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Klagenfurt wird klimaneutral

Teilhabe und Gerechtigkeit in der Stadt der Zukunft

Die Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee ist die einzige österreichische Vertreterin in der Horizon Europe Mission „100 climate-neutral and smart cities by 2030“ (EU-Cities-Mission). Um das Ziel, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden, zu erreichen, sind ehrgeizige Projekte in Klagenfurt geplant, von der Dekarbonisierung der Busflotte bis zum Ausbau des Ökostroms. Mit der EU-Cities-Mission soll die Stadt der Zukunft gestaltet werden. Der Weg zur klimaneutralen Stadt besteht allerdings nicht allein aus technologischen und infrastrukturellen Maßnahmen, sondern beinhaltet auch soziale und kulturelle Herausforderungen.

Das Projekt „Klagenfurt wird klimaneutral“ hat sich zum Ziel gesetzt, in Kooperation mit drei Klagenfurter Schulen, dem Magistrat der Stadt Klagenfurt, dem Jugendrat der Stadt Klagenfurt sowie dem ÖKOLOG-Netzwerk den Weg hin zur klimagerechten Zukunft zu begleiten.  Für die Zusammenarbeit und Beteiligung am Projekt wurden zwei Klagenfurter Mittelschulen und ein Gymnasium ausgewählt, die alle am ÖKOLOG-Netzwerk mitarbeiten. Die Partnerschulen bilden dabei auch eine Streuung der Schülerinnen und Schüler in Hinblick auf ihre soziale Herkunft ab und weisen bereits eine gewisse Erfahrung im Bereich der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) auf.

Es werden Projektziele auf zwei Ebenen verfolgt:

Erstens soll im Projekt erforscht werden, wie das Gefühl für die Dringlichkeit einer Thematik politisch wie sozial erzeugt, kommuniziert und als Werkzeug der Mobilisierung eingesetzt werden kann. Die Schülerinnen und Schüler erheben und analysieren dafür mit Hilfe ethnographischer Forschung selbst Daten über die dringlichen Bedürfnisse unterschiedlicher sozialer Gruppen, sei es in ihrer Familie, ihrem Grätzel, ihrem Verein oder ihrer Gemeinde. Die Vermittlung der ethnographischen Methodenwerkzeuge, die Begleitung sowie die gemeinsame Auswertung der Daten erfolgen in Workshops an den Schulen. Die Schülerinnen und Schüler leisten damit einen substantiellen Beitrag zur Analyse von Hierarchien und Asymmetrien, Trennlinien und historisch gewachsenen Handlungsmustern. Gleichzeitig trägt ihre Forschung dazu bei, Wege zur Gestaltung einer gerechten, demokratischen und partizipativen klimaneutralen Zukunft aufzuzeigen.

Zweitens rückt das Projekt die Schülerinnen und Schüler selbst als betroffene soziale Akteurinnen und Akteure des Klimawandels ins Zentrum. Was bedeutet die zentrale Rolle der Schülerinnen und Schüler für die Gestaltung des Lehrens und Lernens sowie die Schulentwicklung im Sinne einer transformativen BNE?

Dieser interdisziplinäre Ansatz trägt zur Bildung, Sensibilisierung und Aktivierung in Bezug auf das Thema Klimaneutralität bei und zeitigt Lerneffekte durch das Kennenlernen und Hinterfragen verschiedener Konzepte und Strategien zu einer nachhaltigen Gestaltung der Stadt. Dies ermöglicht es Jugendlichen, ein Bewusstsein für die komplexen Verflechtungen von menschlichem Handeln, Technologie und Umwelt sowie ihrer eigenen Rolle zu entwickeln. Die Ergebnisse der Datenerhebung werden in die konkrete Unterrichts- und Schulentwicklung an den beteiligten Schulstandorten und darüber hinaus in das ÖKOLOG-Netzwerk einfließen.

Projekt Klagenfurt wird Klimaneutral
© Pexels/Markus Spiske

Forschungsprojekt
2. Ausschreibung


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