Der OeAD hat 2021 jugendlichen Zuwachs bekommen: Zwei EU-Programme – Erasmus+ Jugend und das Europäische Solidaritätskorps (ESK) – und ein SALTO Resource Centre, die den informellen und non-formalen Jugendbereich unterstützen.
Im informellen und non-formalen Bereich finden sich alle Jugendlichen und Jugendbereiche (Bildungs-, Betreuungs- und Unterstützungsangebote), die nicht an eine Bildungseinrichtung (also den formalen Bildungsbereich) angekoppelt sind. Dieser Sektor zeichnet sich durch besondere Niederschwelligkeit und Vielfalt in der Arbeit, den Zielgruppen und den Methoden aus. Es gibt keine “Anwesenheitspflicht” in einem Jugendzentrum, keine Fortbildungsverpflichtungen bei Fachkräften in der Jugendarbeit (Vereine, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Streetworkers und Freizeitpädagoginnen und -pädagogen, Gruppenbetreuungen etc.) und keinen Zwang, als informelle Gruppe Projekte durchzuführen oder als Freiwillige/r ins Ausland zu reisen – trotzdem wird all das seit mehr als 30 Jahren von immer mehr jungen Menschen und Praktikerinnen und Praktikern gemacht.
Im OeAD werden die beiden Programme, die all dies ermöglichen – Erasmus+ Jugend und das Europäische Solidaritätskorps (ESK) – betreut, beworben und mit dem SALTO RC auf europäischer Ebene weiterentwickelt.
Internationaler Jugendbereich
In den vergangenen Jahren hat die Arbeit für Erasmus+ Jugend in Aktion und das Europäische Solidaritätskorps in Österreich einen festen Platz im Bereich der europäischen Jugendpolitik und der Internationalen Jugendarbeit erworben. Gemeinsam mit Partnerorganisationen wie der Bundesjugendvertretung (BJV) dem Bundesnetzwerk für Offene Jugendarbeit (bOJA) und dem Bundesnetzwerk Österreichische Jugendinfos (BÖJI) wurden Anstrengungen unternommen, um dem Thema Jugend in der Europäischen und Österreichischen Politik mehr Sichtbarkeit zu verleihen.
Die European Youth Goals, die Eingang in die österreichische Jugendstrategie gefunden haben, die European Youth Work Charter und breite, kostengünstige Informations- und Fortbildungsangebote für Fachkräfte aus dem Jugendsektor sind nur einige Beispiele für die Umsetzung dieses breiten jugendpolitischen Auftrags.
Solidarität und Inklusion
Ein zentraler Aspekt der EU-Jugendprogramme (Erasmus+ Jugend und ESK) ist die Solidarität. Europäische Werte gemeinsam erlebbar machen und gegenseitig füreinander Eintreten sind wichtige Prinzipien der Programme. Im Europäischen Solidaritätskorps wird der Name auch Programm: In Solidaritätsprojekten können junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren als Gruppe von mindestens fünf Personen Projekte in der eigenen Umgebung – der eigenen Gemeinde, dem Grätzel usw. – umsetzen. Dafür stehen bis zu 6.000 Euro für 12 Monate Projektlaufzeit zur Verfügung. In beiden Programmen und allen Förderschienen ist das klare Ziel, Europa für alle erlebbar zu machen – unabhängig von sozialem, ökonomischem, körperlichem oder sonstigem Hintergrund.
Diese Aspekte – Inklusion und Teilhabe an den Programmen, unabhängig von der Herkunft oder den Lebensumständen der Teilnehmenden – sind elementare Bestandteile der Programme und werden deshalb in den Jugendprogrammen auch besonders unterstützt und gefördert. Das zeigen auch die Berichte von jungen Menschen, die im Programm teilgenommen haben:
„Bevor ich mit dem Freiwilligeneinsatz begonnen habe, war Solidarität ein Begriff, der für mich negativ besetzt war, weil ich aufgrund meiner Behinderung von sozialen Aktivitäten ausgeschlossen war. Aber dank meinem Freiwilligeneinsatz und einer Umgebung voller unterstützender, freundlicher Freiwilliger änderte sich meine Meinung völlig. Wenn ich jetzt an Solidarität denke, erinnere ich mich an die Aktivitäten, an denen ich hier mitgewirkt habe, und schätze diese Momente von ganzem Herzen.“
(Esin, Freiwillige aus der Türkei in Österreich)
Einen kleinen Einblick, wie diese Projekte aussehen können, vermitteln diese Projektvideos:
Solidaritätsprojekt „Easy2Nature“
Jugendbegegnung „Zine Camp“
Freiwilligenteam „Let’s Act“
Autor: Christian Steiner, Erasmus+ Jugend und Europäisches Solidaritätskorps