Am 13. November 1961 war es soweit. Der damals noch „ÖAD“ geschriebene „Österreichische Auslandsstudentendienst“ wurde im Rahmen einer konstituierenden Generalversammlung im ehrwürdigen Senatssaal der Universität Wien ins Leben gerufen.
Vor Ort waren damals – heute absolut nicht mehr denkbar – nur Männer. Anwesend waren Vertreter der Universitäten Wien und Innsbruck, der Technischen Hochschulen (heute Technische Universitäten) Wien und Graz, der Montanistischen Hochschule (heute Montanuniversität) Leoben, der Hochschulen für Welthandel (heute Wirtschaftsuniversität) und für Bodenkultur (heute Universität für Bodenkultur) sowie der Akademien für Musik und Darstellende Kunst Wien und Salzburg, der Hochschule für Angewandte Kunst Wien und der Akademie der Bildenden Künste (heute alle Universitäten). Weitere Delegierte und Beobachter kamen von der Österreichischen Hochschülerschaft und dem Bundesministerium für Unterricht.
Bei der Sitzung wurden die künftigen Präsidiumsmitglieder Prof. Leopold Scheidl (Hochschule für Welthandel) als Präsident, Prof. Adolf Slattenschek (Prorektor der Technischen Hochschule Wien) als Erstem Vizepräsidenten und Prof. Richard Pittioni (Universität Wien) als Zweitem Vizepräsidenten gewählt und die Satzungen des Vereins beschlossen.
Prof. Fritz Hohenberg (Technische Hochschule Graz) vertrat als Erstes Präsidialmitglied die steirischen Hochschulstädte und Prof. Karl Pivek (Universität Innsbruck) als Zweites Präsidialmitglied die Hochschulstadt Innsbruck.
Von der Österreichischen Hochschülerschaft wurden Prof. Richard Kerschagl (Rektor der Hochschule für Welthandel) und Alois Mock als Vertreter ins Präsidium nominiert.
Insbesondere die Einrichtung der geplanten Deutschkurse und des Vorbereitungsjahres waren Themen der Diskussion.
Auch die künftige Bezeichnung des neu zugründenden Vereins wurde intensiv diskutiert. Der spätere österreichische Außenminister Alois Mock war als Delegierter der Österreichischen Hochschülerschaft anwesend und trat für den Namen „Österreichischer Akademischer Austauschdienst“ oder „Österreichisches Auslandsinstitut“ ein, während die Vertreter/innen der Universitäten und Hochschulen den Namen „Österreichischer Auslandsstudentendienst“ bevorzugten, welcher schließlich durch Abstimmung angenommen wurde.
Interessantes Detail am Rande: Alois Mock war von 1958 bis 1962 im Unterrichtsministerium tätig. Zu seinen Aufgaben zählten u. a. die Betreuung von Reisekostenzuschüssen für Stipendien. Dazu gehörte auch das Monbukagakusho-Stipendium mit Japan, einem der ältesten Programme, die der OeAD für das BMBWF abwickelt.
Die hier angeführten Informationen sind Band II der OeAD-Schriftenreihe "50 Jahre Bildungsmobilität. Eine kleine Geschichte des OeAD" entnommen.