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Österreichisches Modell für Digitale Kompetenzen

Das Modell zur Abbildung Digitaler Kompetenzen

"Digitale Kompetenz umfasst die sichere und kritische Anwendung von Informationstechnologie im Beruf, Alltag sowie in der Kommunikation."

Aus der Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Dezember 2006 zu Schlüsselkompetenzen für lebensbegleitendes Lernen

Digitale Kompetenzen sind eine der acht Schlüsselkompetenzen für Lebenslanges Lernen der Europäischen Union. Seit 2013 gibt es das europäische DigComp-Modell, das Schlüsselkomponenten von Digitaler Kompetenz beschreibt und mittlerweile in der Version DigComp 2.2 EU-weit im Einsatz ist.

Das österreichische Modell für digitale Kompetenzen liegt dem Nationalen Referenzrahmen für Digitale Kompetenzen zugrunde und weist einen zusätzlichen Kompetenzbereich auf: 0. Grundlagen und Zugang.

Lesen Sie weiter für einen Überblick über die aktuelle Version DigComp 2.3 AT!

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Kompetenzbereiche

Das österreichische Modell gibt einen Überblick über digitale Kompetenzen, die für den Alltag und die Arbeitswelt nötig sind. Dazu unterteilt es sich in Kompetenzbereiche, die sich an jenen des EU-Modells orientieren. Allerdings wurde das österreichische Modell durch einen zusätzlichen Kompetenzbereich ergänzt: 0. Grundlagen und Zugang. In diesem Bereich finden sich Kompetenzen, die für das Verständnis von und die Orientierung in digitalen Umgebungen erforderlich sind. Die fünf weiteren Kompetenzbereiche, die mit dem EU-Modell ident sind, weisen in der österreichischen Version einige zusätzliche Einzelkompetenzen, wie "Ein- und Verkäufe durchführen" auf. Untenstehend finden Sie eine Übersicht der Kompetenzbereiche und der zugehörigen Einzelkompetenzen.

Der Kompetenzbereich 0 fokussiert auf das grundlegende Verständnis für digitale Technologien sowie deren Anwendung und Bedienung. Er umfasst die Kenntnis, die Anwendung sowie die Bereitstellung von Werkzeugen und Strukturen zur digitalen Barrierefreiheit. Weiters enthält der Kompetenzbereich 0 das Verständnis für den Unterschied zwischen analog und digital und die Auseinandersetzung mit der Digitalität.

Der Kompetenzbereich 1 beinhaltet das Artikulieren und Erfüllen von Informationsbedarf, das Recherchieren, Filtern, Speichern und Verwalten digitaler Daten, Informationen und Inhalte. Er umfasst ebenso die kritische Beurteilung der Datenquellen, Analyse der Daten sowie deren Organisation und Verarbeitung.

Der Kompetenzbereich 2 bezieht sich auf die Kommunikation und Zusammenarbeit mithilfe digitaler Technologien unter Verwendung angemessener Ausdrucksformen und unter Berücksichtigung von Diversitätsaspekten. Er umfasst die aktive und partizipative Teilhabe an Gesellschaft und Wirtschaft sowie Tools und Services für kooperative Prozesse. Der Kompetenzbereich 2 beinhaltet weiters die Gestaltung der digitalen Präsenz, Identität und Reputation einer Person.

Der Kompetenzbereich 3 umfasst die Fähigkeit, digitale Medien und Werkzeuge kreativ zu nutzen, um Inhalte zu erstellen, zu bearbeiten und in verschiedenen (digitalen) Öffentlichkeiten zu publizieren. Dies beinhaltet das Verständnis für und Einhaltung von Urheberrechten, Werknutzungsrechten und Lizenzen. Weitere Elemente des Kompetenzbereichs sind Programmieren sowie die Automatisierung von Abläufen.

