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Glossar
Die Welt verändert sich stetig – und mit ihr unsere Arbeitsbereiche. Um neuen Anforderungen bestmöglich zu begegnen, sind eine präzise Sprache und ein gemeinsames Verständnis zentral. Klare Begriffe schaffen Orientierung und sind der Schlüssel zu erfolgreicher Kommunikation – sowohl nach innen als auch nach außen.
Deshalb hat der OeAD ein Glossar entwickelt, das als verlässliche Grundlage für einheitliche Begriffsverwendung dient. Wir wissen: Sprache ist dynamisch. Neue Fachbereiche bringen neue Begriffe mit sich. Daher verstehen wir dieses Glossar als lebendiges Dokument, das kontinuierlich erweitert und präzisiert wird.
Mit dieser Basisversion legen wir den Grundstein – und freuen uns darauf, sie gemeinsam weiterzuentwickeln.
Wenn Sie Anregungen haben, freuen wir uns auf Ihre E-Mail an tibor.szabo@oead.at
(Quellen: AUBI-plus, BMBF, BMBWF, CEDEFOP, erwachsenenbildung.at, hochschulbarometer.de, OeAD, oesterreich.gv.at, qualifikationsregister.at, studieren.at, Umweltbundesamt, uni:data, Universität Klagenfurt, Wikipedia)
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Africa-UniNet:
Das vom BMBWF finanzierte österreichisch-afrikanische Forschungsnetzwerk „Africa-UniNet“ wurde gegründet, um langfristige, stabile Kooperationen zwischen österreichischen Hochschulen und afrikanischen Universitäten zu ermöglichen. Das Netzwerk fördert neue Kontakte, wissenschaftliche Kooperationen, auch innovative und partizipative Forschungsprojekte, die sich thematisch auf die SDGs beziehen. Beim 1. Call des Netzwerks wurden bis Ende September 2020 insgesamt 50 Forschungsanträge eingereicht, 33 davon von Universitäten aus 11 afrikanischen Ländern.
Akademiker/innenquote:
Die Akademiker/innenquote misst den Anteil von Personen mit einem Hochschulabschluss (ISCED-Bildungsstufen 6, 7 und 8; an Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen) an der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung.
Allgemeinbildende Höhere Schule AHS:
Allgemeinbildende Höhere Schulen kann man nach der Volksschule besuchen, wenn die Leistungen entsprechend gut beurteilt wurden. Diese Bildungseinrichtungen sind vor allem in Städten zu finden. Die Schulform teilt sich in die Unterstufe, sie reicht von der fünften bis zur achten Schulstufe, und in die Oberstufe, die ab der neunten Schulstufe beginnt. Nach dem Ende der Unterstufe haben Schüler/innen die Möglichkeit, zu entscheiden, ob sie in der Allgemeinbildenden Höheren Schulen verbleiben oder einen anderen Bildungsweg einschlagen.
Anerkennung (Bildungsabschluss):
- Bewertung (Bei einer Bewertung wird in einem vereinfachten Verfahren festgestellt, ob und mit welcher österreichischen Ausbildung eine ausländische Ausbildung verglichen werden kann. In den meisten Fällen ist eine Bewertung ausreichend.)
- Nostrifikation (Eine Nostrifikation ist ein detailliertes Verfahren, in dem alle einzelnen abgelegten Prüfungen überprüft werden. Eine Nostrifikation kann nur dann durchgeführt werden, wenn glaubhaft gemacht wird, dass die Nostrifikation für das Erlangen einer angestrebten Berechtigung oder eines angestrebten Anspruches – wie zum Beispiel die Berufstätigkeit in einem in Österreich gesetzlich reglementierten Beruf – erforderlich ist und die festgelegten Voraussetzungen erfüllt sind.)
- Berufsanerkennungsverfahren (ist erforderlich, wenn das Zeugnis in einem EU / EWR-Staat ausgestellt wurde und eine Tätigkeit in einem gesetzlich reglementierten Beruf angestrebt wird.)
- Aufnahme in eine höhere Bildungseinrichtung (Durch verschiedene Abkommen ist für die meisten weiterführenden Aus- und Weiterbildungen (Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen, Kollegs und Ausbildungen der Erwachsenenbildung) keine Bewertung bzw. Nostrifikation notwendig. Die jeweilige Bildungseinrichtung ist befugt über die Aufnahme selbst zu entscheiden.)
Anerkennung (EU, Berufsbildung):
Mit der Richtlinie RL 2013/55/EU zur Änderung der RL 2005/36/EG über die Anerkennung von Berufsqualifikationen kommt es zu einer deutlichen Vereinfachung der Anerkennung von Berufsqualifikationen und zur Steigerung der Mobilität sowie zu einer weiteren Straffung und damit erhöhten Transparenz der Vorschriften für die Anerkennung beruflicher Qualifikationen. Nach wie vor gibt es die Niveaus a, b, c, d und e. Der Abschluss einer berufsbildenden mittleren Schule entspricht dem Niveau b, der Abschluss einer berufsbildenden höheren Schule dem Niveau c, wobei gemäß der Richtlinie (Artikel 11 Buchstabe c Ziffer ii) das Niveau c am Reife- und Diplomprüfungszeugnis einer berufsbildenden höheren Schule vermerkt sein muss. Nach Artikel 13 Absatz 2 erkennt der Aufnahmemitgliedstaat die Bescheinigung an, durch die der Herkunftsmitgliedstaat bestätigt, dass die in Artikel 11 Buchstabe c Ziffer ii genannte Ausbildung dem in Artikel 11 Buchstabe c Ziffer i vorgesehenen Niveau gleichwertig ist. Österreichische Abschlüsse einer berufsbildenden höheren Schule werden nach Artikel 13 der Richtlinie auch in jenen Mitgliedstaaten anerkannt, die für den betreffenden Beruf eine Ausbildung auf dem Niveau e (postsekundäre Ausbildung von mindestens vier Jahren) vorsehen. Dies stellt eine Verbesserung für Inhaber von Abschlüssen einer berufsbildenden höheren Schule dar, die nach der bisherigen Rechtslage (Artikel 13 Absatz 3 der Richtlinie 2005/36/EG) nur einen Anspruch auf Anerkennung haben, wenn im Aufnahmestaat eine Hochschul- oder Universitätsausbildung von vier Jahren verlangt wird, nicht aber bei einer Ausbildung die länger als vier Jahre dauert. Wie bisher kann der Aufnahmestaat - im Falle von wesentlichen Unterschieden in der Ausbildung - Ausgleichsmaßnahmen setzen (Anpassungslehrgang oder Eignungsprüfung).
Antragsteller/in:
Person, die um ein Stipendium, eine Förderung oder eine andere finanzielle Leistung ansucht.
Art-89-Förder- und Zuwendungsstellen:
natürliche oder juristische Personen, öffentliche Stellen, Behörden, Einrichtungen oder andere Stellen, die Art-89-Mittel zur Erreichung der Ziele gemäß § 1 Abs. 2 vergeben, wie insbesondere ...d) die OeAD-GmbH gemäß § 1 OeADG ... (Auszug, Quelle: § 2b Z 1 FOG)
APPEAR:
(Austrian Partnership Programme in Higher Education and Research for Development) Hochschulpartnerschaften mit wissenschaftlichen Einrichtungen in Schwerpunktländern und -regionen der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit zur Verbesserung der Lern-, Lehr- und Forschungsbedingungen in infrastrukturschwachen Ländern, zur Schaffung neuer Zugänge zur internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft. APPEAR trägt zur schrittweisen Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs) bei und stärkt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit entwicklungspolitisch relevanten Themen und Forschungsfragen an österreichischen Hochschulen.
ASEA-UNINET:
(ASEAN-European Academic University Network) Das Hochschulnetzwerk hat zum Ziel, Forschungs- und Lehraktivitäten zwischen den Mitgliedsuniversitäten in Europa und Südostasien (in Indonesien, Iran*, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Pakistan*, den Philippinen, Thailand und Vietnam) zu fördern. (* außerordentliche Mitglieder)
Außerordentliches Studium:
Die öffentlichen Universitäten bieten ordentliche und außerordentliche Studien an. Außerordentliche Studien sind Universitätslehrgänge und Vorbereitungslehrgänge sowie der Besuch einzelner Lehrveranstaltungen nach Wahl der oder des Studierenden. Wer zu einem außerordentlichen Studium zugelassen ist, ist außerordentliche/r Studierende/r der betreffenden Universität. Analog dazu werden seit Wintersemester 2012 die Absolvierung eines Fachhochschul-Lehrgangs oder der Besuch einzelner Lehrveranstaltungen an Fachhochschulen als außerordentliche Studien bezeichnet.
Auslandsaufenthalt:
Die Definition dieses Begriffs wurde von der UNIKO, der FHK, der RÖPH und der ÖPUK beschlossen und veröffentlicht (vgl. dazu Begriffsklärung „nicht-traditionelle und innovative Mobilitätsformen): "Studienrelevante Auslandsaufenthalte sind Studienaufenthalte im Rahmen von Mobilitätsprogrammen oder bilateralen Kooperationsabkommen sowie selbst organisierten Auslandsaufenthalten unter Berücksichtigung der nachstehend formulierten Kriterien. Der Erwerb fachlicher und internationaler / interkultureller Kompetenzen steht im Vordergrund des Lernprozesses. Die Dauer bzw. der Umfang der Auslandsaufenthalte hängt von den Erfordernissen des jeweiligen Curriculums bzw. von der Hochschule / dem Studium festgesetzten Bestimmungen ab."
Auslandserfahrung:
Im Rahmen eines in der Regel mehrwöchigen bis mehrmonatigen ausbildungs-, berufs- oder forschungsbezogenen Auslandsaufenthalts werden fachliche, sprachliche, kulturelle, soziale, methodische, kommunikative und persönliche Kompetenzen (Hard und Soft Skills) trainiert und Netzwerke aufgebaut.
Auslandspraktikum:
Bei einigen Studiengängen besteht die Möglichkeit, ein Auslandspraktikum zu absolvieren, um Erfahrungen im Ausland zu sammeln und die Fremdsprachenkenntnisse zu erweitern bzw. aufzufrischen. Für ein Auslandspraktikum gibt es z. B. zentrale Anlaufstellen an den Hochschulen, aber auch Agenturen für die Vermittlung von Auslandspraktika, die man kontaktieren kann.
Anrechnung / Anerkennung:
z.B. im Ausland erworbene Qualifikationen und erreichte Leistungen müssen (z.B. im Heimatland) offiziell anerkannt werden, um angerechnet werden zu können. Die Anrechnung von Qualifikationen und Leistungen erfolgt nach festgelegten und im Vorhinein einsehbaren Bestimmungen.
Austausch (Personen):
Beim Austausch von Personen, z.B. von Studierenden, steht der Wissenserwerb im Vordergrund. Zur Vereinfachung der Abwicklung werden im Vorfeld Kontingente und Leistungen vereinbart, so dass die Individualmobilität der Personen in einem weitgehend genormten Rahmen stattfindet, was allen Beteiligten Vorteile bietet. Folglich kann der Austausch entweder in einem Programm (z.B. Stipendienprogramm) oder innerhalb eines Projekts organisiert sein. Es bietet sich daher an, von Austauschprogrammen und Austauschprojekten zu sprechen.
Bachelorgrad
Ein Bachelorgrad wird durch Abschluss eines Bachelorstudiums an öffentlichen Universitäten, Privatuniversitäten, Theologischen Hochschulen, eines Studienganges an Pädagogischen Hochschulen bzw. eines Fachhochschul-Bachelorstudiengangs erlangt. Das Bachelorstudium ist ein vollwertiges Studium, dauert mindestens sechs Semester, bedarf 180 – 240 ECTS-Punkte und endet mit der Sponsion.
Bachelorstudium:
Das Bachelorstudium ist das erste Studium, welches nach bestandener Matura absolviert werden kann. Studienabschluss ist der Bachelor. In der Regel dauert ein Bachelorstudium sechs Semester und kann an einer Universität, Fachhochschule oder Pädagogischen Hochschule absolviert werden, aber auch private Einrichtungen bieten akademische Studien an, die mit dem Bachelor beendet werden. Das Bachelorstudium ging aus dem Bologna-Prozess im Jahr 1999 hervor.
Bachelorarbeit:
Die Bachelorarbeit ist das Endprodukt eines Bachelorstudiums. Es handelt sich um einen selbst verfassten Text wissenschaftlichen Charakters, der bestehende Erkenntnisse analysiert oder neue Erkenntnisse hervorbringt. Mit der Bachelorarbeit und dem Abschluss der Bachelorkurse wird der akademische Grad eines „Bachelors“ verliehen.
Begabungs- und Begabtenförderung
Begabungsförderung, die Begabtenförderung inkludiert, zielt auf die ganzheitliche Entwicklung der Persönlichkeit und die Umsetzung individueller Potenziale und Interessen aller Schülerinnen und Schüler in konkrete Fähigkeiten und Fertigkeiten. Darin eingeschlossen sind kognitiv-intellektuelle, emotional-soziale, musisch-kreative und künstlerische sowie sportliche Fähigkeiten. Dieser Zielsetzung wird neben adäquaten didaktischen Maßnahmen der Individualisierung und Differenzierung im Regelunterricht auch durch organisatorische Maßnahmen Rechnung getragen. Zu organisatorischen Maßnahmen für die spezielle Förderung von Schülerinnen und Schülern mit hoher Leistungsfähigkeit- und -bereitschaft zählen unter anderem Überspringen der Schulstufe, Schülerinnen und Schüler an die Hochschulen, die Ermöglichung der Teilnahme an Wettbewerben, unverbindlichen Übungen und Freigegenständen sowie außerschulischen Zusatzangeboten. Begabungs- und Begabtenförderung erfolgt geschlechtersensibel, unabhängig von der Erstsprache sowie unabhängig von Herkunft und Bildungshintergrund der Eltern und ermöglicht allen Schülerinnen und Schülern gleichberechtigten Zugang zu allen Wissens- und Kompetenzbereichen.
