Welche Rolle spielt Kunst in der Wissenschaftskommunikation? Mit welchen Formaten können Forschungsergebnisse besonders interessant aufbereitet werden, damit sie viele Menschen erreichen? Diese und weitere Fragen rund um Zugänglichkeit, Zielgruppen und Kooperationen standen im Zentrum der gemeinsamen Veranstaltung der beiden OeAD-Bereiche Public Science und Kulturvermittlung mit Schulen.
Aktuelle Projekte und Formate
Die Gäste am Podium berichteten aus ihren Projekten und Initiativen, mit denen sie bereits erfolgreich künstlerische Wissenschaftsvermittlung betreiben.
Nora Dirisamer (Johannes-Kepler-Universität Linz) stellte das Sparkling-Science-Projekt „Zirkus des Wissens“ vor, in dem gemeinsam mit Schulen unterschiedliche naturwissenschaftliche Themen mit Tanz, Theater und Musik aufbereitet werden- Die künstlerischen Interventionen und ihre Effekte werden zusätzlich bildungswissenschaftlich erforscht.
Victoria Primus gab Einblicke in ihr Workshopformat „Big Bang! Wir sind alle Sternenstaub“, das sie seit mehreren Jahren anbietet. Darin erfahren Kinder durch Tanz eine Verkörperung naturwissenschaftlicher Phänomene, wie etwa des Urknalls und der Entwicklung des Lebens auf der Erde. So wird das Bewusstsein für die Umwelt erweitert und gestärkt.
Sonja Prlić (Universität Mozarteum Salzburg) zeigte anhand des Projekts „schnitt#stellen“ die partizipativen Potenziale von Spielen zur Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen. Jugendliche gestalteten für das Spiel „Black Day“ dabei die Formate und Inhalte selbst mit und hinterfragten darin die Praktiken von Social-Media- Plattformen kritisch.
Helmut Jungwirth (Universität Graz & Science Busters) beschrieb das Erfolgsrezept der Science Busters, die wissenschaftliche Fragen mit Kabarett aufbereiten und so auch medial einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht haben. An der Universität Graz wurde im Jahr 2016 außerdem die österreichweit erste Professur für Wissenschaftskommunikation etabliert, die Helmut Jungwirth innehat.
Kunst als Türöffner zur Wissenschaft
In der anschließenden Diskussion, moderiert von Xaver Forthuber (Ö1), besprachen die Expertinnen und Experten neben Best Practices auch Hürden für die Umsetzung von künstlerischer Wissenschaftsvermittlung. Neben knappen zeitlichen und finanziellen Ressourcen sei auch die Zugänglichkeit eine Herausforderung. Man erreiche mit vielen Formaten vornehmlich Personen, die bereits wissenschafts- und kulturinteressiert sind. Gerade deshalb sei die Arbeit mit Schulen wichtig, da hier potenziell alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden können. Die Programme des OeAD wie Sparkling Science, Kultur:Bildung und die Kinder- und Jugenduniversitäten bieten dafür einen Rahmen. Darüber hinaus können aufsuchende Formate und eine frühe Sensibilisierung bei Studierenden helfen, mehr Menschen zu erreichen.
Die gesamte Veranstaltung kann in der Aufzeichnung auf YouTube nachgesehen werden.