Franz-Werfel-Tagungen: Themen & Diskurse

Jedes Jahr ergeht an die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Franz-Werfel-Stipendienprogrammes eine Einladung zu einem Literatursymposium, der sogenannten Franz-Werfel-Tagung. Die Tagung steht immer unter einem gewissen Thema, zu dem die Werfelianerinnen und Werfelianer ihre Referate halten. Das Thema wird jeweils am Ende der Tagung in der Programmsitzung gemeinschaftlich mit der wissenschaftlichen Leitung für das nächste Jahr festgelegt. Ziel der Tagung sind neben dem wissenschaftlichen Austausch die persönlichen Kontakte unter den Stipendiatinnen und Stipendiaten. Die Franz-Werfel-Tagung stellt einen Fixpunkt im Jahr der Werfelianerinnen und Werfelianer dar. Es erscheint regelmäßig ein Tagungsband. Die Tagungen bieten Gelegenheit zur Vernetzung, zum Austausch sowie zur fachlichen Auseinandersetzung mit den Aspekten österreichischer Literatur zu einem bestimmten Tagungsthema.

Franz-Werfel-Tagung 2024

Die jährlichen Tagungen geben Gelegenheit zur Vernetzung, zum Austausch sowie zur fachlichen Auseinandersetzung mit den Aspekten österreichischer Literatur zu einem bestimmten Tagungsthema.
Am 15. und 16. März 2024 findet in Wien die diesjährige Fachtagung der Franz-Werfel -Stipendiatinnen und -Stipendiaten zum Thema „Literatur und Ideologie: Narrative der Macht und der Gewalt“ statt.

Die Tagung widmet sich dem Zusammenhang von Literatur, Macht und Ideologie, insbesondere in der österreichischen Literatur und Literaturgeschichte. Mit ihrer Autonomisierung verlässt die Literatur den Herrschaftsbereich der Machtlegitimation und wird frei für die Artikulation individueller und nichthegemonialer Ansprüche – jedenfalls ihrem Selbstverständnis nach. Sie bildet zugleich eine gesellschaftliche Darstellungs-, Reflexions- und Erkenntnisinstanz eigenen Rechts, zwischen dem Individuellen und dem Allgemeinen, mit ihren spezifischen literarischen Methoden.

Literatur tritt dabei sowohl als Mittel des Widerstands und als ideologisches Kampffeld als auch als Machtinstitution und als Ideologieverstärkerin auf. Mitunter sind diese beiden Funktionen auch schwer zu unterscheiden. Beiträge der Tagung können neben grundsätzlichen Überlegungen zu Literatur, Macht und Ideologie u.a. folgenden Aspekten gewidmet sein: Literatur als Korrektiv der Macht, Widerstand gegen den Populismus, Literatur und Utopie; geopolitische Optionen der österreichischen Literatur; Szenarien und Narrative von Macht und Gewalt; Literatur als Teil der Kulturindustrie, affirmative Positionen in der österreichischen Literatur.

Seit vierzehn Jahren fixer Bestandteil der Tagung ist die „Wendelin-Schmidt-Dengler-Lesung“ zu Ehren des ehemaligen wissenschaftlichen Programmleiters Wendelin Schmidt-Dengler, der das Stipendium geprägt und die Werfelianerinnen und Werfelianer bis zu seinem frühen Tod begleitet hat. Heuer konnte ILIJA TROJANOW gewonnen werden, am 15.März 2024 abends im Literaturhaus aus seinem Werk zu lesen. 

Die Themen der Franz-Werfel-Tagungen, die seit 1997 für sich stehend, oder im Rahmen anderer Symposien wie z.B. im Jahre 2000 innerhalb des 10. Internationalen Germanistenkongresses stattfanden, waren:       

  • 2024: Literatur und Ideologie: Narrative der Macht und der Gewalt | Programm | OeAD, Wien
  • 2023: Mehrsprachigkeit. Polyphonie | Programm | OeAD, Wien
  • 2022: Andere Wirklichkeiten. Pararealitäten in der österreichischen Literatur | Programm | OeAD, Wien 
  • 2021: Spielarten des Realismus | Programm | Zoom online
  • 2020: Absage der Tagung wegen Covid19-Pandemie    
  • 2019: Leichte und schwere Literatur | Programm | Literaturhaus Wien
  • 2018: Grenze: Flucht und Widerstand. Literarische Antworten auf ein politisches Thema | Programm | Literaturhaus Wien
  • 2017: Literatur als Erotik. Beispiele aus Österreich | Programm | Literaturhaus Wien
  • 2016: Sinn - Unsinn - Wahnsinn. Beispiele zur österreichischen Kulturgeschichte | Programm | OeAD, Wien
  • 2015: Medium – Medialität – Intermedialität Beiträge zur österreichischen Kulturgeschichte | Programm | OeAD, Wien
  • 2014: Ende einer Ära. 1914 in den Literaturen der Donaumonarchie und ihrer Nachfolgestaaten | Wien
  • 2013: Reise und Raum - Ortsbestimmungen der österreichischen Literatur | Programm | OeAD, Wien
  • 2012: Franz Werfel - Werk und Wirkungen | Programm | OeAD, Wien
  • 2011: Traum und Trauma. Kulturelle Figurationen in der österreichischen Literatur | Programm | OeAD, Wien
  • 2010: Gedichte und Geschichte. Zur poetischen und politischen Rede in Österreich | Programm | Österreichische Gesellschaft für Literatur, Wien
  • 2009: Übersetzung als Interpretation  –Interpretation als Übersetzung | Programm | Österreichische Gesellschaft für Literatur, Wien
  • 2008: Hauptwerke der österreichischen Literatur aus der Sicht der internationalen Literaturwissenschaft | Wien
  • 2007: Von Aichinger bis Zeemann - Mosaiksteine einer österreichischen Literaturgeschichte im nicht-deutschsprachigen Raum | Wien
  • 2006: Literaturgeschiche(n) - Wozu? | Wien
  • 2005: Kanonbildung österreichischer Literatur im nicht-deutschsprachigen Ausland | Wien
  • 2004: Zwischen Sprachen unterwegs | Wien
  • 2003: Hermann Broch & Elias Canetti | Wien
  • 2002: Heimito von Doderer Sympsoion | Prein an der Rax
  • 2001: Kafka-Symposium 2001 | Klosterneuburg
  • 2000: Zeitenwende - Die Germanistik auf dem Weg vom 20. ins 21. Jahrhundert | 10. Internat. Germanistenkongress, Wien, IVG-Tagung (Internationale Vereinigung für Germanische Sprach- und Literaturwissenschaft)
  • 1999: Literatur der Geschichte des Ich | Tagung der ÖGG, Salzburg
  • 1998: Germanistik im Spannungsfeld zwischen Philologie und Kulturwissenschaft | Tagung der ÖGG
  • 1997: Hier spricht die Dichterin. Wer? Wo? Zur Konstitution des dichtenden Subjekts in der neueren Literatur | 37. Literaturtagung des Institutes für Österreichkunde, Tagung St. Pölten