Berufliche Weiterbildung
Die berufliche Weiterbildung dient einerseits dem Ziel, aufbauend auf der Ausbildung, einer Erwerbsperson neue Qualifikationen zu vermitteln oder bestehende zu erhalten beziehungsweise aufzufrischen, um so nachhaltig die Beschäftigungschancen sicherzustellen und ein selbstständiges Agieren auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Andererseits zielt sie auf die Deckung des qualitativen und quantitativen Arbeitskräftebedarfs der Betriebe und der gesamten Volkswirtschaft.
Berufsbildung:
Die zwei gebräuchlichsten Wege, um in Österreich Berufsbildung oder Berufsausbildung zu erlangen, sind einerseits die Duale Ausbildung und andererseits der Besuch von Berufsbildenden Mittleren oder Höheren Schulen. Die Weichen, für welchen Bildungsweg sich Jugendliche entscheiden können, werden in Österreich nicht mit dem Ende der Schulpflicht von neun Jahren gestellt. Nach dem Absolvieren der Volksschule fällt eine erste Vorentscheidung über den möglichen weiteren Bildungsweg. Besucht man in der Folge die Hauptschule kann man danach noch zwischen dem Dualen Bildungssystem und Berufsbildenden Schulen wählen. Der Zugang zu Allgemeinbildenden Schulen ist nicht mehr möglich. Besucht man nach der Volksschule die Unterstufe einer Allgemeinbildenden Höheren Schule, so ist die weitere Wahlmöglichkeit nicht eingeschränkt.
Berufsbildende Schulen (mittlere und höhere):
Berufsbildung und Berufsausbildung wird auch in Schulen vermittelt. Generell steht dabei der theoretische Aspekt der Berufe im Vordergrund. Der praktische Teil steht eher im Hintergrund. Üblicherweise kann man als Schüler/in einer Mittelschule ein Jahr vor dem Ende der Schulpflicht entweder den Polytechnischen Lehrgang besuchen, der auf eine Lehre vorbereitet, oder man entscheidet sich für eine weiterführende Schulausbildung in einer Berufsbildenden Mittleren Schule. Diese sind unter anderem Technische und Gewerbliche Fachschulen, Handelsschulen und Schulen für wirtschaftliche Berufe. Die Ausbildung in diesen Schulen ist rechtlich in etwa der Lehrausbildung gleichgestellt. Nach Abschluss einer Berufsbildenden Mittleren Schule kann man sich zwischen dem Einstieg in die Arbeitswelt und einem weiterführenden Schulbesuch entscheiden. Berufsbildende Höhere Schulen schließen mit der Reifeprüfung/Matura ab und man kann sich danach wiederum zwischen Berufseinstieg und Weiterbildung/Studium entscheiden.
Berufsreifeprüfung:
Sonderform der Reifeprüfung für Personen, die eine Lehrabschlussprüfung oder eine mindestens dreijährige mittlere Schule, Krankenpflegeschule oder Schule für den medizinisch-technischen Fachdienst abgeschlossen haben. Die Prüfung wird als Externistenprüfung abgelegt und vermittelt die gleichen Bildungs- und Berufsberechtigungen wie die Reifeprüfung einer höheren Schule (Matura).
Berufsschule:
Berufsschulen werden parallel zur Ausbildung im Lehrbetrieb besucht. Man spricht in Österreich vom Dualen System der Berufsausbildung mit Lehre und Schulbesuch. Berufsschulen sind auf ein oder mehrere Bereiche spezialisiert, in jedem Bundesland zu finden und als Landesberufsschulen organisiert.
Bildungsberatung:
Die Bildungsberatung erfolgt durch eigens ausgebildete Lehrer/innen, die an allgemeinbildenden Schulen Schülerberater/innen, an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen Bildungsberater/innen heißen. Sie stehen für schulische und berufliche Informationen sowie für Vermittlung von Hilfe von Schüler/innen zur Verfügung. Auch in den Bildungsdirektionen gibt es Beratungsstellen (Schulpsychologie-Bildungsberatung, Schulservicestellen). Zur Unterstützung der Schüler/innen gibt es auch Jugendcoaches und Individuelle Lernbegleiter/innen (ILB). Im Rahmen der Erwachsenenbildung wurde ein leistungsfähiges, flächendeckendes und anbieterunabhängiges Bildungsberatungssystem in Österreich etabliert, das als Erstanlaufstelle für alle Bildungsinteressierten dient und in dem ausgebildete Bildungsberater/innen tätig sind.
Bildungsexport:
Bildung ist ein Gut, das auch exportiert werden kann. Österreichischer Bildungsexport – hier verstanden als (zumindest weitgehend) kostendeckende, angeleitete Bildungsdienstleistungen von österreichischen Anbietern für ausländische Kundinnen und Kunden, und zwar unabhängig vom Ort der Leistungserbringung – lässt sich in quantitativer Hinsicht leider nur unzureichend beschreiben. Österreich verfügt über eine respektable Anzahl an Bildungsanbietern unterschiedlichster Größe und Provenienz, die in einem weiten inhaltlichen Spektrum mit bemerkenswertem Erfolg auf dem internationalen Markt tätig sind.
Bildungsinternationalisierung:
Internationalisierung und damit verbunden die Unterstützung von länderüberschreitender Zusammenarbeit und Mobilität sind wertvolle Schlüssel in den Bereichen der Bildung, Wissenschaft und Forschung. Auslandsaufenthalte tragen zum persönlichen Kompetenzaufbau bei. Sie stärken die Innovationsfähigkeit von Institutionen bis hin zu ganzen Bildungssystemen. Die Auseinandersetzung mit dem Anderen führt zu mehr Verständnis für unterschiedliche Positionen und zu einem wertschätzenden Umgang mit Vielfalt. Das trägt zu einer offenen Gesellschaft bei. Länderübergreifende Zusammenarbeit unterstützt die institutionelle Kapazitätsentwicklung: Qualitativ hochwertige Bildung, Wissenschaft und Forschung brauchen eine internationale Orientierung, um nicht nur auf Basis nationaler Wissensstände zu arbeiten. Internationaler Wissensaustausch und Expertise stärken den Standort Österreich.
Bildungskette:
Der Begriff Bildungskette bezeichnet die Gesamtstrategie z.B. eines Landes, die vielfältigen Bildungsangebote bestmöglich zu verzahnen und alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen auf ihrem Bildungsweg individuell zu begleiten und zu fördern. Wichtiges Ziel der Bildungskette ist die gleichberechtigte Teilhabe an Bildung aller Menschen, unabhängig von ihrem sozialen und kulturellen Hintergrund, ihrer Bildungsherkunft und ihrem Alter. Alle Bürger/innen sollen ihre Talente optimal entfalten und eine erfolgreiche Bildungsbiografie durchlaufen können. Im Mittelpunkt der Bildungsangebote steht der lernende Mensch mit seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen, wobei in einem ressourcenorientierten Ansatz vor allem auf seine Stärken fokussiert wird. Die Angebote und Projekte einer Bildungskette orientieren sich immer an der Bildungsbiografie eines Individuums. Besondere Aufmerksamkeit gilt den bildungsbiografischen Übergängen. Hier besteht die Aufgabe, an den Scharnierpunkten ein gelingendes Übergangsmanagement zu verankern. Auch die Förder-, Beratungs- und Unterstützungsangebote im Bildungsbereich werden aufeinander abgestimmt und von einem breiten Netzwerk von unterschiedlichen Akteuren erbracht. Dabei spielt auch das Engagement der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft (z.B. Vereine und Stiftungen) eine wichtige Rolle. Von großer Bedeutung ist ein gemeinsames Verständnis der Netzwerkakteure hinsichtlich ineinandergreifender Bildungsphasen, die ein erfolgreiches kontinuierliches Lernen im Lebensverlauf strukturell fördern und unterstützen. So kann eine stärkere Abstimmung, Verknüpfung und effizientere Nutzung von Bildungsangeboten und -kapazitäten erreicht werden, aber auch eine bessere vertikale und horizontale Durchlässigkeit der Bildungsphasen und Bildungsbereiche. Grundvoraussetzung ist dabei die Öffnung der Bildungsangebote für das soziale, kulturelle und wirtschaftliche Umfeld in der Region.
Bildungskooperation:
Internationale Kooperationen in der Bildung werden in einer zunehmend vernetzten Welt immer zahlreicher und leisten wichtige Beiträge zur Entwicklung demokratischen Werten verpflichteter Gesellschaften, für gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie zum Aufbau nachhaltiger und wettbewerbsfähiger Wirtschaftssysteme. Für Österreich bieten sich heute vielfältige Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf bilateraler, regionaler und multilateraler Ebene. Einen langjährigen regionalen Schwerpunkt setzt das BMBWF in der Bildungszusammenarbeit mit den Staaten Ost- und Südosteuropas, speziell am Westbalkan. Diese Arbeit erfolgt insbesondere in Formen von strategischer Vernetzung und regionalen Kooperationen sowie durch die Teilnahme an europäischen Initiativen. Der bilateralen Bildungszusammenarbeit kommt eine besondere Bedeutung zu. Besuche auf politischer Ebene, ein intensiver Erfahrungsaustausch durch Expertinnen und Experten, institutionelle Partnerschaften und gemeinsame Projekte bringen wertvolle Impulse für die Bildungssysteme der beteiligten Staaten. Unterstützt werden diese Kooperationen durch formelle zwischenstaatliche Vereinbarungen, wie zum Beispiel Kulturabkommen, Memoranda of Understanding und Joint Declarations. Vor dem Hintergrund der Weiterentwicklung bildungspolitischer Rahmenbedingungen in Österreich, Europa und global, beteiligt sich das BMBWF an internationalen Diskussionen von Bildungsfragen im Rahmen multilateraler Organisationen. Die Aktivitäten auf multilateraler Ebene fördern wichtige Synergien für den nationalen Bildungsbereich. Sprachenpolitische Fragestellungen spielen in diesem Zusammenhang ebenso eine Rolle wie Fragen betreffend die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele bis 2030, der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit und der Entwicklung von Qualität und Effektivität von Bildungssystemen.
Bildungskooperation mit Ost- und Südosteuropa (OeAD):
Das Tätigkeitsfeld der Bildungskooperation fördert im Auftrag des BMBWF den Austausch und die Kooperation zwischen Bildungsinstitutionen in Ost- und Südosteuropa und Österreich zur nachhaltigen Unterstützung von Bildungsreformen im voruniversitären Bereich. Die Projekte werden über vier OeAD-Kooperationsbüros in Chisinau, Odesa (derzeit Uzhgorod), Sarajewo (Zuständigkeit für Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Serbien) und Tirana (Zuständigkeit für Albanien, Kosovo, Nordmazedonien) umgesetzt, die von österreichischen Bildungsbeauftragten geleitet werden. Die Bildungsbeauftragten werden direkt durch das BMBWF entsandt. Zu den OeAD-Projektpartnern zählen die jeweils zuständigen Ministerien für Bildung und Ausbildung im voruniversitären Bereich, Bildungsagenturen, Lehrer/innen-Fortbildungsinstitutionen, regionale Bildungsverwaltungen, Schulen und andere Stakeholder in den OeAD-Partnerländern und in Österreich. Zusätzlich unterstützt der OeAD das BMBWF in der Durchführung von Mobilitätsprogrammen im Rahmen der „Servicestelle für Mobilitätsprogramme des BMBWF“ und in der Koordination des Prioritätsbereichs 9, „Investitionen in Menschen und Qualifikationen“ der EU-Strategie für den Donauraum.
Bildungsmobilität:
bezeichnet die (i.d.R. individuelle) Positionsveränderung entweder innerhalb der geschichteten Gesellschaft durch Überschreitung der Schichtgrenzen (s. Bildungskette) z.B. durch den Wechsel auf eine nächsthöhere Bildungseinrichtung oder durch die Überschreitung von geopolitischen Bildungsraumgrenzen zum Zweck des Wissenserwerbs oder der Wissensweitergabe.
Bildungsstandards
Bildungsstandards beschreiben auf der Grundlage von Kompetenzmodellen fachliche und fächerübergreifende Kompetenzen, die für die weitere schulische und berufliche Ausbildung von Bedeutung sind. Bildungsstandards ermöglichen eine optimale Darstellung und Vergleichbarkeit von Lernergebnissen auf nationaler und europäischer Ebene.
Bildungssystem:
Anhand der Klassifizierung "International Standard Classification of Education (ISCED 1997)" der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) kann man den Aufbau des Bildungssystems in Österreich mit jenen anderen Staaten vergleichen. Die ISCED-Klassifizierung umfasst eine Einteilung in Bildungsebenen und Bildungsfelder und weist sechs Abstufungen auf, die aufsteigend mit ISCED 0 bis ISCED 6 bezeichnet werden. Es ist gekennzeichnet durch eine vierjährige Grundausbildung.
- Elementarstufe, ISCED 0: Diese beinhaltet in Österreich Kinderkrippen, Kindergärten, Sonderkindergärten sowie Horte und Kindergruppen. Spielgruppen und Tagesmütter zählen ebenso dazu wie die Vorschulen.
- Primarstufe, ISCED 1: Sie beinhaltet Vorschulen, Volksschulen und Sonderschulen. In Österreich beginnt die neunjährige Schulpflicht mit der Vollendung des sechsten Lebensjahres und somit in der Primarstufe.
- Sekundarstufe I, ISCED 2: Sie reicht in Österreich von der fünften bis achten Schulstufe und kann in Sonderschulen, Unterstufen von Allgemeinbildenden Höheren Schulen sowie den Mittelschulen absolviert werden.
- Sekundarstufe II, ISCED 3 und 4: Nach der Sekundarstufe I ist in Österreich üblicherweise noch ein Pflichtschuljahr ausständig und die weitere schulische Bildung geschieht freiwillig. Die Sekundarstufe II beginnt mit der neunten Schulstufe. Es gibt viele Möglichkeiten, auf dem weitern Bildungsweg voranzuschreiten. In Österreich zählen zu dieser Stufe die Polytechnischen Schulen, die Berufsschulen und die Lehre - als Duale Ausbildung, die Berufsbildenden Mittlere Schulen, Berufsbildende Höhere Schulen, Fachschulen und Oberstufen von Allgemeinbildenden Höheren Schulen.
