Wissenschaft für Demokratie

Papiercollage mit Händen und dem Wort "Democracy"
In diesem Jahr der Wahlen kann Forschung helfen, unsere Demokratien in Europa besser zu verstehen und zu unterstützen.

Frischer Wind für die Demokratie

Bei der jüngst abgehaltenen Europawahl handelte es sich um eine der weltweit größten Demokratieveranstaltungen in einem Jahr, in dem nicht weniger als 64 Länder Wahlen durchführen werden, die 49 % der Weltbevölkerung repräsentieren. Dennoch ist die Stabilität von Demokratien weltweit abnehmend – daher hat es für die EU Priorität, die Demokratie im In- und Ausland zu stärken.

Dieses Jahr der demokratischen Meinungsäußerung ist eine Gelegenheit, die vielfältigen Möglichkeiten zu erkunden, wie die Forschung zu diesen EU-Initiativen beiträgt und die Bestandteile der Demokratie stärkt. Zentrale Anliegen sind dabei, wie man das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaft stärkt und welche Rolle Citizen Science hierbei spielt.

Stärkung des öffentlichen Vertrauens in die Wissenschaft

Engagement von Bürgerinnen und Bürgern ist für eine gesunde, florierende Demokratie unerlässlich. Die offensichtlichste Möglichkeit für die Bevölkerung, sich an demokratischen Prozessen zu beteiligen, ist die Stimmabgabe – die Wahrheitsfindung ist jedoch ebenso wichtig für Frieden und Entwicklung. Dies ist die Aufgabe der Wissenschaftskommunikation, die dazu beiträgt, die Kluft zwischen wissenschaftlicher Komplexität und dem Verständnis der breiten Öffentlichkeit zu überbrücken, um faktenbasierte Diskussionen zu erleichtern und Vertrauen aufzubauen. Dr. Jason Pridmore vom COALESCE-Forschungsprojekt erklärte gegenüber dem Horizon Magazine, dass „gutes Storytelling“ der Schlüssel dazu ist, der Öffentlichkeit komplexe Zusammenhänge der Wissenschaft wirksam zu vermitteln.

Citizen Science

Doch auch die Bürgerinnen und Bürger selbst können sich aktiv an der Wissenschaft und an wissenschaftlichen Prozessen beteiligen. Im Rahmen von Citizen Science tragen sie dazu bei, empirische Beweise in verschiedenen Forschungsbereichen zu sammeln, z. B. wie man Städte nachhaltiger gestalten kann. Dieses Wissen ermöglicht es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, neue Forschungen durchzuführen, nützliche Instrumente zu entwickeln und neue Maßnahmen zu ergreifen, die allen Lebensbereichen zugutekommen. Sowohl CROPS als auch ScienceUs arbeiten an der Ausweitung und dem Aufbau europäischer Netzwerke für Citizen-Science-Aktivitäten. Diese werden Citizen Science fördern, um die Ziele der fünf EU-Missionen zu erreichen.

Die Bürgerinnen und Bürger in Europa sind zunehmend gefordert, Entscheidungen zu treffen, die ein klares Verständnis der Welt, die uns umgibt, erfordern. Deshalb sind die Kommunikation der Wissenschaftler über ihre Arbeit einerseits und die Beteiligung der Bürger an der Forschung andererseits wichtige Verbündete bei der Förderung eines gesunden öffentlichen Diskurses. Hierzu gibt es eine Reihe von EU-geförderten Projekten zur Befähigung der Bürger zur öffentlichen Diskussion über die Wissenschaft und zahlreiche Citizen-Science-Projekte für gesellschaftliches Engagement.