommunikation und Citizen Science ihr Augenmerk zunehmend auf sogenannte „schwer erreichbare Zielgruppen“. Doch wer oder was sind schwer erreichbare Zielgruppen? Wer entscheidet, wer diesen angehört und von welcher Perspektive aus? Oft werden unter dem Begriff sehr unterschiedliche, aber in sich scheinbar homogene Bevölkerungssegmente zusammengefasst. So wird der Ausdruck etwa für Menschen mit Migrationshintergrund, aus sozial benachteiligten Schichten, mit Behinderungen oder in peripheren Regionen bzw. Bezirken verwendet. Sind all diese Gruppen gleich schwer erreichbar? Und sind sie auch bildungsbenachteiligt?
Das OeAD-Zentrum für Citizen Science möchte diese Fragestellungen mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen, Disziplinen und Institutionen reflektieren und durch Praxisbeispiele aufzeigen, wie „Hard-to-reach-groups“ bestmöglich erreicht werden können. Welche Strategien erweisen sich als hilfreich und effektiv? Wie kann Diversität und Inklusion gewährleistet werden? Welche Besonderheiten gilt es bei unterschiedlichen Formaten der Wissenschaftskommunikation und Citizen-Science-Projekten zu beachten?
Nach einer Keynote durch Philipp Schrögel, der sich in einem einschlägigen Forschungsprojekt sowohl aus einer theoretischen als auch einer praktischen Perspektive mit verschiedenen Strategien auseinandergesetzt hat, werden die eingeladenen Expertinnen und Experten im Rahmen einer Podiumsdiskussion ihre eigenen Herangehensweisen teilen und diskutieren. Ein Fokus wird dabei auch auf die Jüngsten in unserer Gesellschaft – Kinder und Jugendliche – gelegt. Das Spektrum der Erfahrungen erstreckt sich von der Organisation von Kinder- und Jugenduniversitäten über die Koordination von Citizen-Science-Projekten bis hin zur Erstellung von Pop-up-Angeboten zur Wissenschaftsvermittlung und Wissenschaftskommunikation ganz allgemein.