Die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels sind weltweit deutlich erkennbar. Gebirgsräume funktionieren als Frühindikatoren für den Klimawandel und spielen bedeutende Rollen bei der Beurteilung der Auswirkungen auf natürliche und menschliche Umwelt. Bhutan, als eines der am wenigsten entwickelten Länder eingestuft, ist ein kleines Binnenland im Himalaya. Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten, weitgehend auf Basis von Subsistenz‐Landwirtschaft und Tierhaltung. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche des Landes umfasst nur 3‐4 Prozent der Gesamtfläche. Die meisten der landwirtschaftlichen Terrassen wurden an steilen Hängen angelegt, wo die Produktion von günstigen Wetterbedingungen abhängt. Einige Terrassen liegen in den tieferen Lagen enger Täler, wo Bewässerung aus Bächen möglich ist. Beide Arten von Terrassenkulturen sind anfällig für klimatische Veränderungen, dh trocken ‐ heißes Wetter reduziert die landwirtschaftliche Produktion auf den Bergterrassen, und intensiver Abfluss in den Bächen durch Gletscherschmelze und Hochwässer schaden den Talterrassen.
Geodaten, GIS Techniken und Methoden der räumlichen Analyse sind hilfreich für die Ermittlung der Indikatoren von Auswirkungen des Klimawandels, der Modellierung dieser Auswirkungen auf die traditionellen Bewirtschaftungssysteme und ermöglichen Geo‐Visualisierung von verschiedenen Szenarien. Die Entwicklung der verschiedenen Zukunftsszenarien der ganzheitlich betrachteten Bergökosysteme von Bhutan mit natürlichen, menschlichen und sozioökonomische Aspekten erfordert Integration durch einen interdisziplinären Ansatz. Die Projektergebnisse sind physiographische Modelle, Modelle natürlicher und klimatischer Faktoren, Landnutzungs‐ und Landnutzungswandel‐Modelle, Modelle sozioökonomischer Änderungen, Szenarien von Klimawandel‐Auswirkungen sowie Empfehlungen für alternative Klimaanpassungsstrategien für traditionelle Wirtschaft in Bhutan als Grundlage für eine nachhaltige sozioökonomische Entwicklung.