- Postsekundarbereich und nicht-universitärer Tertiärbereich, ISCED 4 und 5B: ISCED 4 ist der nichttertiäre Sekundarbereich und beginnt nach der Absolvierung der 10. Schulstufe. Er beinhaltet in Österreich Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege, Vorbereitungslehrgänge für Absolventinnen und Absolventen von Lehren, Aufbaulehrgänge zur Matura für Absolventinnen und Absolventen von Berufsbildenden Mittleren Schulen (BMS) und die Berufsreifeprüfung. ISCED 5B ist der nicht-universitäre Tertiärbereich und schließt an allgemeine und berufsbildendende Ausbildungen an. Er beinhaltet Meisterschulen, Werkmeisterschulen, Kollegs (auch für Berufstätige) an Handelsakademien (HAK) und Höheren Technischen Lehrastalten (HTL), Hebammenakademien, medizinisch-technische Akademien und die Ausbildung im kardiotechnischen Dienst.
- Tertiärbereich, ISCED 6: Dieser Bereich beinhaltet das Studium an Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen. Der formal höchste Bildungsabschluss, das Doktorat, kann hier erworben werden.
Blended Learning:
bezeichnet die Verknüpfung von physisch und virtuell durchgeführten Lehr- und Lernaktivitäten.
Blended Mobility:
bezeichnet Begleitmaßnahmen und innovative didaktisch-methodische Ansätze (im Sinne des Blended Learning) in Kombination mit und zur Unterstützung physischer Mobilität.
Bologna Prozess:
Der Bologna Prozess, die Umsetzung des Europäischen Hochschulraums, trägt wesentlich zur Europäisierung und Internationalisierung der österreichischen Hochschulen bei. Im Mittelpunkt steht die Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit im europäischen und globalen Kontext durch die Förderung der Mobilität von Studierenden, Lehrenden und des wissenschaftlichen Personals.
CEEPUS: (Central European Exchange Programme for University Studies)
Ziel des Stipendienprogrammes ist es, die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Lehrenden in Zentral- und Osteuropa, im Idealfall durch Joint Programmes, zu stärken. Das Förderprogramm ermöglicht die akademische Weiterentwicklung von Studierenden und Lehrenden in den teilnehmenden Ländern: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Nordmazedonien, Moldau, Montenegro, Österreich, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakische Republik, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn. Ebenfalls teilnahmeberechtigt sind die Universität Prishtina, Prizren und Peja. Die Mobilität findet im Rahmen von Netzwerken auf Fakultäts-/Institutsebene statt.
Citizen Science:
Citizen Science beschreibt die Beteiligung von Personen an wissenschaftlichen Prozessen, die nicht institutionell an diesen Wissenschaftsbereich gebunden sind. Die Beteiligung kann dabei von der kurzfristigen Erhebung von Daten bis hin zur intensiven oder regelmäßigen Bearbeitung eines Forschungsthemas reichen. Der OeAD fördert diese Zusammenarbeit von Bildung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft u.a. durch die Koordination des Forschungsförderungsprogramms “Sparkling Science 2.0”, den jährlichen “Citizen Science Award” sowie Veranstaltungen, Weiterbildungs- und Vernetzungsangebote im OeAD-Zentrum für Citizen Science.
Citizen Science Award
Der OeAD koordiniert seit 2015 den Forschungswettbewerb “Citizen Science Award”. Jedes Jahr von 1. April bis 31. Juli können Schulklassen, Jugendgruppen, Familien und Einzelpersonen aktiv an Forschungsprojekten mitarbeiten. Die Projekte sind vielfältig und variieren. Die engagiertesten Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden jeweils im Herbst beim Young-Science-Kongress ausgezeichnet.
Cotutelle de thèse:
Im Cotutelle de thèse-Verfahren wird eine Dissertation durch zwei Hochschulen in zwei Ländern gemeinsam betreut und begutachtet. Cotutelle bedeutet nicht, dass zwei Doktorgrade verliehen werden.
culture connected (Kooperationen zwischen Schulen und Kultureinrichtungen):
Die österreichweite Initiative des BMBWF fördert kulturelle Aktivitäten zwischen Schulen und Kultureinrichtungen aller Kunstsparten. Die Kooperationen eröffnen Kindern und Jugendlichen neue Wege zu Kunst und Kultur. Sie sammeln dabei Erfahrungen in selbstbestimmten und nachhaltigen Lernprozessen. Einreichen können: Kultureinrichtungen, -initiativen und -vereine in Zusammenarbeit mit Schulen mit Öffentlichkeitsrecht in ganz Österreich und Projektteams der schulischen Tagesbetreuung.
Digitale Kompetenzen (Geschäftsstelle):
(Geschäftsstelle): Die Geschäftsstelle für Digitale Kompetenzen wurde im Rahmen der „Digitalen Kompetenzoffensive für Österreich“ im OeAD eingerichtet, um das Ziel „alle Menschen digital-fit zu machen“ operativ voranzutreiben. Getragen wird diese Initiative von den Ressorts BKA, BMF, BMAW, BMBWF und BMKOES. Dabei fungiert der OeAD als zentrale Geschäftsstelle und übernimmt die operative Unterstützung der Digitalen Kompetenzoffensive.
Digitales Lernen:
Die Geräteinitiative Digitales Lernen ist Teil des 8-Punkte-Plans der österreichischen Bundesregierung für den digitalen Unterricht („Digitale Schule“). Im Rahmen dieser Initiative werden Schüler/innen mit digitalen Geräten (Laptops oder Tablets) ausgestattet, die an einer an der Geräteinitiative teilnehmenden Schule sind. Das BMBWF übernimmt einen Großteil der Gerätekosten.
Diplomarbeit (Schule):
Im Rahmen der standardisierten Reife- und Diplomprüfung (sRDP) verfassen alle Schüler/innen der berufsbildenden höheren Schulen, alleine oder im Team (2 bis 5 Personen) eine Diplomarbeit, die die Bearbeitung einer Themenstellung umfasst, die dem Bildungsziel der jeweiligen Schulart entspricht. Die Bearbeitung setzt umfangreiche theoretische und praktische Kenntnisse am aktuellen Stand der Wirtschaft in den Fachdisziplinen bzw. Wirtschaft und Technik voraus und erfordert kreative und innovative Lösungsansätze.
Diplomarbeit (Hochschule):
Die Diplomarbeit ist die Abschlussarbeit eines jeden Diplomstudiums. In der Regel hat ein Student sechs Monate Zeit, um seine Diplomarbeit anzufertigen. Der Umfang ist von Studiengang zu Studiengang unterschiedlich und wird von jedem Institut einzeln festgelegt. Jeder Student muss sich zunächst einen Betreuer suchen, der ihm bei der Themenwahl und der Erstellung der Arbeit zur Seite steht. Das Thema ist in den meisten Fällen frei wählbar und muss mit dem Betreuer abgesprochen werden. Beratungsgespräche sind sinnvoll, um festzustellen, ob das gewählte Thema zu umfangreich ist und was das Ziel der Diplomarbeit sein soll. Die Diplomarbeit muss am Institut angemeldet werden und fristgerecht in vorgegebener Form und Umfang abgegeben werden. Nach Abgabe wird die Arbeit vom Betreuer und mindestens einem weiteren Prüfer gelesen und beurteilt.
Diplomstudium:
Vor der Einführung des Bachelor-/Master-Systems waren nahezu alle Studien in Österreich Diplomstudiengänge. Diese sind heute selten geworden. Im Bereich der Bildenden Kunst, im Schauspiel, Theater oder anderen künstlerischen Studien sind Diplomstudiengänge noch üblich. Diese schließen mit dem Abschluss Magister/Magistra ab. Den Abschluss "Diplom" gibt es heute eigentlich nur noch im Technik-Bereich, nämlich bei Studien, die zum Diplom-Ingenieur ausbilden.
Doktorat:
Ein Doktorat ist ein weiterführendes Studium, das an ein Masterstudium angeschlossen werden kann. Der Doktorgrad ist in Österreich der höchste akademische Grad, der vergeben werden kann. Das Doktorstudium kann nur an einer Universität absolviert werden und endet mit der Doktorarbeit (Dissertation, Ph.D.) und anschließenden Abschlussprüfungen (z.B. Rigorosum).
Doppellehre:
s. Duale Ausbildung
Double Degree:
Die Begriffe Double-Degree bzw. Doppelabschluss bezeichnen allgemein den gleichzeitigen Erwerb von mindestens zwei akademischen Graden im Rahmen eines Studiums, ohne dass hierzu die jeweiligen Curricula doppelt zu absolvieren sind. Dies ist möglich, weil die beteiligten Studienprogramme entweder gemeinsame Lehrinhalte haben oder weil Leistungen gegenseitig anrechenbar sind. Im Kontext der Internationalisierung des Hochschulwesens versteht man unter Double-Degree im Speziellen den Doppelabschluss an zwei Hochschulen in unterschiedlichen Ländern. Im Rahmen des Programms Erasmus Mundus sollen solche länderübergreifenden Studienangebote besonders gefördert werden.
Double Degree oder Multiple Degree Gemeinsamer Studien (FH):
die beteiligten Hochschulen führen jeweils ein eigenes Studienprogramm mit einem eigenen Abschluss, anerkennen jedoch die vereinbarten und im jeweiligen „Partner-Programm“ erbrachten Studienleistungen. (Quelle: BMBWF Abteilung IV/7)
Drittstaat:
Drittstaaten sind Staaten, die kein Mitglied der Europäischen Union sind. Island, Liechtenstein und Norwegen sind EWR-Mitglieder und den EU-Mitgliedstaaten in vielen Bereichen gleichgestellt.
Duale Ausbildung:
Die duale Ausbildung (Duales Ausbildungssystem) entspricht dem Erlernen eines Lehrberufes a) in einem Betrieb und b) den Besuch einer Berufsschule während der Lehrzeit. Der Zugang zur Lehre ist an keine Voraussetzungen gebunden, auch das Nachweisen eines Schulabschlusses oder einer anderen Qualifikation ist nicht nötig. Die Lehrzeit kann zwei bis vier Jahre betragen, je nachdem welcher Beruf erlernt wird und ob es sich um eine Doppellehre handelt, mit der man zwei Berufe gleichzeitig erlernt. Doppellehren sind selten anzutreffen, meist findet man Lehren, mit denen ein Beruf erlernt wird. Gegen Ende der Lehrzeit wird als Abschluss die Lehrabschlussprüfung abgelegt. Sie besteht aus einem Fachgespräch, dem theoretischen Teil der Prüfung und aus dem praktischen Teil in dem der/die Auszubildende ein Werk vollbringt. Nach erfolgreicher Ablegung der Lehrabschlussprüfung ist man Geselle/in oder Facharbeiter/in im erlernten Beruf.
ECTS:
ECTS steht für European Credit Transfer and Accumulation System. Durch den Bologna-Reformprozess wurde dieses Punkte-System eingeführt, um Studienleistungen in der EU vergleichbar, übertragbar und überall anrechenbar zu machen. Anstatt weiterhin in Semesterwochenstunden (SWS) zu rechnen, werden jetzt für erfolgreich abgeschlossene Veranstaltungen Leistungspunkte (Credits oder Credit Points) vergeben. Die Anzahl der Credit Points (CP) variiert je nach Aufwandshöhe der einzelnen Veranstaltungen. Ein Leistungspunkt entspricht dabei etwa 25 bis 30 Stunden Arbeit. Die Vergabe der Leistungspunkte ist nach ECTS am Arbeitsaufwand der Veranstaltung für die Studenten zu bemessen und nicht, wie bisher, an der tatsächlichen Präsenzzeit der Studenten in der Veranstaltung. In einem arbeitsintensiven Seminar mit viel Textlektüre, Prüfungsvorbereitung und Hausarbeit kann daher eine höhere Anzahl an Credit Points vergeben werden als in einer Veranstaltung, die dieselbe Präsenzzeit verlangt, aber kaum Arbeitsaufwand für die Studierenden bedeutet. Vor Einführung des ECTS wurde der Aufwand einer einzelnen Veranstaltung in Österreich lediglich mit Semesterwochenstunden berechnet. Eine Lehrveranstaltung entsprach dabei zwei Semesterwochenstunden, ungeachtet des Aufwandes, der zusätzlich anfiel.
E-Learning:
„E-Learning" (oder „eLearning“) ist seit langem als breiter Sammelbegriff im Einsatz und bezeichnete ursprünglich das Lernen mit jeglichen elektronischen Medien. In der aktuellen Praxis wird der Begriff vorrangig für Angebote des asynchronen Online-Lernens im Internet eingesetzt, kann aber als Sammelbegriff auch synchrone Angebote umfassen. Daher ist es empfehlenswert, das konkrete Begriffsverständnis durch Erläuterungen zu präzisieren, wenn „E-Learning" (oder „eLearning“) verwendet wird. Als Alternative bietet sich der breite Sammelbegriff des „technologiegestützten Lernens“ an - oder man spricht von „Online-Lernen“, um die synchronen und asynchronen Formen abzudecken und sie von klassischen Präsenzangeboten abzugrenzen.
ENIC NARIC (AUSTRIA):
ENIC-NARIC ist zuständig für Fragen betreffend die Anerkennung von Studienabschlüssen ist das Nationale Informationszentrum für akademische Anerkennung. Es ist Teil der internationalen Netzwerke ENIC (European Network of Information Centres – gegründet von Europarat und UNESCO) und NARIC (National Academic Recognition Information Centres – gegründet von der Europäischen Union).
Entwicklungsforschung:
Entwicklungsforschung ist ein inter- und transdisziplinärer Wissenschaftsbereich. Auf Basis empirischer Studien werden entwicklungsrelevante Analysen und Problemlösungen für infrastrukturschwache und armutsbedrohte Länder, Gesellschaften und Regionen erarbeitet. Der thematische Rahmen und die entwicklungspolitischen Zielsetzungen der Entwicklungsforschung sind durch die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (UN-Sustainable-Development-Goals, SDGs) definiert. Forschungen in Kooperation zwischen österreichischen Hochschulen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Partnerinstitutionen in Less und Least Developed Countries werden gefördert und begleitet, die Ergebnisse der wissenschaftlichen Gemeinschaft und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der OeAD unterstützt in seiner Arbeit die Republik Österreich, den großen Herausforderungen und umfassenden Veränderungen der Zeit im Sinne des UN-Aktionsplanes „Transformation unserer Welt: Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ gerecht zu werden.
