Die kulturanthropologischen Forschungen des Autors in Melanesien und die kolonialgeschichtlich inspirierte Literatur sind zwei Betrachtungs- und Beschreibungsweisen einer Wirklichkeit. Dabei geht es immer wieder um die Faszination der Wildnis und die Vorstellung paradiesischer Welten, die Menschen über alle Grenzen gehen lassen – eben bis an das Ende der bekannten Welt.
"Der Standard" schrieb zum Roman:
Diese Geschichte basiert auf historischen Tatsachen. Dabei gelingt dem Autor eine Synthese aus historischem Abenteuerroman, sensiblem Entwicklungsroman und psychologischem Krimi. Im Lesefluss erinnert die Geschichte an Boyles "Wassermusik" und Houellebecqs "Plattform" gleichermaßen wie an Defoes "Robinson Crusoe" und Dumas "Graf von Monte Cristo". Zwischen den flüssig geschriebenen Zeilen beißt satirischer Spott nach der menschenverachtenden Kolonialpolitik des 19. Jahrhunderts. Zugleich wird die Unfähigkeit der Menschen im Umgang mit der Fremde sensibel beleuchtet als große, unstillbare Sehnsucht. Letztlich erzählt der Roman von … jener ewigen Suche nach dem Paradies. Als sei die Wirklichkeit zu unerträglich.
"Welt im Ohr"-Sommerlesung: Entdecker, Forscher, Abenteurer – einmal bis zum Ende der Welt und zurück. Ein Radiofeature über den Roman "Der König von Ozeanien" von Andreas Obrecht, Verlag Brandes & Apsel, Frankfurt 2006 ISBN: 3-86099-519-7
Gestaltung: Andreas Obrecht (für den Sendungsinhalt verantwortlich)
Sendetermin: Freitag, 14.08.2015, 20:00-21.00 Uhr