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Bologna-Tag 2024
Fremdsprachige Lehr- und Studienangebote fördern

Der Alternativtext wird in Kürze eingefügt
© Peter Zeschitz

Der Bologna-Tag 2024 stand im Zeichen fremdsprachiger Studien- und Lehrangebote. Ein breites Angebot an fremdsprachigen Lehr- und Studienprogrammen trägt maßgeblich zur Internationalisierung von Hochschulen bei, die sich Österreich mit der Nationalen Hochschulmobilitäts- und Internationalisierungsstrategie 2020-2030 (HMIS2030) unter anderem zum Ziel gesetzt hat. Eine umfassende Internationalisierungskultur stellt ein attraktives Angebot für Studierende aus dem Ausland dar und ist dahingehend ein bedeutender Baustein für eine zukunftsorientierte Standortpolitik.
 

Wir danken den über 120 Teilnehmenden, den 30 Mitwirkenden sowie der Boku University für ihre Gastfreundschaft!

Welche Chancen und Herausforderungen bringen fremdsprachige Studienangebote mit sich? Was bedeutet dies für die Lehre sowie die Verwaltung an tertiären Bildungsinstitutionen? Worin liegt der Mehrwert für Bildungseinrichtungen und Studierende? Diesen Fragen wurde in einer Mischung aus Plenarteil und parallel stattfindenden Foren nachgegangen.

Die Keynote-Vortragende Karen M. Lauridsen, emeritierte Professorin der Aarhus Universität, blickt auf eine lange Karriere im Bereich der Bildungskonzeption mit dem Schwerpunkt auf internationale Programme und englischsprachigen Unterricht zurück. Sie adressierte Chancen, Herausforderungen aber auch Missverständnisse in Bezug auf Lehren und Lernen in einer Fremdsprache. Eine zentrale Botschaft war, Internationalisierung und fremdsprachiges Lehren und Lernen zu trennen und jedes für sich als zentralen Baustein einer Internationalisierungsstrategie zu begreifen. Mit dem Fokus auf Sprache bedeutet dies, eine holistische und bedarfsorientierte Sichtweise einzunehmen:

  • Unterstützungsangebote für wissenschaftliches Schreiben können auch in der Erstsprache notwendig sein.
  • Sprache gilt es als komplementäres Lernfeld zu begreifen und so auch als Teil des ECTS Workloads zu bedenken.
  • Lehrende müssen geschult darin sein, Lernende durch ihre Verwendung von Sprache zu unterstützen (Redegeschwindigkeit, Struktur, visuelle Unterstützung des Vortrags, Auswahl didaktischer Methoden).

Im Gespräch von Franziska Knogler (ÖH Bundesvertretung) und Hannah Riegler (Studierendenvertreterin in der Euroleague for Life Sciences) mit Anna Katharina Rothwangl, der Leiterin der Ombudsstelle für Studierende wurden Erfahrung von Studierenden erörtert. Die beiden Studierenden berichteten vom Mehrwert fremdsprachiger Lehr- und Studienangebote, den sie unter anderem in der Möglichkeit sahen, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und Kontakte und Netzwerke zu knüpfen. Sie wiesen allerdings auch darauf hin, dass englischsprachige Programme oft sehr niedrige Aufnahmequoten haben und in den entsprechend kompetitiven Aufnahmeverfahren bisher die Frage der sozialen Dimension ausgeblendet wird, etwa bei der Notwendigkeit der Vorlage teurer Nachweise von Sprachkenntnissen.

Die Paneldiskussion stellte die Frage, warum fremdsprachige Lehr- und Studienangebote Bedeutung haben und was sie zu einem Kulturwandel beitragen. Im Gespräch mit Katalin Szondy, einer nationalen Expertin für den Europäischen Hochschulraum und Hochschulentwicklerin an der FH St. Pölten, waren:

  • Doris Damyanovic, Vizerektorin für Lehre, Weiterbildung und Studierende, BOKU University
  • Beatrix Kuen-Krismer, Head of Department Applied Life Sciences, FH Campus Wien
  • Berta Leeb, Leiterin Zentrum für internationale Bildungskooperationen, Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz
  • Karl Wöber, Präsident, MODUL University
  • Elmar Pichl, Sektionschef, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Herausgestrichen wurde, dass Mehrsprachigkeit für die kulturelle Vielfalt essenziell ist. Vor allem das Englische als allgemein anerkannte Wissenschaftssprache ist gekommen um zu bleiben. Ein Kulturwandel hin zu mehr englischsprachigen Angeboten bis hin zu einer vollkommen englischsprachigen Hochschule, wie dies von der MODUL University vorgelebt wird eröffnet viele neue Blickwinkel und Möglichkeiten. Insbesondere auch im MINT-Bereich wird die Bedeutung des Englischen immer größer. Ungeachtet welches Studienfeld wir betrachten, bringt das Angebot fremdsprachiger Studienangebote natürlich auch Herausforderungen mit sich. Diese betreffen oftmals organisationale und ganz praktische Dinge wie die Übersetzung verschiedenster Ressourcen (Erklärungen, Wegweiser, Handreichungen) aber auch Fragen, wer an der Hochschule im Falle hoher Dringlichkeit die Kommunikation in Englisch übernehmen bzw. aufrechterhalten kann.

In den Foren waren die Teilnehmenden eingeladen, in zwei thematische Bereiche tiefer einzutauchen. Spezifisch widmeten sich die fünf Foren folgenden Themen:

  • Forum 1: Fremdsprachige Studienangebote: Was bedeutet das für das Recruiting?
  • Forum 2: Blick in die Praxis: Die Implementierung von fremdsprachigen Studienangeboten
  • Forum 3: Fremdsprachige Lehrangebote zur Beförderung von Internationalisation at Home
  • Forum 4: Teaching in the international classroom: Was bedeutet das in der Lehrpraxis?
  • Forum 5: Evaluierung und Qualitätssicherung von fremdsprachigen Lehr- und Studienangeboten

Der Bologna-Tag 2024 wurde vom OeAD gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) aus Mitteln des Projekts 3-IN-AT-PLUS „INterconnection/INnovation/INclusion: Austrian contributions to the EHEA 2030“ (Leitaktion 3 des Programms Erasmus+) umgesetzt und fand mit freundlicher Unterstützung der BOKU University statt. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Europäische Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

Ein Logo: Links Text: Kofinanziert durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union, rechts: EU Flagge
© EU Kommission
Der Alternativtext wird in Kürze eingefügt
© Presse- und Informationsdienst Stadt Wien (MA53)

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