Der Aktionsradius Wien widmete sich dem Motto „Arroganz des Helfens“. In zahlreichen Vorträgen wurden Widersprüche in der Entwicklungszusammenarbeit diskutiert. In der Sendung sind Auszüge zweier Abende des Themenmonats Februar zu hören.
In dem Vortrag und der Lesung von Marianne Gronemeyer geht es um die „Kritik nach Ivan Illich“. Ivan Illich war Theologe, Philosoph und Sozialwissenschafter, der auch immer wieder die Praxis der Entwicklungspolitik als „Expertokratie“ scharf kritisiert hat. Für ihn ist „Hilfe die unerlässliche, zwingende Konsequenz einer von außen gestellten Hilfsbedürftigkeitsdiagnose. Ob jemand Hilfe braucht, entscheidet nicht mehr der Schrei, sondern der Standard der Normalität. Der Hilferufer ist seiner Autonomie als Rufer beraubt.“ Die Erziehungswissenschafterin Marianne Gronemeyer interpretiert die Gedanken und Texte von Ivan Illich mit großem Respekt vor dem Werk dieses 2002 verstorbenen Denkers.
Zudem sind Margit Scherb, ADA-Mitarbeiterin im Ruhestand und wesentliche Proponentin des APPEAR-Programmes, sowie Gertrude Klaffenböck (FIAN Österreich) zum Thema „Hilfe oder geplante Armut?“ zu hören. Kann Entwicklungszusammenarbeit nachhaltig sein oder handelt es sich dabei zwangsläufig immer auch um Business? Auf diese zentralen Fragen wird in den praxisrelevanten Beiträgen eingegangen.
Gestaltung und Moderation: Mischa Hendl (Verantwortlich für den Sendungsinhalt)
Gäste: Prof.in Dr.in Marianne Gronemeyer (Erziehungswissenschaftlerin und Autorin), Dr.in Margit Scherb (ADA-Mitarbeiterin im Ruhestand), DIin Gertrude Klaffenböck (FIAN Österreich)
Musik: Loudog-New Friends; Fred Hoffbeck-Les guitares; Abraham Castellon-Latino; Tulio Borges-Bau de Guardados. Nachzuhören auf Jamendo, einer Community für freie, legale und unlimitierte Musik, die unter Creative Commons Lizenzen veröffentlicht wurde.
Die Sendung ist eine Übernahme und wurde im März 2016 in der Sendereihe Radio AugartenStadt auf Orange 94.0, das Freie Radio in Wien ausgestrahlt.