Der OeAD als NQR-Koordinierungsstelle (NKS) ist die zentrale Verwaltungs-, Koordinations- und Informationsstelle für den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) in Österreich. Er führt unter www.qualifikationsregister.at ein Online-Register, in dem zugeordnete Qualifikationen abrufbar sind. Die Kernaufgabe der NKS ist die formale und inhaltliche Prüfung von Zuordnungsersuchen und die Zuordnung von Qualifikationen zu einem von acht NQR-Qualifikationsniveaus. Zusätzlich gibt es seit 2020 NQR-Servicestellen, die Zuordnungen aus dem nicht-formalen Bildungsbereich ermöglichen.
Eine dieser Servicestellen ist aufZAQ. Wolfgang Rauter von aufZAQ schreibt in seinem Artikel über die neue Zuordnung zum NQR in der Kinder- und Jugendarbeit:
Die Ausbildung und Anerkennung von Pädagoginnen und Pädagogen bzw. Menschen, die Kinder und Jugendliche begleiten, ist eine zentrale Säule, auf der die Qualität von Kinder- und Jugendarbeit aufbaut. Wir alle wünschen uns, dass unser Nachwuchs „in guten Händen“ ist.
Aus- und Weiterbildungen in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit finden normalerweise nicht-formal statt, also nicht gesetzlich geregelt und außerhalb von staatlichen Bildungseinrichtungen. Kompetenzen, die durch Engagement in diesem Bereich erarbeitet wurden, sind daher oft nicht gut kommuniziert und damit auch nicht für alle sichtbar.
Zertifizierung und Zuordnung zum Nationalen Qualifikationsrahmen führt zu besserer Vergleichbarkeit
Die aufZAQ-Zertifizierung von Lehrgängen, die Jugendarbeiter/innen auf ihre Tätigkeit vorbereiten, veranschaulicht erworbene Kompetenzen nach außen. Als NQR-Servicestelle ermöglicht aufZAQ gleichzeitig eine Verbindung zum Nationalen Qualifikationsrahmen. Die Zuordnung von Lehrgängen der Kinder- und Jugendarbeit zum NQR stellt sie anderen Qualifikationen des österreichischen Bildungswesens gegenüber.
Mit der Zuordnung von drei Lehrgängen der Österreichischen Alpenvereinsjugend Ende 2020 wurden erstmals nicht-formale Ausbildungen im Jugendbereich über den NQR anerkannt und damit national und international mit unterschiedlichen Bildungsangeboten vergleichbar.
Vorteile auf unterschiedlichen Ebenen
Für die Absolventinnen und Absolventen bedeutet das, dass die Anerkennung der erworbenen Kompetenzen leichter in die hauptamtliche Kinder- und Jugendarbeit sowie andere berufliche Bereiche (wie Projektmanagement, Training oder auch Teamleitung) transferierbar wird. Für die Organisationen der Kinder- und Jugendarbeit bedeutet das qualitätsgesicherte Lehrgänge, stärkere Vernetzung und Verzahnung der Angebote und letztlich eine stärkere Wahrnehmung und höherer Stellenwert als eigenständiger Bereich der österreichischen Bildungslandschaft.
Autor: Wolfgang Rauter, aufZAQ
Zum Artikel im Alpenverein-Magazin "Bergauf" (ab Seite 28)