Auswirkungen von Covid-19 auf die akademische Mobilität - Internationalisierung der Hochschulen in Post-Covid-Zeiten

Die Covid-19-Pandemie beschäftigt uns seit einem Jahr. Sie wirkt in praktisch alle Lebensbereiche und die Krise stellt uns auch in der beruflichen Zusammenarbeit vor enorme Herausforderungen. Besonders stark von den Folgen betroffen ist die internationale Agenda der Hochschulen. Mit der enormen Einschränkung der akademischen Mobilität sind neue Formate entstanden, die Austausch ermöglichen und den Internationalisierungsprozess fortführen, und oftmals sogar anreichern, können. Dennoch, das Bedürfnis nach Mobilität und persönlichem Austausch ist groß und die Nachfrage nach Stipendien- und Förderangeboten bestätigt das eindrucksvoll. Dem entgegen steht die fortdauernde Unsicherheit hinsichtlich von Planungsschritten für die nächsten Wochen und Monate. Wird akademische Zusammenarbeit wieder in vergleichbarer Weise funktionieren wie „früher“? Studium und Lehre konnten in einem Jahr der Pandemie erfolgreich an die Bedingungen angepasst und auf virtuelle oder hybride Formen umgestellt werden – doch wird dies genügen? Die mit Internationalisierung befassten Personen an den österreichischen Hochschulen wurden vom OeAD befragt, um einerseits Auskunft über den Status Quo zu erhalten und andererseits Schwerpunkte und Trends für die internationalen Akzente der jeweiligen Einrichtung auch in Hinblick auf unsere Agenda „Hochschulstandort Österreich“ zu erhalten.

Umfrage – März 2021 N = 227 (erging an Leiter/innen der International Offices, Rektor/innen/Vizerektor/innen für Internationales, Leiter/innen der Marketing- bzw. Recruitingabteilungen aller österr. Hochschulen)

Rücklauf: 56 Institutionen

91 % der Befragten schick(t)en auch während der Covid-19-Pandemie Studierende ins Ausland, etwa zwei Drittel davon nur ins europäische Ausland.

Umgekehrt sind 79 % der Hochschuleinrichtungen offen für die physische Präsenz internationaler Studierender, eine Einrichtung lehnt Studierende derzeit ab.

65 % werben auch jetzt während des Lockdowns um internationale Studierende.
Bei der Frage nach den bevorzugten Regionen wird Europa am weitaus häufigsten genannt, nach Ländern abgefragt wird Deutschland bzw. die österr. Nachbarländer am häufigsten erwähnt.

Um internationale Studierende anzuwerben werden virtuelle Messen (27) und eigene Webinare (26) oder Webinare gemeinsam mit anderen Institutionen (21) genutzt. Als Zweck wird am häufigsten „Recruiting“ genannt.

In die Zukunft geblickt, wird – was internationale Veranstaltungen betrifft - die Option von Studien- bzw. Kooperationsreisen in ausgewählte Regionen neben dem Besuch von Multiplikatorenmessen am häufigsten genannt.

Wie sehr nutzen die Hochschulen die Services des OeAD?

Immerhin – 73 % der Befragten nutzen die Möglichkeit, ihre für internationale Studierende interessanten Programme auf der OeAD-Webseite www.studyinaustria.at zu bewerben.


Die Bewerbung englischsprachiger Studienprogramme und die Bewerbung neuer Programme sollten vom OeAD hpts. wahrgenommen werden.

  • Covid-19 hat unmittelbar große Auswirkungen auf die akademische Mobilität, aber führt mittelbar auch zu einer Digitalisierungsinitiative und zu einem stärkeren Auseinandersetzten mit „Green Mobility“ und Nachhaltigkeit.
  • Auch während des Lockdowns wurde Internationalität gelebt.
  • „Recruiting“ hat an Bedeutung zugenommen, neben dem Suchen, Pflegen und Konsolidieren von Kooperationspartnern
  • Studien- bzw. Kooperationsreisen in ausgewählte Regionen gewinnen neben Fach- und Multiplikatorenmessen künftig an Bedeutung, mehrere Nachfragen
  • Die Services des OeAD werden gut an- und wahrgenommen

Zu den Umfrageergebnissen (Langversion, pdf)