Erasmus+:
Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa. Erasmus+ bietet Mobilitäts- und Kooperationsmöglichkeiten in der Hochschulbildung, beruflichen Aus- und Weiterbildung, Schulbildung, (einschl. frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung), Erwachsenenbildung und Jugendarbeit. Erasmus+ unterstützt Prioritäten und Aktivitäten, die im europäischen Bildungsraum, dem Aktionsplan für digitale Bildung und der europäischen Kompetenzagenda festgelegt sind. Erasmus+ setzt die EU-Jugendstrategie 2019–2027 um und leistet einen Beitrag zur Umsetzung der Grundsätze für ein starkes soziales Europa, das gerecht und inklusiv ist und Chancen für alle bietet. Beteiligen können sich alle Akteure im Bildungs- und Jugendbereich: Junge Menschen, Schülerinnen und Schüler, Lehrlinge, Studierende, Graduierte, Lehrkräfte und Personal, Schulen, Hochschulen, Einrichtungen der beruflichen Aus- und Weiterbildung und der Erwachsenenbildung sowie aus dem Jugendbereich, Unternehmen, Sozialpartner, Behörden, Personalabteilungen, Bibliotheken, Gemeinnützige Organisationen oder Einrichtungen, Nicht-Regierungs-Organisationen (NROs), europäische Jugend-NROs sowie informelle Gruppen junger Menschen und viele mehr. Die Fördermöglichkeiten inkludieren Berufspraktika, Studieren im Ausland sowie europaweite Fortbildungs- und Lehraufenthalte, Jugendbegegnungen und Fachkräftemobilitäten im Jugendbereich. Gefördert werden außerdem Projektpartnerschaften zwischen Institutionen. Der OeAD betreut als nationale Agentur den Bereich Erasmus+ in Österreich.
Erasmus+ (Berufsbildung):
Im Bereich Berufsbildung unterstützt Erasmus+ die länderübergreifende Zusammenarbeit von Berufsbildungseinrichtungen und anderer Organisationen mit Bezug zur beruflichen Bildung. Gefördert werden Mobilitäten von Schüler/innen in der beruflichen Erstausbildung, von Lehrlingen sowie von Lehr- und Fachkräften der beruflichen Bildung. Aufenthalte sind in ganz Europa sowie auch weltweit möglich. Zur Förderung von Exzellenz und Innovation in der beruflichen Bildung unterstützt Erasmus+ Zentren der beruflichen Exzellenz und Allianzen für Innovation sowie Kapazitätsaufbau.
Erasmus+ (Hochschulbildung):
Jahr für Jahr öffnet es über 7.500 Studierenden aus Österreich die Tür zu Hochschulen, Unternehmen und weiteren Organisationen im europäischen Ausland und darüber hinaus. Etwa 1.200 Lehrende und andere Angehörige österreichischer Hochschulen gehen jedes Jahr mit Erasmus+ ins Ausland. Zudem fördert Erasmus+ internationale Kooperationen zwischen Hochschulen sowie Projekte, die Hochschulen mit nicht akademischen Partnerorganisationen vorantreiben.
Erasmus+ (Kooperationspartnerschaften):
Erasmus+ Kooperationspartnerschaften widmen sich über einen längeren Zeitraum einem selbstgewählten Thema. Sie unterstützen Entwicklung, Transfer und Implementierung innovativer Praktiken ebenso wie gemeinsame Initiativen zur Förderung von Zusammenarbeit, Peer Learning und Erfahrungsaustausch auf europäischer Ebene. Möglich sind auch kleinere Partnerschaften mit kürzeren Laufzeiten, kleineren Förderbeträgen und geringerem Verwaltungsaufwand.
Erasmus+ (Mobilitätsprojekte):
Die Mobilität von Lernenden, Lehrenden, Personal, jungen Menschen und Fachkräften im Bereich Bildung und Jugend ist eine zentrale Aktivität von Erasmus+. Mobilitätsprojekte können von Einrichtungen im Bildungs- und Jugendbereich eingereicht werden.
Erasmus+ (Next Generation 2021 – 2027):
Erasmus+ ist das Förderprogramm der Europäischen Kommission für Bildung, Jugend und Sport. Grenzüberschreitende Mobilität für Menschen aller Altersgruppen, die Zusammenarbeit im Rahmen europäischer Projekte sowie die Unterstützung politischer Reformen sind die zentralen Aufgaben von Erasmus+. Das EU-Programm bietet Mobilitäts- und Kooperationsmöglichkeiten in der Hochschulbildung, beruflichen Aus- und Weiterbildung, Schulbildung (einschl. frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung), Erwachsenenbildung und Jugendarbeit.
Erasmus+ (Partnerschaften):
Partnerschaften für Zusammenarbeit umfassen Kooperationen zwischen Institutionen, die in den Bereichen Bildung und Jugend aktiv sind. Sie unterstützen die Internationalisierung im Bildungs- und Jugendbereich und fördern Innovationen in Bildung und Jugend. Einrichtungen sollen Erfahrungen mit internationaler Zusammenarbeit sammeln, ihre Kapazitäten stärken, innovative Ansätze entwickeln oder bewährte Verfahren austauschen.
Erasmus+ (Schulbildung):
Mit Erasmus+ Schulbildung unterstützt die Europäische Kommission grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Kindergärten, Schulen und anderen Institutionen mit Bezug zur Schule. Zudem bezuschusst das Programm Lehr- und Lernaufenthalte von (Vor-)schulpersonal im europäischen Ausland. Projektanträge können von Institutionen (nicht von Einzelpersonen) beim OeAD als nationale Agentur für die Umsetzung von Erasmus+ eingereicht werden.
ERINNERN:AT:
Mit seinem Programm ERINNERN:AT beschäftigt sich Österreichs Bildungsagentur OeAD mit dem Lehren und Lernen über Nationalsozialismus, Holocaust sowie der Prävention von Antisemitismus durch Bildung, umgesetzt im Auftrag des BMBWF. Die Arbeit von ERINNERN:AT gliedert sich in drei Ebenen:
Auf der regionalen Ebene arbeiten die dezentralen Netzwerke von ERINNERN:AT in den einzelnen Bundesländern. Die Netzwerkkoordinatorinnen und -koordinatoren sind niederschwellige Ansprechpartnerinnen bzw. -partner für Lehrkräfte und regionale Projekte der historisch-politischen Bildung.
Auf der nationalen Ebene bietet ERINNERN:AT vielfältige Fortbildung für Pädagoginnen und Pädagogen und damit auch ein Diskussionsforum für eine aktive Erinnerung. Die von ERINNERN:AT entwickelten Lernmaterialien und auch die Jugendsachbuch-Reihe „Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern“ werden in allen Bundesländern genutzt.
Auf der internationalen Ebene bietet ERINNERN:AT Seminare in Israel in Kooperation mit Yad Vashem an, ist durch Kooperationen mit internationalen Organisationen wie etwa der UNESCO, der OSZE und der IHRA deutlich sichtbar und arbeitet bilateral mit zahlreichen Partner-Institutionen zusammen. Einige der digitalen Lernmaterialien von ERINNERN:AT wurden mit internationalen Bildungspreisen geehrt und gelten als „best practice“.
Erstabschluss:
Abschluss eines Studiums, dessen Zulassung die Reifeprüfung einer höheren Schule oder eine vergleichbare Qualifikation erfordert. Demnach ist der Abschluss eines Bachelor- oder Diplomstudiums ein Erstabschluss. Der Abschluss eines Master- oder Doktoratsstudiums stellt einen weiteren Abschluss (Zweitabschluss) dar, da diese Studien als Zulassungsvoraussetzung einen Erstabschluss erfordern.
Erwachsenenbildung:
Unter Erwachsenenbildung versteht man grundsätzlich Bildungsangebote für Erwachsene; das Spektrum reicht von allgemeinbildenden Angeboten, der Basisbildung und dem Nachholen von Bildungsabschlüssen im Zweiten Bildungsweg über berufsbildende und persönlichkeitsbildende Angebote bis hin zu Hochschullehrgängen und universitärer Bildung. Erwachsenenbildung findet in den unterschiedlichsten Bildungseinrichtungen und auch im Arbeitsfeld statt, es können sowohl formale als auch nicht-formale Abschlüsse erworben werden.
eTwinning:
Die Online-Plattform eTwinning ermöglicht Schulen grenzüberschreitende Online-Projekte und fördert die nationale und internationale Vernetzung von Pädagoginnen und Pädagogen mittels europäischer Fortbildungen und Konferenzen.
EURAXESS Austria:
EURAXESS Austria ist Teil der europaweiten Initiative EURAXESS – Researchers in Motion und umfasst Maßnahmen zur Förderung der Mobilität und Karriereentwicklung von Forschenden. Aktuelle und umfassende Informationen zu einem Forschungsaufenthalt in Österreich bzw. über alle Fragen, die für die Mobilität von Forschenden wesentlich sind, werden auf EURAXESS Austria zur Verfügung gestellt. EURAXESS-Researchers in Motion umfasst folgende Bereiche:
Jobs & Funding EURAXESS beinhaltet Datenbanken mit Stellenangeboten und Fördermöglichkeiten für Forschende, Initiativen betreffend die Rechte und Aufgabenbereiche von Forschenden und ihren Arbeitgebern (Europäische Charta für Forscher & Verhaltenskodex für die Einstellung von Forschern) sowie Informationen und Ressourcen zur Karriereentwicklung von Forschenden
Information & Assistance EURAXESS unterstützt Forschende und deren Familien bei der Organisation des Aufenthalts und Fortführen ihrer Karriere in einem anderen Land
Partnering EURAXESS verbindet Einzelforschende und Organisationen und erleichtert Kollaboration
EURAXESS Worldwide ist ein Netzwerk für Forschende außerhalb Europas (Nordamerika, Japan, China, Indien, ASEAN - Association of South-East Asian Nations, LAC - Latin America and the Caribbean
Euroguidance:
Das Euroguidance-Zentrum Österreich ist die Schnittstelle zwischen der österreichischen und europäischen Bildungs- und Berufsberatung und bedient die Zielgruppe der Bildungs- und Berufsberater/innen in Österreich und Europa sowie Einzelpersonen, die sich über Lernmöglichkeiten und die Vielfalt der Informations-, Beratungs- und Orientierungsangebote für Beruf und Bildung informieren wollen. Dabei trägt das Zentrum zur Entwicklung der europäischen Dimension in der Bildungs- und Berufsberatung bei.
Europäischer Bildungsraum:
Die EU-Bildungszusammenarbeit hat das Ziel der Schaffung eines Europäischen Bildungsraums, in dem lernen und studieren, lehren und unterrichten, ausbilden und arbeiten grenzüberschreitend möglich ist. Dieser Europäische Bildungsraum soll auf mehreren Säulen beruhen:
auf der Annäherung der nationalen Bildungssysteme durch Transparenz, den Austausch von Erfahrungen und das Definieren gemeinsamer Ziele und Handlungsfelder auf politischer Ebene,
auf der Vergleichbarkeit von Qualifikationen und der gegenseitigen Anerkennung von Bildungsabschlüssen und Lernzeiten bis hin zu gemeinsamen Abschlüssen (Joint Degrees) im Hochschulbereich,
auf der europaweiten strukturellen Zusammenarbeit von Bildungsinstitutionen und der transnationalen Mobilität von Einzelpersonen.
Die EU-Bildungszusammenarbeit setzt wichtige Impulse bei der Weiterentwicklung und Internationalisierung des österreichischen Bildungswesens. Die Errungenschaften der EU-Kooperation reichen von der Anerkennung beruflicher Qualifikationen (Berufsanerkennungsrichtlinie) über das ECTS-System bis hin zum Europäischen Qualifikationsrahmen. Als besonders richtungsweisend hat sich die immer engere und weit über die EU hinausgehende Kooperation der Nationalstaaten im Bologna-Prozess im Rahmen des Europäischen Hochschulraums erwiesen. Das wohl bekannteste und erfolgreichste Instrument der EU-Bildungszusammenarbeit ist das Bildungsprogramm Erasmus+. Im Gegensatz zu anderen Politikbereichen liegt Bildungspolitik allein in der Kompetenz der EU-Mitgliedstaaten. Die EU ist laut den Verträgen aber „für die Durchführung von Maßnahmen zur Unterstützung, Koordinierung oder Ergänzung der Maßnahmen der Mitgliedstaaten zuständig.“ (vergleiche Artikel 6 AEUV). Die strategischen Leitlinien und Bezugspunkte der Zusammenarbeit werden von den EU-Staats- und Regierungschefs im Europäischen Rat vorgegeben. Für den Bildungsbereich relevant sind die Europa 2020-Strategie, der strategische Rahmen für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung („Education and Training 2030”; kurz „ET2030”) sowie die Schlussfolgerungen des Europäischen Rates vom 14. Dezember 2017 zur sozialen Dimension, Bildung und Kultur. Die EU-Bildungszusammenarbeit ist stark von dem Prinzip des gegenseitigen Austauschs von Erfahrungen und der Verabschiedung von Empfehlungen und Schlussfolgerungen geprägt, mit dem die Mitgliedstaaten gemeinsame Herausforderungen, Handlungsfelder und Ziele definieren. Die Inhalte werden im EU-Bildungsausschuss von den Mitgliedstaaten verhandelt und von den EU-Bildungsministerinnen und EU-Bildungsministern im Rat der EU für Bildung, Jugend, Kultur und Sport beschlossen. Im Rahmen der offenen Methode der Koordinierung setzen sich nationale Expertinnen und Experten in EU-Arbeitsgruppen (ET 2030) mit Fragestellungen der allgemeinen und beruflichen Bildung auseinander. Österreich gestaltet in diesen Arbeitsgruppen den Prozess auf europäischer Ebene aktiv mit. Ein wesentliches Instrument der EU-Bildungszusammenarbeit ist dabei die Entwicklung und Überprüfung von europäischen Benchmarks.
