Die Fortbildung startete mit einem Gastvortrag von HS-Prof. Dr. Georg Lauß (Zentrum für Politische Bildung an der PH Wien). In seinem Vortrag "Vertrauen in die Wissenschaft? Eine Bestandsaufnahme aktueller Trends und Ergebnisse" hinterfragte der Forscher, inwieweit die Eurobarometer-Umfrage tatsächlich die Haltung der Österreicherinnen und Österreicher zur Wissenschaft widerspiegelt. Wissenschaftskompetenz im Unterricht zu fördern, sei dennoch ein wichtiger Schritt, um den Schülerinnen und Schülern die Arbeitsweisen der Forscher/innen näherzubringen und ihr Verständnis für den Erkenntnisgewinn zu fördern.
Mit diesem Ziel fördert auch der OeAD Wissenschaftsvermittlung an Schulen. Mag. Petra Siegele, Leiterin des Bereichs Public Science, präsentierte den Lehrpersonen zahlreiche unterschiedliche Maßnahmen, um Wissenschaft im Unterricht zu verankern - sei es durch niederschwellige Initiativen, wie den Schulbesuchen der Wissenschaftsbotschafter/innen, oder durch langfristige Kooperationsprojekte mit Forschungseinrichtungen im Rahmen von "Sparkling Science 2.0".
Dr. Roman Auer (BRG Schloss Wagrain) und Dr. Edith Oberkofler (HBLA Ursprung) teilten anschließend ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Forscher/innen. Die beiden Lehrkräfte zweier Forschungspartnerschulen verfügen über viel Erfahrung in Forschungs-Bildungs-Kooperationen und fördern einen forschungsorientierten Unterricht. Um gemeinsame Projekt mit Forscher/innen durchzuführen, sei es unerlässlich, dass die Schulleitung und die Kolleg/innen Raum und Zeit für Forschungsaktivitäten zur Verfügung stellen und der reguläre Stundenplan ausgesetzt werden kann. Darüber hinaus sind sich die beiden Lehrkräfte einig, dass die Forschungsaktivitäten an Schulen einen Mehraufwand bedeuten. Das große Interesse und die Freude der Schüler/innen würden sie aber nach wie vor sehr motivieren.
In Kleingruppen diskutierten die Teilnehmer/innen am Ende der Fortbildung, was es braucht, damit ein Schulbesuch einer Forscherin bzw. eines Forschers (Stichwort Wissenschaftsbotschafter/innen) oder ein Sparkling-Science-Projekt gelingen kann. Auch wenn die Formate sehr unterschiedlich sind, zeigt sich doch, dass in beiden Fällen eine enge Absprache zwischen dem Schul- und Forschungsbereich notwendig ist, damit die Zusammenarbeit gelingen kann. Dadurch kann verhindert werden, dass Forscher/innen von einem falsche Niveau der Schüler/innen ausgehen und Erwartungen an die Zusammenarbeit nicht erfüllt werden können.
Das Young-Science-Team im OeAD dankt allen Expert/innen und Teilnehmer/innen für den regen Erfahrungsaustausch und das Interesse an Forschungs-Bildungs-Kooperationen!