Klimaresiliente Schulen
Mikroklimatische Freiraumuntersuchungen und co-kreative Entwicklung von Maßnahmen zur Steigerung der Klimaresilienz österreichischer Schulen
Die Folgen des Klimawandels sind quer durch alle Bereiche des Lebens in verschiedener Ausprägung und Intensität spürbar. Auch im Kontext Schule machen sich Auswirkungen mit steigender Häufigkeit bereits bemerkbar. Während Hitze in Österreich in der Vergangenheit hauptsächlich auf die Monate Juli und August beschränkt war, wird sie in Zukunft auch im Mai, Juni und September verstärkt auftreten. Um österreichischen Schulen die rechtzeitige Anpassung an zukünftige Klimabedingungen zu ermöglichen, erforscht das Projekt "Klimaresiliente Schule" (Climate Ready Schools) Möglichkeiten zur Steigerung der Klimaresilienz österreichischer Schulen.
Die Zielsetzungen umfassen dabei:
- die Entwicklung von Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zur Steigerung der Klimaresilienz in Hinblick auf besondere Gegebenheiten der Schule,
- Wissensaufbau zum Thema Klimabetroffenheit und Klimaresilienz,
- ausgewählte Demo-Umsetzungen zur Steigerung der Klimaresilienz in Schulen und
- die Entwicklung eines Climate Readiness Checks, der die Einschätzung der Klimaresilienz einer Schule ermöglicht.
Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonal, Schulleitung und Schulerhaltung der Partnerschulen forschen als Citizen Scientists gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Austrian Institute of Technology und der TU Wien (Forschungsbereich Ökologische Bau-technologien) an der Beantwortung folgender Forschungsfragen:
- Wie gut sind die Schulen auf den Klimawandel eingestellt und auf welche Weise sind Schülerinnen und Schüler, Lehrerpersonen, weiteres Schulpersonal und Schulleitung durch den Klimawandel im Kontext Schule bereits betroffen?
- Welche Klimawandelanpassungsmaßnahmen sind besonders effizient und speziell in der Schule geeignet, um deren Klimaresilienz zu stärken?
- Welche Maßnahmen können durch welche Stakeholder veranlasst, durchgeführt sowie langfristig und nachhaltig erhalten werden?
Durch verschiedene wissenschaftliche Methoden, wie beispielsweise Expert/innen-Interviews, in-situ Messungen, numerische Mikroklimasimulationen oder co-kreative Workshops werden konkrete, im Schulalltag realisierbare Maßnahmen und Konzepte gemeinsam entwickelt.
Die Zusammenarbeit mit den Citizen Scientists der 6 Partnerschulen und deren Beiträge sind dabei vielfältig und umfassen u.a. Interviews zur Klimawandelbetroffenheit, Workshops zur Entwicklung von Klimaresilienzmaßnahmen, Entwicklung von Freiraumgestaltungskonzepten, Messungen des Mikroklimas, oder die Errichtung von Beschattungs- und Begrünungselementen. Dabei werden die Forschungsaufgaben der Schülerinnen und Schüler so gestaltet, dass deren Expertise in Abstimmung mit ihrer gewählten Schulform (AHS, NMS, HTL) bestmöglich integriert werden kann. Überdies können durch verschiedene räumliche Gegebenheiten (Innenstadt, Stadtrand, Land) die verschiedenen Voraussetzungen und Möglichkeiten hinsichtlich Klimaresilienz an unterschiedlichen Standorten erforscht werden.
Da nicht jede Partnerschule in allen Aufgaben involviert sein kann, wird der Beitrag jeder Schule am Projektbeginn abgestimmt und spezifische Gegebenheiten jeder Schule früh berücksichtigt. Darüber hinaus wird die Vernetzung und der Wissensaustausch zwischen den Schulen angeregt, um den Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zu ermöglichen.