Europäischer Hochschulraum:
Seit 1999 werden in nunmehr 48 Ländern regelmäßig Bekenntnisse ausverhandelt, die den gemeinsamen Europäischen Hochschulraum (EHR) fördern. Diese Länder sind in der europäischen Bologna follow-up Group und in deren thematischen Arbeitsgruppen vertreten. Um den mittlerweile umfangreichen Bologna-Zielen schrittweise näher zu kommen, werden am Ende des Verhandlungszyklus, und somit alle drei Jahre, bei Ministeriellen Treffen gemeinsam neue Schwerpunkte festgelegt oder der Wille bekräftigt, gesetzte Ziele weiterhin zu verfolgen.
Europäischer Qualifikationsrahmen
Der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) dient als Übersetzungsinstrument zwischen den Qualifikationsrahmen einzelner Länder und deren Qualifikationsniveaus. Der EQR trägt zur Transparenz, Vergleichbarkeit und Übertragbarkeit von Qualifikationen bei. Es ist vorgesehen, dass nationale Qualifikationen nicht direkt dem EQR, sondern zunächst einem Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) zugeordnet werden. Jedes Land kann dabei die Struktur seines NQR selbst bestimmen, d. h. die Anzahl der Niveaus, die Definition der Deskriptoren und die Art und Anzahl der Dimensionen (Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenz).
Europäisches Solidaritätskorps:
Das Europäische Solidaritätskorps fördert das Engagement junger Menschen in Projekten und Aktivitäten, die der Gemeinschaft zugutekommen. Das ESK bietet Jugendlichen (18 bis 30 Jahre) die Möglichkeit, sich in gemeinnützigen Projekten im eigenen Land oder im Ausland zu engagieren. Organisationen und Unternehmen können mit Hilfe des ESK junge engagierte Menschen für ihr Team gewinnen. Verschiedene Formate unterstützen die Verwirklichung von Projekten, die lokalen Gemeinschaften und Menschen in ganz Europa gleichermaßen zugutekommen.
Europass:
Der Europass bietet als europäisches Karrieremanagement-Portal kostenlose Online-Tools zur Unterstützung von Lernenden, Berufstätigen und Arbeitsuchenden. Für die Bewerbung und Karriereplanung bietet Europass unter anderem das Europass-Profil zur Beschreibung der eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten und den Europass Editor für Lebenslauf und Bewerbungsschreiben. Alle Tools stehen in 29 Sprachen zur Verfügung.
Evaluierung:
wird als Prozess verstanden, der Ziele und Maßnahmen auf ihre intendierte Wirksamkeit überprüft und als Grundlage für Verbesserung und Weiterentwicklung dient.
Externe Studierende Gemeinsamer Studien (FH):
Dies sind Studierende, die an einer beteiligten Partnerinstitution aufgenommen wurden und die festgelegten Semester des gemeinsamen Studienprogramms an der österreichischen FH absolvieren. Siehe > Gemeinsame Studien (FH) (Quelle: BMBWF Abteilung IV/7)
Fachhochschule:
Eine Fachhochschule (FH, engl. University of Applied Sciences) ist eine Hochschulform, die Lehre und Forschung auf wissenschaftlicher Grundlage mit anwendungsorientiertem Schwerpunkt betreibt. Das Studienangebot von Fachhochschulen in Österreich erstreckt sich über ingenieur-, natur-, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche sowie technische Studiengänge. Die Fachhochschul-Studiengänge werden mit einem akademischen Grad abgeschlossen. Anders als in den in Österreich sehr frei gestalteten Universitätsstudien sind die Studierenden in den Fachhochschul-Studiengängen an klare Vorgaben zum Studienverlauf gebunden, wodurch die Fachhochschul-Studiengänge grundsätzlich immer in der vorgesehenen Studienzeit absolviert werden. Jedoch ist es – ähnlich dem Schulsystem – auch an Fachhochschul-Studiengängen möglich, einmalig ein Studienjahr zu wiederholen. Da es im Fachhochschulsektor eine klar geregelte Finanzierung auf Studienplatzgrundlage gibt, ist der Zugang zu den Fachhochschul-Studiengängen – anders als der Zugang zum Großteil der Universitätsstudien – beschränkt. Seit 2024 können sich österreichische Fachhochschulen (FH) in Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) umbenennen.
Fachhochschul-Studiengänge (Fachhochschulen):
Sie bieten eine berufspraktische und wissenschaftlich fundierte Ausbildung für ein bestimmtes Berufsfeld. Die Fachhochschul-Bakkalaureats-Studiengänge dauern 6 Semester, die Master-Studiengänge 2 bis 4 Semester, die Diplom-Studiengänge 8 bis 10 Semester. Zugangsvoraussetzung ist die Universitätsberechtigung oder eine einschlägige berufliche Praxis. Für BHS-Absolvent/innen gibt es Ausbildungen, die mit entsprechender beruflicher Praxis zielgruppenspezifische Fachhochschulen mit verkürzter Dauer besuchen können.
Fachhochschulkonferenz (FHK):
Die Österreichische Fachhochschulkonferenz ist ein privatrechtlicher Verein, in dem die Fachhochschulträger mit dem Ziel organisiert sind, die Qualität der Fachhochschulausbildung zu sichern, die Identität des Fachhochschulwesens zu stärken, den Austausch zwischen den Mitgliedern zu fördern und die Interessensvertretung für die Mitglieder wahrzunehmen.
Fachhochschulrat (FHR):
Der Fachhochschulrat ist eine Behörde, die für die externe Qualitätssicherung (Akkreditierung und Evaluierung) für Fachhochschulen in Österreich zuständig ist.
Gemeinsame Studien (FH):
FH-Studiengänge, die als gemeinsame Studienprogramme mit in- und/oder ausländischen Hochschulen konzipiert sind. Studierende von gemeinsamen Studienprogrammen sind nur jene, die im Rahmen eines „gemeinsamen Studienprogramms“ gemäß Fachhochschul-Gesetz bestimmte Semester an einer Partnereinrichtung, die am gemeinsamen Studienprogramm beteiligt ist, absolvieren. (Quelle: BMBWF Abteilung IV/7)
Global Citizenship:
bezeichnet hier verantwortungsvolles, ethisches und auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Handeln in lokalen, nationalen und globalen Kontexten im Bewusstsein, dass das eigene Handeln Auswirkungen auf die Interessen und Rechte anderer hat. Es bezieht sich auf politische, ökonomische, soziale und kulturelle Dimensionen und deren wechselseitige Bedingtheit und Beeinflussung. (Lilley 2014, Leask 2015, UNESCO 2015)
Global Mindset:
bezeichnet hier kritisches, vernetztes Denken und eine Haltung, der verantwortungsvolles Handeln im Sinne des Global Citizenship zu Grunde liegt.
grants.at:
grants.at ist Österreichs größte Online-Datenbank für Stipendien und Forschungsförderung für alle wissenschaftlichen Bereiche. Die Fördermöglichkeiten für Studierende, Graduierte und Forschende reichen von klassischen Stipendien über Zuschüsse und Preise bis hin zu umfassenden nationalen, europäischen und internationalen Forschungsförderungsprogrammen.
grants.at bietet in über 1.200 Einträgen Informationen zu Fördermaßnahmen für Studien- bzw. Forschungsaufenthalte für Outgoings (Österreicher/innen, die in andere Länder wollen) und Incomings (Personen, die nach Österreich kommen wollen) sowie zu rein nationalen Förderungen. Die Palette von Fördergebern reicht von internationalen Organisationen, der Europäischen Union, nationalen Regierungen in In- und Ausland (Ministerien sowie verwaltende Einrichtungen) sowie deren Landesregierungen und Stadtverwaltungen bis hin zu privaten Stiftungen, Vereinen und Unternehmen.
Habilitation:
Verfahren zur Erlangung der Lehrbefugnis (venia docendi) für ein ganzes wissenschaftliches oder künstlerisches Fach. Mit der Lehrbefugnis ist das Recht verbunden, die wissenschaftliche oder künstlerische Lehre an der betreffenden Universität mittels deren Einrichtungen frei auszuüben sowie wissenschaftliche oder künstlerische Arbeiten der Studierenden zu betreuen und zu beurteilen. Mit der Habilitation ist der Status „Privatdozent/in“ verbunden, es resultiert jedoch daraus kein Arbeitsverhältnis zur Universität.
Das Habilitationsverfahren wird als akademisches Examen durchgeführt und umfasst neben der Habilitationsschrift ein wissenschaftliches Gespräch („Kolloquium“) und eine öffentliche Vorlesung.
Hochschulangehörige:
wird hier als Sammelbegriff für Studierende, Lehrende und allgemeines Hochschulpersonal verwendet.
Hochschule:
der Begriff umfasst alle öffentlichen und privaten Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen, Konservatorien und Akademien in Österreich. Hochschulen sind in Österreich dem tertiären Bildungssektor zuzurechnen. Um als Studierender zugelassen zu werden, benötigt man eine Hochschulzugangsberechtigung, dies ist meist die Matura. Die Studienberechtigungs- oder Berufsreifeprüfung (BRP) berechtigen in Österreich ebenfalls zum Studium an einer Hochschule, aber die Wahl der Studienrichtung kann auf bestimmte Fachgebiete eingeschränkt sein. In Österreich gilt generell der freie Hochschulzugang. Dieses Prinzip wird aber durch Aufnahmeprüfungen und von bestimmten Institutionen durchbrochen. Vor allem an Fachhochschulen und für sehr stark nachgefragte Studienrichtungen kann es Zulassungsprüfungen geben. Absolventinnen und Absolventen von Hochschulen erwerben einen akademischen Grad / Titel. Lange Zeit waren Diplomstudiengänge in Österreich, mit dem Abschluss Magister oder Diplomingenieur gebräuchlich. Bei Interesse konnten Absolventen meist ein Doktoratsstudium anschließen. Bemühungen, die Abschlüsse in Europa vergleichbar zu machen, führten zu einer Umstellung auf das System Bachelor und Master (s. Bologna-Prozess).
Hochschulentwicklung:
Aus Sicht der Hochschulen sind die Förderbedarfe weit gefächert und reichen von neuen Lehrkonzepten an Fachbereichen über die individuelle Förderung einzelner Lehrender bis zu Infrastrukturen für die digitale Lehre und hochschulübergreifende Plattformen. Gleichzeitig weitet sich das Aufgabenspektrum der Hochschulen. Insbesondere die Hochschulpolitik fordert und fördert seit Jahren das Engagement der Hochschulen insbesondere im Bereich Wissenstransfer und für den Dialog mit der Gesellschaft. Und tatsächlich sehen die Hochschulen ihr Umfeld als wichtigsten Impulsgeber für die Entwicklung der eigenen Einrichtung, weit vor aktuellen wissenschaftlichen Trends. Bei technologischen Entwicklungen, die Hochschulen beeinflussen, steht die Digitalisierung weit vorne. Aus Sicht der Leitungen ist die Anpassung der eigenen digitalen Infrastruktur für Forschung und Verwaltung dabei die größte Herausforderung.
Hochschulkooperationen (internationale):
Während Stipendien die Auslandsaufenthalte von einzelnen Personen fördern, besteht im Rahmen von Projektförderungen die Möglichkeit, in Österreich oder grenzüberschreitend im Rahmen von wissenschaftlichen Projekten zu arbeiten. Im Rahmen von Internationalen Hochschulkooperationen können auf der Grundlage von zwischenstaatlichen Abkommen, bilateralen Vereinbarungen oder multilateralen Netzwerken Projektförderungen beantragt werden. Gefördert werden vor allem Aufenthalts- und Reisekosten innerhalb von konkreten wissenschaftlichen Kooperationsprojekten. Die Projekte haben unterschiedliche thematische und regionale Schwerpunkte und variieren sowohl in den Projektlaufzeiten als auch Förderhöhen.
Hochschulpersonal:
Der Begriff umfasst alle Personen, die in einer administrativen, technischen oder anderen unterstützenden Funktion in der Verwaltung und/ oder im Bereich Support Services an einer Hochschule arbeiten. Der Begriff ist synonym mit anderen Begriffen wie nicht-wissenschaftliches, nicht-künstlerisches oder administrativ-technisches Personal zu sehen.
Hochschulmobilitäts- und Internationalisierungsstrategie 2020-2030 (HMIS2030):
HMIS2030 ist eine Strategie von allen für alle Universitäten bzw. Hochschulen in Österreich. Der Weg dahin bestand in einem vom BMBWF angestoßenen partizipativen Prozess, an dem sich mehr als 150 Hochschulexpertinnen und -experten aus dem gesamten österreichischen Hochschulraum beteiligt haben. In diesem Sinne ist die HMIS2030 die Hochschulmobilitäts- und Internationalisierungsstrategie aller Universitäten bzw. Hochschulen in Österreich. Das Kernstück der HMIS2030 sind fünf Ziele, denen jeweils mehrere Umsetzungsziele beigestellt sind.
Ziel 1: Förderung einer umfassenden Internationalisierungskultur
Ziel 2: Mobilitätsförderung für alle Hochschulangehörigen
Ziel 3: Entwicklung und Realisierung innovativer Mobilitätsformate
Ziel 4: Effektive Kompetenzentwicklung und institutionelles Lernen
Ziel 5: Global Mindset – Österreichs Hochschulen in der Welt
Hochschulstandort Österreich:
Seit 2002 widmet sich der OeAD der Aufgabe, den Hochschulstandort Österreich auf internationaler Ebene zu repräsentieren und Österreich als attraktiven Studienstandort zu etablieren. Als Bundesagentur unterstützt der OeAD zudem aktiv die Internationalisierungsstrategien der Hochschulen. Mit der Marke „Highlight your future. Study in Austria“ repräsentiert der OeAD die Vielfalt und Exzellenz der österreichischen Hochschullandschaft, einschließlich Universitäten, Privatuniversitäten und Privathochschulen sowie Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen, auf internationaler Ebene. Anhand von Broschüren, Webseiten, umfassenden Datenbanken und Social-Media-Kanälen informiert er über Studienoptionen und Hochschulstandorte in Österreich.
