Vier Vertretungen österreichischer Hochschulen und die nationale Expertin des Europäischen Hochschulraums, Gabriele Abermann, diskutierten gemeinsam mit 60 Anwesenden unter anderem die Rolle der Frage- und Aufgabenstellungen, Prüfungsformate und -methoden und nahmen konkrete (Erfolgs-)Modelle unter die Lupe.
Martin Lehner, Vizerektor der FH Technikum und langjähriger Vermittler von hochschuldidaktischen Ansätzen und Methoden leitete den Dialog u.a. mit dem Prinzip der Lernergebnisorientierung ein.
Das Lernergebnis einer Vorlesung bildet die Basis dessen, welche Aufgaben von den Studierenden am Ende des Unterrichts positiv zu bewältigen sind. Dabei kann auf eine eindrucksvolle Bandbreite an möglichen Prüfungsformen zurückgegriffen werden (z.B. Fallstudie, Gruppenarbeit, Präsentationen, Tagebuch…). Sind Lernergebnis und Aufgabe im Sinne einer kompetenzorientierten Prüfung geklärt, bestimmt der/die Lehrende, mit welchen Methoden die Inhalte vermittelt werden.
Elske Ammenwerth, Institutsleiterin und Vorsitzende der Senatskommission Hochschuldidaktik an der UMIT - Private Universität für Gesundheitswissenschaften, sieht die Aufgabe der Vortragenden verstärkt in der Lernprozessbegleitung. Bei den UMIT-Studierenden wird ein hohes Maß an Selbstregulation beim Wissenserwerb vorausgesetzt, wobei dies bereits vor dem Studium klar zu kommunizieren ist, um keine falschen Erwartungen zu wecken.
Prof. Ammenwerth skizzierte dabei die digitalen Möglichkeiten, wie Kompetenzen z.B. online regelmäßig ausgebaut, mittels Lernportfolio reflektiert und anhand von Fallbeispielen abgeprüft werden können.
Für spannenden Diskussionsstoff sorgte Ingrid Preusche vom Zentrum für Studienangelegenheiten an der VetMed Universität Wien
Deren Prüfungsplattform ermöglicht bei allen Prüfungen (schriftliche und mündliche, z.B. OSCE, OSPE) einen standardisierten Review von Prüfungsfragen, sowohl vor (Pre-Review), während (Prüfungsreview) als auch nach der Prüfung (Postreview).
Michael Habersam vom Institut für Organisation und Lernen der Universität Innsbruck betonte, dass Kompetenzorientiertes Prüfen „Kulturarbeit“ ist, deren Aufwand sich lohnt, jedoch auch an die jeweiligen Fachdisziplinen anpassen muss. Kompetenz- und somit Outcome-Orientierung statt Input-Denken kommt einer Schubumkehr gleich. Dieser „Kulturbruch“ muss von oben getragen werden, und von den Lehrenden, wie auch von den Studierenden selbst, gewollt sein.
Abschließend verwies Alexander Kohler (BMWFW) auf die online-Plattform www.gutelehre.at, deren Pool an Lehrkonzepten sich u.a. mit den Thema des kompetenzorientiertem Prüfen auseinandersetzt.
Wir danken für Ihr zahlreiches Erscheinen!
Diese Veranstaltungsreihe wird von der OeAD-GmbH gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) sowie aus Mitteln des Arbeitsprogramms „Pro.Mo.Austria+ // Promoting Mobility. Fostering EHEA Commitments in Austria“ der Leitaktion 3 des Programms Erasmus+ umgesetzt.
Downloads
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ProgrammPDF·379 KB
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Handout "Kompetenzcheck"PDF·205 KB
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Keynote Martin LehnerPDF·317 KB
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Handout Elske AmmenwerthPDF·474 KB