Das Projektkonsortium umfasste PartnerInnen der Makerere University Kampala (Uganda), der Bahir Dar University (Ethiopia), der University of Nairobi (Kenya), der NGO GoOrganic (Uganda/Kenya) und der Universität für Bodenkultur Wien (Österreich).
Das zu Beginn gesetzte Ziel des Projektes war es, anhand des International Training Course on Organic Agriculture (ITCOA) vier spezifische Studien durchzuführen:
- Untersuchung der Auswirkungen des Programms auf Werte, Überzeugungen und Kompetenzen der Teilnehmer*Innen;
- Untersuchung der Auswirkungen des Programms auf den ökologischen Sektor in Uganda;
- Analyse der Aktionsforschung zur Agrarökosystem-Gesundheit, die durch ITCOA-Teilnehmer*Innen auf ökologischen Bauernhöfen in Uganda durchgeführt wurde;
- Integration der gewonnenen Erkenntnisse in eine allgemeine Reflexion über transdisziplinäres Lernen.
Im Laufe des Forschungsprozesses wurde deutlich, dass dieses Arbeitsprogramm nicht erfüllbar war – in Absprache mit den Fördergeber*Innen wurde deshalb eine Konzentration der Bemühungen auf eine hochqualitative Bearbeitung der Ziele (1) und (3) beschlossen.
Um Ziel (1) (Untersuchung der Auswirkungen des Programms auf Werte, Überzeugungen und Kompetenzen der Teilnehmer*Innen) zu bearbeiten, kombinierten wir Konzepte des Nachhaltigkeitslernens – insbesondere des transformativen sozialen Lernens – mit etablierten Forschungsinstrumenten wie dem Environmental Attitudes Inventory und der Absolvent*Innenstudie der KOAB. Der analytische Rahmen wurde als ex-post Onlinestudie umgesetzt und 117 ITCOA-Alumni nahmen an der Studie Teil. Unsere Ergebnisse zeigen, dass der ITCOA transformative Lernerfahrungen ermöglicht hat – diese wiederum haben signifikant positive Effekte auf den wahrgenommenen persönlichen Einfluss sowie den Einfluss des Arbeitgebers auf Nachhaltigkeit. Ebenso positive Effekte konnten wir auf persönliche und fachliche Kompetenzen bei Studienabschluss sowie auf Einstellungen in Bezug auf die Umwelt feststellen. Unsere Studie liefert damit wichtige Argumente um experientielle, soziale und transdisziplinäre Lernformen an Universitäten zu stärken. Die Studie wurde vom International Journal of Sustainability in Higher Education zur Begutachtung angenommen.
Um Ziel (3) (Analyse der Aktionsforschung zur Agrarökosystem-Gesundheit, die durch ITCOA-Teilnehmer*Innen auf ökologischen Bauernhöfen in Uganda durchgeführt wurde) zu bearbeiten, griffen wir auf Daten zurück welche ITCOA-Teilnehmer* Innen in den Jahren 2011-2014 in vier Regionen Ugandas erhoben hatten. Die Beschreibung der Agrarökosystem-Gesundheit war Teil des Lernprogramms. Obgleich die Analyse der heterogenen Daten problematisch war, konnten wir relevante Ergebnisse herausarbeiten, um die Forschungsfrage „Trägt zertifizierte ökologische Landwirtschaft zu Agrarökogesundheit bei?“ zu beantworten. Häufig wird angenommen, dass zertifizierte ökologische Landwirtschaft zur sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Gesundheit von Agrarökosystemen beiträgt. Die von den ITCOA-Teilnehmer*Innen erhobenen Daten zeigen, dass solch Kurzfassung positive Auswirkungen einer Umstellung und Zertifizierung nicht als gegeben angenommen werden können. Geht die Umsetzung der ökologischen Landwirtschaft nicht über „nicht spritzen“ hinaus, ist die ökologische Gesundheit des Systems gefährdet; die Konzentration auf eine mehrjährige Marktfrucht schwächt die ökonomische Flexibilität des Systems; die Ernährungssicherheit ist gefährdet wenn das zusätzliche Einkommen aus der ökologischen Landwirtschaft die verminderte Produktion von Nahrungsmitteln zur Eigenversorgung nicht kompensieren kann. Die Studie ist derzeit unter Begutachtung des International Journal of Agricultural Sustainability.
Das KEF-Projekt "Trans2" wurde erfolgreich abgeschlossen; der Endbericht steht zur Nachlese und zum Download zur Verfügung.