Holocaust Education:
Als Shoah Education, Holocaust Education oder Holocaust-Erziehung werden pädagogische Konzepte bezeichnet, die eine Auseinandersetzung mit der Shoa ermöglichen sollen. Darunter werden unterschiedliche Ansätze, Methoden und Praktiken historischer und politischer Bildung gefasst.
Incoming:
Studierende, die einen Aufenthalt an einer österreichischen Universität oder Fachhochschule im Rahmen eines geförderten Mobilitätsprogramms absolvieren.
Initiative Erwachsenenbildung:
Die Initiative Erwachsenenbildung ist ein von Bund, Ländern und dem Europäischen Sozialfond (ESF) finanziertes Förderprogramm in den zwei Programmbereichen Basisbildung und Nachholen des Pflichtschulabschlusses. Das Förderprogramm wurde 2012 gestartet, um Personen mit unzureichender Mindestqualifikation bessere Zugangschancen zum Arbeitsmarkt zu eröffnen sowie deren soziale Integration zu fördern. Durch die Initiative Erwachsenenbildung steht allen in Österreich lebenden Jugendlichen und Erwachsenen der Erwerb grundlegender Kompetenzen auch nach Beendigung der schulischen Ausbildungsphase kostenfrei zur Verfügung. Die fortdauernde Weiterentwicklung der Initiative bewirkt eine kontinuierliche Verbesserung der Transparenz von Lernergebnissen und Anschlussfähigkeit an andere Bildungsmaßnahmen (z. B. Einführung eines Curriculums für die Basisbildung im Herbst 2019) sowie die Professionalisierung von Trainerinnen und Trainern. s. Level Up - Erwachsenenbildung
Innovationsstiftung für Bildung:
Die Innovationsstiftung für Bildung leistet einen Beitrag zur Anhebung der Innovationskompetenz und des Bildungsniveaus für alle Altersgruppen im österreichischen Bildungssystem durch Förderung von innovativen Projekten und wirkt als Impulsgeber für die Bildung der Zukunft. Durch gezielte Vernetzung mit allen relevanten österreichischen Bildungsinstitutionen fungiert die Stiftung mit systemverändernder Wirkung als Intermediär, Kompetenzstelle und Ermöglicher. Sie sucht neue, innovative Antworten zu aktuellen Herausforderungen in der Bildung und bindet dabei all jene ein, die es betrifft, Lehrende und Lernende, bereits bestehenden Initiativen und Institutionen sowie die Bildungsverwaltung. Das Leitthema: „Wir leben das Bottom-up-Prinzip und hören unsere Community!“
Interkulturelle Kompetenzen:
beziehen sich auf sozial-kommunikative Fähigkeiten und Fertigkeiten, die es ermöglichen mit Personen anderer kultureller Hintergründe oder in divers zusammengesetzten Teams effektiv und adäquat zu agieren. Nach Jones (2013) geht es dabei einerseits um self-efficacy, also Selbstwirksamkeit, die sich z.B. am Bewusstsein der eigenen kulturellen Bedingtheit, an Offenheit für Neues und Respekt vor dem „Anderen“, Ambiguitätstoleranz und Resilienz oder Problemlösungskompetenz zeigt. Andererseits geht es um people skills, wie beispielsweise kulturgenerelles und kulturspezifisches Wissen und damit einhergehend entsprechende Anpassungsfähigkeit in der Kommunikation und Konfliktlösung, der Fähigkeit zum Perspektivenwechsel sowie zu Empathie oder Toleranz und wertfreiem Beurteilen (siehe auch CIMO 2014, Deardorff 2009, Jones 2016).
Eine taxative Aufzählung erscheint aus zwei Gründen nicht sinnvoll: Erstens gibt es in der Literatur keine eindeutige Abgrenzung zu und teilweise Überlappungen mit anderen Begriffen wie social, transversal, transferable, general, employability, entrepreneurial skills. Zweitens spielt gerade bei der Internationalisierung von Studium und Lehre die Kontextualisierung und damit die Schwerpunktsetzung auf bestimmte Aspekte dieser Kompetenzen in der Ausgestaltung einzelner Curricula eine wesentliche Rolle. In der praktischen Umsetzung und für die Formulierung von internationalen und interkulturellen Lernergebnissen können die Global Learning bzw. die Intercultural Knowledge and Competence Value Rubrics der Association of American Colleges and Universities (AACU) oder die von Ridings, Simpson und Leask entwickelte und auf knowledge, skills und attitudes basierende Developmental Matrix of Intercultural Competence (Abbildung in Leask 2015, S. 65) hilfreich sein.
International Testing Services (OeAD):
Die Ergebnisse international anerkannter Zulassungsprüfungen stellen für die Aufnahme an sehr vielen Bildungseinrichtungen im In- und Ausland ein wichtiges Auswahlkriterium dar. Das OeAD-Testzentrum berät über die verschiedenen Aufnahmeprüfungen, unterstützt Interessentinnen und Interessenten bei der passenden Auswahl, erläutert die unterschiedlichen Testinhalte und informiert über Vorbereitungsmöglichkeiten. Für Testkandidatinnen bzw. -kandidaten mit Behinderung werden adaptierte Tests und modernste technische Hilfsmittel von den Testorganisationen zur Verfügung gestellt. Das Beratungsangebot wird durch die Vorführung von Schulungsvideos und Abhaltung von Informationsworkshops abgerundet.
Internationale Kompetenzen:
umfasst Fähigkeiten und Fertigkeiten, die die Kommunikation und soziale Interaktion in einem diversen, oft grenzüberschreitenden Umfeld ermöglichen. Dabei werden die „internationalen“ Kompetenzen wissensbasiert definiert im Sinne des Erkennens von Ursachen und Auswirkungen globaler Zusammenhänge sowie unterschiedlicher Zugänge und Sichtweisen darauf.
In der praktischen Umsetzung und für die Formulierung von internationalen und interkulturellen Lernergebnissen können die Global Learning bzw. die Intercultural Knowledge and Competence Value Rubrics der Association of American Colleges and Universities (AACU) oder die von Ridings, Simpson und Leask entwickelte und auf knowledge, skills und attitudes basierende Developmental Matrix of Intercultural Competence (Abbildung in Leask 2015, S. 65) hilfreich sein.
Internationalisierung:
wird hier im Sinne der Definition von de Wit, Hunter, Howard und Egron-Polak (2015) verstanden, deren Definition eine Weiterentwicklung der ursprünglichen Definition von Jane Knight darstellt, als “the intentional process of integrating an international, intercultural or global dimension into the purpose, functions and delivery of post-secondary education, in order to enhance the quality of education and research for all students and staff, and to make a meaningful contribution to society” (S.29).
Internationalisierung des Curriculums:
ist als umfassender Ansatz der Internationalisierung von Studium und Lehre zu verstehen und basiert auf dem 3-Säulen-Modell der australischen Bildungswissenschaftlerin Betty Leask (2015), die IoC wie folgt definiert: Internationalization of the curriculum is the incorporation of international, intercultural, and/or global dimensions into the content of the curriculum as well as the learning outcomes, assessment tasks, teaching methods, and support services of a program of study” (S. 9). Die 3 Säulen des Curriculums sind formal, informal and hidden curriculum, die sich wechselseitig beeinflussen und von Studierenden als „dynamic interplay of teaching and learning processes, content, and activities in and out of the classroom“ erlebt werden. Das informelle und das hidden curriculum implizieren auch alle Maßnahmen von Internationalisierung zu Hause.
Internationalisation@Home:
Internationalisierung zu Hause wird nach Beelen und Jones (2015) wie folgt definiert: “Internationalization at Home is the purposeful integration of international and intercultural dimensions into the formal and informal curriculum for all students within domestic learning environments” (S. 69). Im Kontext dieser Strategie wird IaH unter die Internationalisierung von Studium und Lehre subsumiert, da diese umfassend gesehen wird (siehe Definition). Das informelle und hidden Curriculum implizieren somit das Maßnahmenspektrum der IaH“.
Interne Studierende Gemeinsamer Studien (FH):
Dies sind Studierende, die im österreichischen FH-Studiengang aufgenommen wurden und die festgelegten Semester des gemeinsamen Studienprogramms an einer beteiligten Partnerinstitution absolvieren. Siehe > Gemeinsame Studien (FH) (Quelle: BMBWF Abteilung IV/7)
Joint Degree:
Bei einem Joint Degree wird ein gemeinsamer Abschluss durch eine gemeinsame Urkunde aller titelverleihenden Partneruniversitäten verliehen, wenn der/die Studierende bei einem Studium im Umfang von bis zu 120 ECTS mindestens 30 ECTS bzw. bei einem Studium von mehr als 120 ECTS-Anrechnungspunkten mindestens 60 ECTS an einer der Partnerinstitutionen absolviert hat.
Joint Degree Gemeinsamer Studien (FH):
die beteiligten Hochschulen etablieren gemeinsam ein Studienprogramm und führen dieses gemeinsam durch. Es gibt nur einen Abschlussgrad. (Quelle: BMBWF Abteilung IV/7)
Joint Programmes:
Gemeinsame Studienprogramme (joint programmes) sind Studien, die auf Grund von Vereinbarungen zwischen zwei oder mehreren Universitäten, Pädagogischen Hochschulen, Fachhochschulen, Privathochschulen, Privatuniversitäten oder ausländischen anerkannten postsekundären Bildungseinrichtungen durchgeführt und abgeschlossen werden.
Im Sinn der Definition des European Consortiums for Accreditation (ECA) werden Joint Programmes als “An integrated curriculum coordinated and offered jointly by different higher education institutions and leading to a (double/multiple or joint) degree”verstanden. (Aerden & Reczulska, 2012, S. 11). Als wesentliches Merkmal gilt somit die gemeinsame Entwicklung und Umsetzung des Curriculums durch ein Konsortium aus verschiedenen, resp. durch mehrere internationale Hochschulpartner. Die Art der Abschlüsse, entweder in Form eines gemeinsamen Dokuments für alle beteiligten Hochschulen (joint degree), oder als einzeln ausgestellte Dokumente der beteiligten Hochschulen (double / multiple degree) ist nicht entscheidend. Diese Definition, deckt sich mit derjenigen des Yerevan Communiqués 2015 mit der Einschränkung, dass im Zusammenhang mit dem European Approach for Quality Assurance of Joint Programmes nur von „higher education institutions from EHEA countries“ (S. 1) gesprochen wird.
Joint Study Abkommen:
Joint Study Abkommen sind bilaterale Verträge zwischen 2 Universitäten bzw. deren Fakultäten (Colleges), in denen der Austausch der Studierenden für je ein Semester vereinbart wird (Joint Study Programm). Die Studiengebühren werden (meist) gegenseitig erlassen.
Kindergarten:
Den Kindergarten können Kinder vom dritten bis zum sechsten Lebensjahr besuchen. Es gibt unterschiedliche Träger von Kindergärten, dies reicht von Gemeinden bis zu privaten Vereinen. Die Hauptformen des Kindergartens sind eine Teilzeitform und eine Vollzeitform. Der Zweck des Kindergartens ist es die Kinder zu sozialisieren, sie auf den Schulbesuch vorzubereiten und die Eltern zeitlich zu entlasten. Der Besuch des Kindergartens im letzten Jahr vor der Schulpflicht ist in Österreich verpflichtend. In diesem Jahr ist der Besuch des Kindergartens gratis.
Kooperation Entwicklungsforschung:
Das 2019 erstmals ausgeschriebene, vom BMBWF finanzierte Programm Kooperation Entwicklungsforschung ist ein Förderprogramm zur Unterstützung von Entwicklungsforschungsprojekten. Ziel ist es, anwendungsorientierte Kooperationsprojekte österreichischer Hochschul- und Forschungseinrichtungen mit Einrichtungen in Ländern des Globalen Südens zu unterstützen, um damit zur Analyse und Lösung lokaler Herausforderungen sowie zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs) beizutragen. Gefördert werden Mobilitäts- und Sachkosten von Forschenden an österreichischen und internationalen Partnerhochschulen und Forschungseinrichtungen im Rahmen von ein- bis dreijährigen Forschungsprojekten.
Kulturvermittlung:
Kulturvermittlung wird generell für Situationen angewendet, bei denen Menschen über Kulturen, die Künste oder auch wissenschaftliche und gesellschaftliche Phänomene und Erkenntnisse informiert werden, über sie in einen Austausch treten und auf sie reagieren – sei es sprechend oder mit anderen Ausdrucksformen. Es handelt sich um einen Sammelbegriff, der unterschiedliche Praktiken umfasst und sich in einem Prozess ständiger Neubesetzung befindet. Kulturvermittlung wird in der Regel betrieben von Lehrenden an Schulen und Hochschulen, Kulturschaffenden und kulturvermittelnden Studiengängen, Kulturpolitikern und Medien, und nicht zuletzt Eltern – im Sinne von Kultur- und Wertvermittlung.
Kulturvermittlung mit Schulen:
Der OeAD-Bereich "Kulturvermittlung mit Schulen" arbeitet im Auftrag des BMBWF an der Schnittstelle zwischen Schule, Kunst und Kultur. Partizipative Projekte und Aktivitäten der kulturellen Bildung mit Schulen werden in ganz Österreich entwickelt, beratend und organisatorisch begleitet und finanziell unterstützt. Im Zentrum der Arbeit steht der Ansatz, Kinder und Jugendliche ausgehend von ihrer eigenen Lebenswirklichkeit zur aktiven Teilhabe an künstlerischen und kulturellen Prozessen anzuregen und ihre Kompetenzen zu stärken. Die Projekte werden in Kooperation mit Kunst- und Kulturschaffenden bzw. Kunst- und Kultureinrichtungen – digital oder analog – durchgeführt.
Lehrende:
alle Personen, die an einer Hochschule, unabhängig von ihrer spezifischen Funktion oder der Art ihres Dienstvertrages in einem Studienprogramm lehren. Der Fokus auf die Internationalisierung der Lehre und deren Bedeutung für den Erwerb internationaler und interkultureller Kompetenzen wird damit unterstrichen. Wissenschaftliches und künstlerisches Personal sind eingeschlossen. Diese Gruppe ist gleichzusetzen mit derjenigen der WIBI 1.A.1. Maßnahmen in dieser Strategie adressieren sowohl Outgoing als auch Incoming Lehrende.
