Einerseits wird der Wald von Geschäftemachern als unternehmerische Ressource betrachtet und schamlos ausgebeutet, andererseits basieren auch "westliche" Konzepte des "Naturschutzes" oft auf naturwissenschaftlich-positivistischen Vorstellungen, die den Menschen als "Störfaktor" natürlicher Umwelten begreifen. Die indigene Bevölkerung freilich lebt seit Menschengedenken mit und von dem Wald - ein unteilbarer und prinzipiell auch unveräußerbarer Lebensraum.
Worin liegen die fundamentalen Unterschiede zwischen der "indigenen" und der "westlichen" Sichtweise von Natur und lassen sich überhaupt gemeinsam Perspektiven zur nachhaltigen Ressourcennutzung entwickeln? Und in welcher Weise können diese die Entwicklungszusammenarbeit bereichern?
Der Anthropologe Georg Grünberg leitet das von der KEF geförderte Projekt "Biokulturelle Vielfalt an der Pazifikküste von Costa Rica", das sich mit der Wechselwirkung zwischen Natur und Kultur befasst und gemeinsam mit lokalen Gruppen partizipative Umweltschutzstrategien erarbeitet. Die Soziologin Lisa Ringhofer hat intensive Feldforschungen im Amazonas durchgeführt und die Lebenswelt der indigenen Bevölkerung auch in entwicklungspolitischer Perspektive kennen gelernt. Lisa Ringhofer und Georg Grünberg sind zu Gast bei Anna Prix.
Gestaltung und Moderation: Anna Prix (Verantwortlich für den Sendungsinhalt.)
Gäste:
- Lisa Ringhofer
- Georg Grünberg
Musik: de novembre, Tren Latino, Julien Boulier - Fusain ellipse, AXIAL - Oriki De Oxum, Jan Acendra y Su Son Latino - Y Tu No Estas Nachzuhören auf Jamendo - eine Community für freie, legale und unlimitierte Musik, die unter Creative Commons Lizenzen veröffentlicht wurde.