Die meisten der rund 20.000 ordentlichen Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen aus dem globalen Süden (incoming degree seeking students, Angaben Wintersemester 2019) finanzieren sich ihr Studium selbst – durch Überweisungen ihrer Familien in den Herkunftsländern und durch geringfügige Erwerbstätigkeit. Corona hat die schon vor der Pandemie oft prekäre Situation weiter verschärft:
- Überweisungen bleiben aus
- Der Job ist verloren gegangen
- Distance learning ist bei nicht-deutscher Erstsprache eine besondere Hürde
- Die sozialen Kontakte, ein wichtiger Faktor für gute Integration, sind massiv eingeschränkt
Die Folgen:
- Finanzieller Stress
- Erhöhter Leistungsdruck
- Erhöhte psychische Belastung bis hin zur existenziellen Bedrohung
Denn trotz Corona müssen alle Studierende aus Drittstaaten für die Verlängerung des Aufenthaltstitels den Studienerfolgsnachweis von 16 ECTS-Credits pro Jahr sowie den Nachweis der Finanzierung des Aufenthalts erbringen: € 6.630 pro Jahr bis zum 24. Lebensjahr und € 12.005 pro Jahr ab dem 24. Lebensjahr.
Die Arbeitsgruppe kommt zu dem Schluss, dass die Internationalität der österreichischen Hochschulen, die Attraktivität des Hochschulstandortes Österreich und seine Positionierung in der globalen Wissensgesellschaft ernsthaften Schaden nehmen, wenn es nicht gelingt, die Situation der internationalen Studierenden (vornehmlich jener aus dem globalen Süden) substanziell zu verbessern.
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