Lehrling:
Lehrlinge sind Personen, die aufgrund eines Lehrvertrages zur Erlernung eines Lehrberufes fachlich ausgebildet und im Rahmen dieser Ausbildung beschäftigt werden.
Lehrzeit:
Die Dauer der Lehrzeit beträgt je nach Beruf zwei bis vier Jahre. Sie ist gesetzlich festgelegt und kann unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden. Die Lehrzeit endet prinzipiell mit dem im Lehrvertrag angegebenen letzten Lehrtag.
Leistungsvereinbarung:
Öffentlich-rechtlicher Vertrag zwischen dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und einzelnen Universitäten bzw. anderen Bildungseinrichtungen (z.B. mit KEBÖ-Verbänden) mit dreijähriger Laufzeit. Er bezieht sich im Wesentlichen auf deren Leistungen und die vom Bund dafür zur Verfügung gestellten budgetären Mittel (§ 13 UG).
Lektoratsprogramm:
Das Lektoratsprogramm des OeAD ist ein Mobilitätsprogramm zum Unterricht der deutschen Sprache, der Literatur und Landeskunde Österreichs an ausländischen Universitäten. Durch die mehrjährige Unterrichtstätigkeit ermöglichen Lektorate den Aufbau nachhaltiger Beziehungen zwischen Österreich und dem Gastland und bilden somit ein wichtiges Instrument österreichischer Kultur- und Wissenschaftsvermittlung im Hochschulbereich im Ausland.
Level Up - Erwachsenenbildung
Level Up - Erwachsenenbildung fördert Bildungsangebote im Bereich der Basisbildung und Kurse zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses. Über 50 Bildungsträger setzen das Programm österreichweit um. Level Up - Erwachsenenbildung ist ein von Bund, Ländern und dem Europäischen Sozialfond (ESF) finanziertes Förderprogramm in den zwei Programmbereichen Basisbildung und Nachholen des Pflichtschulabschlusses. Das Förderprogramm wurde 2012 gestartet, um Personen mit unzureichender Mindestqualifikation bessere Zugangschancen zum Arbeitsmarkt zu eröffnen sowie deren soziale Integration zu fördern. Durch die Level Up - Erwachsenenbildung steht allen in Österreich lebenden Jugendlichen und Erwachsenen der Erwerb grundlegender Kompetenzen auch nach Beendigung der schulischen Ausbildungsphase kostenfrei zur Verfügung. Die fortdauernde Weiterentwicklung der Initiative bewirkt eine kontinuierliche Verbesserung der Transparenz von Lernergebnissen und Anschlussfähigkeit an andere Bildungsmaßnahmen (z. B. Einführung eines Curriculums für die Basisbildung im Herbst 2019) sowie die Professionalisierung von Trainerinnen und Trainern.
Master:
Der Master ist der zweite akademische Grad, den Studierende an Hochschulen als Abschluss einer wissenschaftlichen Ausbildung erlangen können. Er wird nach einem ein- bis zweijährigen Vollzeit- oder berufsbegleitenden Studium verliehen. Studienvoraussetzung ist ein Bachelor- oder der Abschluss in einem traditionellen, einstufigen Studiengang. Je nach Ausrichtung kann ein Masterstudiengang der wissenschaftlichen Vertiefung des vorherigen Studiums oder der Erschließung neuer Wissensgebiete dienen.
Masterstudium:
Nach der Einführung des Studiensystems auf Bachelor und Master stellt das Masterstudium den zweiten akademischen Grad dar, den man an einer Universität, Pädagogischen Hochschule, Fachhochschule oder anderen Einrichtung, die akademische Abschlüsse verleiht, erreichen kann. Je nach Studiengang soll der Master dazu dienen, sich wissenschaftlich zu vertiefen oder sich fachlich umzuorientieren. Ein Master kann nur nach einem zuvor erfolgreich abgeschlossenen Bachelorstudium begonnen werden. Die Regelstudienzeit liegt zwischen zwei und vier Semestern.
MINT:
MINT ist eine Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Der Begriff wird verwendet, um diese Bereiche als zusammengehörig und als Schlüsselbereiche für Bildung, Forschung und Innovation zu kennzeichnen. Die MINT-Fächer sind von großer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung und den technologischen Fortschritt einer Gesellschaft. MINT-Jobs sind oft gut bezahlt und bieten gute Karrierechancen.
Mittelschule:
Die Mittelschule ist die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen. Sie bieten eine breite Palette an Lernangeboten unter einem Dach und fördern die unterschiedlichen Begabungen und Interessen. Es gilt grundsätzlich der Lehrplan der AHS-Unterstufe, die Schüler/innen erhalten individuelle Förderung und spezifischen Unterricht. Ein wichtiges Merkmal der Mittelschule ist Team-Teaching (MS-Lehrer/innen unterrichten gemeinsam mit AHS- oder BMHS-Lehrer/innen).
Die Mittelschule ist seit 1. September 2012 eine gesetzlich verankerte Regelschule. Seit dem Schuljahr 2015 sind alle ehemaligen Hauptschulen österreichweit Mittelschulen. Die Mittelschule hat die Aufgabe, die SchülerInnen je nach Interesse, Neigung, Begabung und Fähigkeit für den Übertritt in weiterführende mittlere und höhere Schulen zu befähigen sowie auf das Berufsleben vorzubereiten. Durch kleinere Klassen ist die Betreuung der Schüler/innen durch die Lehrenden besser, es unterrichten Pflichtschullehrende und Lehrende, die auch in Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen unterrichten. Der Lehrstoff entspricht dem Lehrstoff der Unterstufe von Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS). Es wird speziell auf das eigenständige Lernen und Präsentieren von Erlerntem Wert gelegt. Schüler/innen, die leichter lernen, sollen jenen, die Schwächen haben, helfen. Die Hilfe soll dazu führen, dass beide davon profitieren und weitere Kompetenzen erworben werden.
Mobilität:
einen zu Zwecken von Bildung, Wissenschaft oder Forschung erfolgenden, grenzüberschreitenden Wechsel des Ausbildungs- bzw. Arbeitsortes… (Auszug, Quelle: § 2b Z 7 FOG)
Mobilitätsformen (nicht-traditionelle und innovative):
darunter werden all jene Mobilitätsformen verstanden, die nicht zu den traditionell geprägten von einer Dauer über mindestens 3 Monate bzw. einem Ausmaß von 15 ECTS Credits zu zählen sind (vgl. dazu auch Begriffsklärung „Studienrelevanter Auslandsaufenthalt“).
Mobilitäts- und Kooperationsdatenbank:
Zum Zweck der evidenzbasierten Verwaltung und der Stärkung internationaler Beziehungen im Bereich Bildung, Wissenschaft und Forschung ist von der OeAD-GmbH eine zentrale Mobilitäts- und Kooperationsdatenbank einzurichten und zu betreiben. Die zentrale Mobilitäts- und Kooperationsdatenbank soll als Serviceleistung für Verantwortliche des Tätigkeitsbereichs „Bildung und Forschung“ gemäß § 9 Abs. 1 des E-Government-Gesetzes (E-GovG), BGBl. I Nr. 10/2004, die evidenzbasierte Wahrnehmung von Planungs-, Strategie- und Controllingaufgaben ermöglichen. (Quelle: § 10a OeAD-Gesetz)
Nationaler Qualifikationsrahmen (NQR):
Der Nationale Qualifikationsrahmen (NQR) ist ein Instrument zur Einordnung der Qualifikationen des österreichischen Bildungssystems in eines von acht aufeinander aufbauenden NQR-Qualifikationsniveaus. Jedes der acht NQR-Qualifikationsniveaus wird durch allgemeine Deskriptoren beschrieben, die die Lernergebnisse des jeweiligen Niveaus erläutern. Der NQR soll die Orientierung im österreichischen Bildungssystem erleichtern, zur Transparenz, Vergleichbarkeit und Verständlichkeit nationaler Qualifikationen in Europa beitragen und das lebensbegleitende Lernen fördern. In Österreich können sowohl Qualifikationen aus dem formalen als auch aus dem nicht-formalen Bereich zugeordnet werden. Die Zuordnung einer Qualifikation zu einem Qualifikationsniveau des NQR entspricht der Zuordnung zur entsprechenden Niveaustufe des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR).
OeAD-Kooperationsbüros Wissenschaft:
Die OeAD-Kooperationsbüros Wissenschaft in Lemberg (Ukraine) und in Shanghai (China) kooperieren mit örtlichen Institutionen auf den Gebieten der Wissenschaft, Bildung und Kultur und kümmern sich um Mobilität, Bildungsaustausch und Hochschulmarketing. Sie unterstützen die Zusammenarbeit mit österreichischen und örtlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Shanghai ist darüber hinaus ein lizenziertes ÖSD-Prüfungszentrum.
OER (Open Educational Resources)
Open Educational Resources (OER) sind frei zugängliche Bildungsmaterialien in verschiedenen Formaten, die unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden. Eine solche offene Lizenz ermöglicht den kostenlosen Zugang sowie die kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung der Materialien ohne oder mit geringfügigen Einschränkungen. OER können einzelne Materialien, aber auch komplette Kurse oder Bücher umfassen. Jedes Medium kann verwendet werden. (Quelle: UNESCO Definition)
Open Science:
Open Science zielt darauf ab, alle Schritte des Forschungsprozesses, inklusive Veröffentlichungen und Forschungsdaten, zugänglich und nachnutzbar zu machen. Dieses umfassende Konzept hat das Potenzial, den wissenschaftlichen Prozess transparenter, inklusiver und demokratischer zu machen.
Ordentliches Studium:
Die öffentlichen Universitäten bieten ordentliche und außerordentliche Studien an. Ordentliche Studien sind Bachelor-, Diplom-, Master- und Doktoratsstudien. Wer zu einem ordentlichen Studium zugelassen ist, ist ordentliche/r Studierende/r der betreffenden Universität.
Ö-Cert:
Ö-Cert, der von den Ländern und dem BMBWF geschaffene Qualitätsrahmen für Erwachsenenbildungsorganisationen, ist 2012 in Kraft getreten. Durch ein Verfahren, das unterschiedliche Qualitätszertifikate anerkennt und spezifische Grundvoraussetzungen überprüft, wurden erstmals österreichweit einheitliche Qualitätsstandards für Bildungsanbieter geschaffen. Ö-Cert hat europaweiten Vorbildcharakter und trägt zur weiteren Professionalisierung der Erwachsenenbildung bei.
Österreichischer Austauschdienst (OeAD-GmbH):
Der OeAD ist Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung. Sein Unternehmungsgegenstand ist die Umsetzung von Maßnahmen der nationalen, europäischen und internationalen Kooperation im Bereich der Wissenschaft und Forschung sowie der Erschließung der Künste, der Hochschulbildung, der Bildung und der Ausbildung. Eigentümerin der OeAD-GmbH ist die Republik Österreich, Eigentümervertreter das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Outgoing:
Studierende, die einen Auslandsaufenthalt im Rahmen eines geförderten Mobilitätsprogramms absolvieren.
Pädagogische Hochschule (PH):
Pädagogische Hochschulen bieten Studiengänge für die Lehrämter an Volksschulen, Mittelschulen, Sonderschulen und Polytechnische Schulen an sowie einige Lehrämter im Bereich der Berufsbildung. Die Studiengänge dauern 6 Semester und schließen mit dem akademischen Grad "Bachelor of Education" (BEd) ab. Auch die Fort- und Weiterbildung der Lehrenden erfolgt über die Pädagogischen Hochschulen.
Pflichtpraktikum:
Schüler/innen aller berufsbildenden mittleren und höheren Schulen müssen einmal oder mehrmals während der Sommerferien ein bezahltes Pflichtpraktikum in einschlägigen Betrieben ablegen. In manchen Fällen ist zu diesem Zweck das Unterrichtsjahr etwas verkürzt (z.B. Schulen für Tourismus).
Ph.D.:
Der Ph.D. (auch PhD, philosophiae doctor) ist in englischsprachigen Ländern der wissenschaftliche Doktorgrad in fast allen Fächern und der höchste Abschluss des Postgraduiertenstudiums. In diesen Ländern ist der Ph.D.-Abschluss in der Regel mit der Berechtigung verbunden, an einer Universität selbstständig und alleinverantwortlich zu lehren.
Polytechnische Schule:
Die einjährige Polytechnische Schule (PTS), auch Polytechnischer Lehrgang genannt, wird meist nach der Hauptschule besucht und ist für viele Schüler/innen das letzte Schuljahr im Rahmen der neunjährigen Schulpflicht. Man kann den Polytechnischen Lehrgang auch als Brücke zwischen dem Schulbesuch und weiterer Berufsbildung sowie den Einstieg in die Arbeitswelt ansehen. Der Zweck des Polytechnischen Lehrganges ist die Berufsorientierung der Schüler/innen und deren Vorbereitung auf die Arbeitswelt. Es werden die Inhalte des Hauptschulstoffes wiederholt und vertieft und Einblicke in die Arbeitswelt gegeben.
Postdoc:
Postdoc (selten auch Post-Doc oder im Deutschen auch Postdoktorandin bzw. Postdoktorand) ist eine Wissenschaftlerin bzw. ein Wissenschaftler, die bzw. der den Doktorgrad erlangt hat und nun an einer Universität oder einem Forschungsinstitut befristet tätig ist. Während dieser Zeit arbeitet sie bzw. er an Forschungsprojekten, wobei die Stelle der Postdoktorandin bzw. des Postdoktoranden meist durch Drittmittel finanziert wird. Im Englischen ist Postdoc die Kurzbezeichnung von Postdoctoral scholar oder Postdoctoral researcher, was im Rahmen der Anglifizierung der Wissenschaften auch als Herkunft für diesen Begriff gilt.