Der Kompetenzbereich 4 bezieht sich auf die Sicherheitsrisiken, die mit der Digitalität einhergehen. Konkret geht es um den Schutz von Geräten, Inhalten, persönlichen Daten und der Privatsphäre vor Bedrohungen, Missbrauch oder Betrug. Ebenfalls enthalten sind die Aufrechterhaltung des physischen und psychischen Wohlbefindens sowie Unterstützungsmöglichkeiten durch den Einsatz digitaler Technologien. Darüber hinaus ist die aktive Gestaltung des Umwelteinflusses digitaler Technologien und deren Nutzung inkludiert.

Im Kompetenzbereich 5 geht es um das Identifizieren, Analysieren und Lösen von technischen Problemen sowie um die Fähigkeit, digitale Werkzeuge und Strategien kreativ für spezifische Bedürfnisse oder zur Schaffung von Wissen und Innovation von Projekten und Prozessen einzusetzen. Weiters umfasst der Bereich die Erkennung und Schließung eigener Kompetenzlücken sowie die kontinuierliche Auseinandersetzung mit digitalen Weiterentwicklungen.

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Kompetenzstufen

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Die Kompetenzstufen geben Auskunft über das das Niveau der digitalen Kompetenz. Das österreichische Modell für digitale Kompetenzen besteht, wie das EU-Modell, aus acht Kompetenzstufen. Die österreichischen Stufen orientieren sich an jenen des Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR).

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Stufe 1: Elementar GRUNDLEGEND

Eine Person verfügt über elementares Basiswissen sowie grundlegende Fertigkeiten und kann mit direkter Anleitung erste einfache Aufgaben erfüllen.

Stufe 2: Solide GRUNDLEGEND

Eine Person verfügt über solides Basiswissen sowie grundlegende, praktische Fertigkeiten und kann einfache Aufgaben unter Anleitung mit einem gewissen Maß an Selbstständigkeit durchführen.

Stufe 3: Fundiert SELBSTSTÄNDIG

Eine Person verfügt über fundiertes Wissen, Methoden sowie Werkzeuge, bewältigt Aufgaben selbstständig und passt das eigene Verhalten bei der Lösung von Problemen an.

Stufe 4: Vertieft SELBSTSTÄNDIG

Eine Person verfügt über vertieftes Theorie- und Faktenwissen sowie praktische Fertigkeiten zur Lösung von speziellen Problemen. Sie kann selbstständig tätig werden und die Routinearbeit anderer
beaufsichtigen.

Stufe 5: Umfassend FORTGESCHRITTEN

Eine Person verfügt über umfassendes, fortgeschrittenes Wissen, das mit größerer Verantwortlichkeit (z. B. Teamleitung) einhergeht. Die Person kann die erworbene digitale Kompetenz an andere strukturiert weitergeben sowie Arbeits- oder Lernkontexte leiten und beaufsichtigen.

Stufe 6: Vertieft FORTGESCHRITTEN

Eine Person verfügt über vertieftes, fortgeschrittenes Wissen und Fertigkeiten im spezialisierten Anwendungsbereich, kann umfassende Herausforderungen in sich ändernden Kontexten bewältigen und komplexe Projekte sowie (Unternehmens-)Bereiche leiten.

Stufe 7: Strategisch HOCH SPEZIALISIERT

Eine Person verfügt über hoch spezialisiertes, an neueste Erkenntnisse anknüpfendes Wissen, hat Kompetenzen, mit denen neue Lösungen für die berufliche Gemeinschaft geschaffen werden (z. B. Leitung eines Innovationsprojekts) und leitet komplexe, unvorhersehbare Arbeits- oder Lernkontexte, die neue strategische Ansätze erfordern.

Stufe 8: Innovativ HOCH SPEZIALISIERT

Eine Person verfügt über Spitzenkenntnisse, fachliche Autorität und Innovationsfähigkeit. Sie kann neue Erkenntnisse generieren, um zum Fortschritt ihres Arbeits- oder Lernbereichs beizutragen, einschließlich der Forschung.

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