Digital GameBase/d Learning
Kontextualisierung, Kuratieren und Kommentieren mit einer Videospiel-Datenbank
Das Projekt “Digital GameBase/d Learning” nutzt Computerspiele als Medium im Schulunterricht und zielt darauf ab, deren Potenzial zugänglich zu machen. Im Zentrum steht die Entwicklung einer digitalen, frei zugänglichen Datenbank, die speziell kuratierte Spiele und didaktische Materialien für Fächer wie Geschichte, Informatik und DGB, sowie Deutsch oder auch Geographie enthält. Die Plattform wird als Wiki aufgebaut, eine Technologie, die die Erweiterung und Anpassung durch Citizen Scientists ermöglicht.
Das Projekt reagiert damit auf die aktuell bereits enorme und weiter wachsende Präsenz digitaler Spiele im Alltag und Gamification in Job, Bildung und Politik, und deren Möglichkeiten für das schulische Lernen. Das an der Universität Wien über mehrere Jahre aufgebaute GameLab bietet durch eine umfassende Spielausstattung und einem Team mit viel Praxiserfahrung eine fundierte Grundlage für das Vorhaben. Die Datenbank wird Lehrkräften eine Quelle für Unterrichtsabschnitte für den Einsatz von Spielen im Unterricht bieten, wobei explizit auf Lehrplanbezüge und konkrete Anwendungsmöglichkeiten sowie Bezüge zu Rahmenbedingungen eingegangen wird. Die Einbeziehung von Studierenden und Schüler/innen als aktive Mitgestaltende soll dabei helfen, die Inhalte praxisnah und ansprechend zu gestalten.
Die Erfahrungen und Vorschläge fließen direkt in die Datenbank ein. Wir arbeiten im Projekt mit verschieden situierten Mittelschulen und einer Handelsschule. Diese breite Aufstellung wird auch die Inhalte der Datenbank prägen:die Gestaltung der Lehr-Lern-Arrangements erfolgt ko-kreativ und berücksichtigt u.a. das Prinzip des „Deeper Learning“, das auf aktive Mitgestaltung und Reflexion setzt. Lehramtsstudierende fassen die in Workshops erstellten Medienprodukte und gesammelten Forschungsdaten in kurze Unterrichtskonzepte und erstellen damit Unterrichtsmaterialien. Diese werden in weiteren Workshops getestet und evaluiert, um eine praxisnahe Anwendung sicherzustellen. Die Datenbank bleibt für die Nutzung im Regelunterricht nach Projektende bestehen und wird durch die Tätigkeit des GameLabs weiter informiert und aktualisiert, wodurch eine langfristige Verbreitung und Weiterentwicklung der Inhalte gegeben wird.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der partizipativen Rolle der Schülerinnen und Schüler, die als Expertinnen und Experten für ihre eigenen Spielbiographien und -erfahrungen aktiv an der Forschung und Erstellung der Inhalte teilnehmen. Die enge Zusammenarbeit mit den Partnerschulen ermöglicht die partizipative Arbeit, die für den Citizen-Scientist-Ansatz des Projekts relevant ist. Zudem schafft das Projekt dadurch einen Rahmen, in dem die Entwicklung vielfältiger Materialien möglich sein soll, die die spielbasierte Bildung nachhaltig in das Schulsystem integrieren sollen.
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