Privatuniversität, Privathochschule:
Ab dem Wintersemester 2023/24 gibt es in Österreich 19 private Hochschulen, davon zwei Privathochschulen und 17 Privatuniversitäten. Sie weisen sehr unterschiedliche Schwerpunktsetzungen auf, die von den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, den Rechtswissenschaften, der Medizin, Theologie bis hin zu Kunst und Musik reichen. Eine Bundesfinanzierung ist für private Hochschulen nicht vorgesehen, weshalb private Hochschulen vorwiegend aus Mitteln ihrer Erhalter/innen bzw. Eigentümer/innen finanziert werden. Private Hochschulen haben sich als die dritte und dynamisch wachsende Säule des österreichischen Hochschulwesens etabliert.
Public Science (Wissenschaft im Dialog mit Schule und Gesellschaft):
Der OeAD-Bereich Public Science besteht aus dem Zentrum für Citizen Science mit seinem Schwerpunkt auf Wissenschaftsvermittlung an Schulen (Young Science) und den Fördermaßnahmen Sparkling Science 2.0. und Kinder- und Jugenduniversitäten. Das OeAD-Zentrum für Citizen Science fungiert als Informations-, Beratungs- und Servicestelle für Citizen Science. Ziel ist es, den Citizen-Science-Ansatz in der Wissenschafts- und Bildungslandschaft zu verankern. Darüber hinaus bietet das OeAD-Zentrum für Citizen Science Initiativen zur Wissenschaftsvermittlung an Schulen (Young Science). Der OeAD-Bereich Public Science betreut im Auftrag des BMBWF auch die Programme „Sparkling Science 2.0“, in dem qualitativ hochwertige Citizen-Science-Forschungsprojekte gefördert werden und das Programm “Kinder- und Jugenduniversitäten“ mit dem Erweiterungsmodul zur „Ferienbetreuung mit wissenschaftlichem Anspruch“.
Qualifikation (NQR)
Eine Qualifikation im Sinne des Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR) ist das formale Ergebnis eines Beurteilungs- und Validierungsprozesses, bei dem eine dafür zuständige Stelle festgestellt hat, dass die Lernergebnisse vorgegebenen Standards entsprechen.
Schultyp:
Schulformen werden je nach Verwendungszweck in unterschiedliche Schultypen gegliedert (z.B. AHS, BHS, Höhere Anstalten der Lehrer- und Erzieherbildung).
Science Capital
Science Capital bezeichnet die Summe aller wissenschaftsbezogenen Kenntnisse, Einstellungen, Erfahrungen und Ressourcen, die eine Person im Laufe ihres Lebens aufbaut. Dazu gehört, was sie über Wissenschaft wissen, was sie über Wissenschaft denken, welche Menschen sie kennen, die in der Wissenschaft tätig sind, und wie sie sich tagtäglich mit Wissenschaft beschäftigen. Science Capital als konzeptionelles Tool wurde im ASPIRES-Projekt am King’s College London erarbeitet und 2015 im “Journal of Research in Science Teaching” veröffentlicht. (Quelle: https://doi.org/10.1002/tea.21227)
Sekundarabschluss:
Oder Abschluss der Sekundarstufe II (ISCED Bildungsstufen 3 und 4 – für Österreich AHS-Oberstufe, 1.-3. Jahr der BHS, BMS, Schule für Gesundheits- und Krankenpflege, Lehre).
Sparkling Science 2.0:
Im Rahmen des Forschungsförderprogrammes „Sparkling Science 2.0“ werden Projekte gefördert, in welche Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen – aber auch die Zivilgesellschaft – aktiv in den Forschungsprozess miteinbezogen werden. Die Citizen Scientists lernen Wissenschaft hautnah kennen und leisten einen zentralen Beitrag zu den Forschungsergebnissen. Sie untersuchen gemeinsam mit Forschungseinrichtungen und Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft z.B. die Biodiversität in Österreich, finden innovative Recycling-Methoden für Elektromüll, erforschen den Kolonialismus im naturkundlichen Museum. Einen besonderen Fokus legt das Programm auf transparente Forschungsansätze (Open Science), um die gesellschaftliche Teilhabe aller Beteiligten zu stärken.
Stipendium:
Ein Stipendium ist i.d.R. eine finanzielle Förderung für Künstler/innen, Sportler/innen, Schüler/innen, Studierende oder Jungwissenschaftler/innen, die dann als Stipendiatinnen bzw. Stipendiaten bezeichnet werden. Stipendieninteressierte können sich bei verschiedenen Einrichtungen um ein Stipendium für die finanzielle Förderung ihres Vorhabens bewerben. Je nach Herkunftsland und Studienlevel gibt es unterschiedliche Fördermöglichkeiten. Darüber hinaus bieten einige Hochschulen auch institutionelle Stipendien an.
Sonderschule:
Sonderschulen können von Kindern besucht werden, die besonderen pädagogischen Förderbedarf haben. Dieser kann aufgrund körperlicher oder geistiger Handicaps bestehen. In Sonderschulen ist die Schülerzahl pro Klasse geringer als in anderen Pflichtschulen und die Kinder werden von speziell ausgebildeten Lehrkräften betreut. Die niedrigere Klassenschüler/innenzahl und die spezielle Ausbildung von Lehrkräften soll die Integration und Förderung der Schüler/innen positiv beeinflussen. Ob ein pädagogischer Förderbedarf vorliegt, wird bei der Einschulung festgestellt und durch medizinisch, pädagogisch sowie psychologisch sachverständige Personen definiert. Die Entscheidung über den Besuch einer Sonderschule für das Kind wird von den Erziehungsberechtigten getroffen. In Sonderschulen können Schüler/innen die gesamte Schulpflicht absolvieren und auch ein bis zwei freiwillige weitere Jahre anhängen.
student housing (OeAD):
OeAD student housing ist seit 25 Jahren ein gemeinnütziger Studierendenheimträger für internationale und nationale Studierende und bringt österreichweit ca. 10.000 Personen pro Jahr unter.
Studienberechtigungsprüfung:
Die Studienberechtigungsprüfung ermöglicht den Zugang zu einem fachlich einschlägigen Studium (Kollegs, Akademien, Universitäten). Sie ist für Personen ohne Reifeprüfung bzw. ohne berufliche Erstausbildung. Die Dauer der Vorbereitung sowie die Anzahl und Inhalte der Teilprüfungen sind vom beabsichtigten Studium abhängig.
Studierende:
umfasst alle Personen, die an einer österreichischen Hochschule in einem Studien- oder Doktoratsprogramm inskribiert sind. Die Empfehlungen und Maßnahmen dieser Strategie adressieren Outgoing und Incoming Studierende, letztere sowohl im Rahmen einer Credit- als auch einer Degree-Mobilität. Studierende, die neben ihrem Doktoratsstudium als PreDocs an einer Universität angestellt sind, weisen eine besondere Situation auf.
Studienprogramm:
bezeichnet aus Gründen der besseren Verständlichkeit und Klarheit alle an österreichischen Hochschulen angebotenen Studienmöglichkeiten zur Erlangung eines akademischen Abschlusses. Der gewählte Begriff ist an das englische study bzw. degree programme angelehnt, der in vielen offiziellen Dokumenten auf europäischer Ebene verwendet wird.
Technologietransfer:
die Bereitstellung von technischem Wissen durch wissenschaftliche Einrichtungen zur wirtschaftlichen Anwendung bzw. Verwertung (Quelle: § 2b Z 11 FOG)
Tertiärer Bildungsabschluss:
Abschluss eines Ausbildungsprogrammes der ISCED 2011 Bildungsstufen 5 bis 8.
Transnational:
wird im Sinne des englischen cross-border verwendet, um damit auch Mobilitäten mit Nachbarländern mit derselben Muttersprache wie z.B. Deutschland explizit zu inkludieren. „Transnational“ ist aber grundsätzlich synonym mit „international“ zu verstehen.
Universitätslehrgang:
Außerordentliches Studium, das Universitäten insbesondere zu Weiterbildungszwecken anbieten. Die Dauer variiert von einigen Tagen bis zu mehreren Jahren. Bei umfangreicheren Universitätslehrgängen können auch Mastergrade erlangt werden; für Lehrgänge mit mindestens 60 ECTS Dauer sind mit „Akademische/r … „ beginnende Bezeichnungen vorgesehen.
Virtuelle Mobilität:
Virtuelle Mobilität ist eine Form der akademischen Mobilität, bei der Studierende und Dozenten im Hochschulbereich mit Hilfe digitaler Werkzeuge und Plattformen lernen oder lehren können, ohne physisch an eine andere Hochschule reisen zu müssen. Die virtuelle Mobilität wird in den kommenden Jahren immer mehr Lebensbereiche durchdringen.
Volksschule:
Eine Aufgabe der Volksschulen ist es, Kindern die vier Kulturtechniken Lesen, Schreiben, Rechnen und die Suche und Aufbereitung von Information beizubringen. Die Volksschule soll den Kindern Grundbildung vermitteln. Üblicherweise werden vier Klassen in Volksschulen geführt, es gibt auch Volksschulen, die eine oder weniger als vier Klassen führen, vor allem bei kleinen Schulen mit wenigen Schülerinnen bzw. Schülern.
Vorschule:
Eine Vorschule ist meist eine Klasse in Volksschulen für Kinder. Wenn diese die Schulreife noch nicht besitzen, haben sie die Möglichkeit, eine Vorschulklasse zu besuchen. Sollten sie bereits schulpflichtig sein, so ist der Besuch der Vorschulklasse verpflichtend und wird auf die neunjährige Schulpflicht angerechnet.
Vorstudienlehrgang:
Die Vorstudienlehrgänge in Graz und Wien bereiten internationale Studierende mit einer Studienzulassung auf Ergänzungsprüfungen vor. Der OeAD ist Rechtsträger für die Vorstudienlehrgänge der Universitäten in diesen beiden Städten. Internationale Studienbewerber/innen besuchen Intensivkurse für Deutsch als Fremdsprache, Englisch, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Geschichte, Geographie. (Der Vorstudienlehrgang der Montanuniversität Leoben wird ab dem Wintersemester 2023/24 von der Montanuniversität Leoben selbst durchgeführt.)
weltweit unterrichten:
Der OeAD unterstützt das BMBWF im Rahmen des Programms „weltweit unterrichten“ im Bereich des Sprachassistenzprogramms, der Kurzaufenthalte für Lehrer/innen, der Österreichischen Auslandslehrer/innen und Bildungsbeauftragten und im Programm „Kultur und Sprache“.
Werkschulheim:
Werkschulheime bilden eine Sonderform im österreichischen Schulsystem. Werkschulheime kombinieren Allgemeinbildende Höhere Schulen (AHS) mit einer handwerklichen Ausbildung. Sie sind Realgymnasien mit Handwerksausbildung. In ganz Österreich gibt es derzeit nur zwei Werkschulheime, das Werkschulheim Felbertal und das Evangelische Gymnasium Wien.
Wissensbilanz:
Während der Rechnungsabschluss das finanzielle Vermögen einer Universität darstellt, soll die Wissensbilanz über die immateriellen Werte Auskunft geben. Die Wissensbilanz ist jährlich bis 30. April vom Rektorat zu erstellen und dem Universitätsrat zur Genehmigung und Weiterleitung an das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung zuzuleiten. Vorgaben für die Gestaltung der Wissensbilanz finden sich in der Wissensbilanz-Verordnung (§ 13 Abs. 6 UG).
Wissenschaftskommunikation
Wissenschaftskommunikation bezeichnet den Dialog und Austausch zwischen der Wissenschaft und Zielgruppen außerhalb der Wissenschaft. Wissenschaftskommunikation macht deutlich, was wissenschaftliches Arbeiten kennzeichnet, zu welchen Themen und mit welchen Methoden die verschiedenen Wissenschaften arbeiten und welche Erkenntnisse sie generieren. Darüber hinaus kann Wissenschaftskommunikation zeigen, welchen Beitrag Wissenschaft zum Verständnis und zur Beantwortung gesellschaftlicher Fragestellungen leisten kann. (Quelle: DFG-Deutsche Forschungsgemeinschaft)
Wissensgesellschaft:
Der Begriff bezeichnet eine Gesellschaftsformation in hochentwickelten Ländern, in der individuelles und kollektives Wissen und seine Organisation vermehrt zur Grundlage des sozialen und ökonomischen sowie des medialen Zusammenlebens werden. Allerdings baut grundsätzlich jedes gesellschaftliche System auf Wissen auf.
Eine Wissensgesellschaft zeichnet sich dadurch aus, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger über Voraussetzungen verfügen, die es ihnen erlauben, das Angebot an Informationen kritisch und uneingeschränkt zu nutzen, um sich ein eigenes Urteil bilden zu können. Die zunehmende Bedeutung von Wissen stellt Gesellschaften vor vielfältige Herausforderungen. Es kommt beispielsweise darauf an, möglichst vielen Menschen Zugang zu Informationen und Wissen zu ermöglichen und beides zu demokratisieren. Auch rückt in der technisch basierten Wissensgesellschaft die Bedeutung von Medienkompetenz als Lernziel der Bildungsinstitutionen immer mehr in den Vordergrund. Zudem entscheidet die Geschwindigkeit der Wissensgenerierung und der Umsetzung in neue Produkte und Dienstleistungen zunehmend über die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft.
Wissensmanagement:
Wissensmanagement beschäftigt sich mit dem Erwerb, der Entwicklung, dem Transfer, der Speicherung sowie der Nutzung von Wissen (Katenkamp, 2001). Es ist die Gesamtheit organisationaler Strategien zur Schaffung einer „intelligenten“ Organisation.
Wissenstransfer:
die Bereitstellung von Wissen durch Teile der Gesellschaft an andere Teile der Gesellschaft. (Quelle: § 2b Z 13 FOG)
Young Science:
Mit Young Science bietet der OeAD zahlreiche Initiativen der (außer-)schulischen Wissenschaftsvermittlung. Ziel ist es, durch Maßnahmen wie etwa den ehrenamtlichen Schulbesuchen der Wissenschaftsbotschafter/innen, der Förderung von „Kinder- und Jugenduniversitäten“ oder dem jährlichen Forschungswettbewerb „Citizen Science Award“ das Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken.