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Bologna-Tag 2023
Internationalisierung von Studium und Lehre an Hochschulen: Rolle und Beitrag der Personalentwicklung

Der Alternativtext wird in Kürze eingefügt
© OeAD

Der Bologna-Tag 2023 befasste sich mit den Transversalthema der Internationalisierung von Hochschulen und warf erstmals einen Blick auf die Personalentwickler/innen – was ist deren Verständnis von Internationalisierung, wo sehen sie die Herausforderungen und Möglichkeiten?

Wir danken den über 160 Teilnehmer/innen, den 40 Vortragenden sowie der Paracelsus Medizinischen Universität für ihre Gastfreundschaft!

 

Folgende explizite wie auch implizite Anknüpfungspunkte zwischen den Verantwortlichen für Personalentwicklung und -management und dem breiten Gebiet der Internationalisierung von Hochschulen wurden diskutiert:

  • Das Schaffen eines Willkommensgefühls im Moment des Ankommens wie auch des Onboardings – dies gilt für internationale Lehrende, allgemeines Personal und Forschende ebenso wie für Studierende. Hier werden laut den anwesenden Hochschulleitungen just in den ersten Schritten Fehler begangen, die in der Folge nur schwer ausgemerzt werden können;
  • Internationalisierung zu Hause (I@H): die systematische Einladung bzw. Rekrutierung internationaler Lehrender forcieren, um Studierenden einen breiteren Blick in der Wissensvermittlung wie auch z.B. im Lehramt in andere Schul- und didaktische Systeme, in Lehrmethoden oder Service Learning zu vermitteln;  
  • Eine ausgewogene Curriculumsgestaltung zwischen internationalen Ansprüchen und lokalen Besonderheiten, die wiederum für internationale Partnerschaften oder auch Studierende spannende Nischen bieten – (wie) kann hier die PE mitgedacht und -genommen werden;
  • Das back-office einer Hochschule muss im Stande sein, die Internationalisierung mitzutragen: hier bedarf es entsprechender Ressourcen, Trainings und Sensibilisierungsmaßnahmen (Kommunikation, Beschilderung, was soll ins Englische übersetzt werden, was nicht…);
  • Klärung des systematischen Transfers und der hochschulinternen Übertragbarkeit bei der Inanspruchnahme von Erasmus+ Staff & Teaching Mobility. Diese sollte nicht als Auszeit verstanden werden, sondern als Beitrag zum individuellen Karrierepfad und zur institutionellen Weiterentwicklung der Hochschule;
  • Ermöglichen eines „Mobility Windows“ für Allgemeines Personal wie auch für Lehrende;
  • Konnex zwischen den future skills für Studierende und der Kompetenzerweiterung von Lehrenden schaffen, allen voran in den Bereichen Ethik, Design Thinking, Kooperationskompetenz und Kommunikation – hier können Spielarten der Internationalisierung (Mobilität, Entkolonialisierung des Curriculums, Lernergebnisformulierung, COIL etc.) bzw. ein Training eine tragende Rolle spielen;
  • Übersetzung der Satzungen und wesentlichen Regelpapiere einer Hochschule ins Englische;
  • Regional gemeinsame, d.h. hochschulsektorenübergreifende Strategien und Trainings für Willkommenskultur und Internationalisierung, damit einhergehend Fremdsprachenkurse und die Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen.
     

Die Paneldiskussion zwischen Keya Baier und Boryana Badinska (beide ÖH Bundesvertretung) mit drei Studierenden brachte zudem weitere Hemmschuhe zutage, die das Willkommensgefühl oder auch den Studierendenalltag für internationale studierende erheblich beeinträchtigen, die mittelbar auf PE zurückfallen: IT-Probleme, die zur Studienzeitverzögerung führen; zu wenig Support beim grant agreement, Probleme mit der Unterkunft, E-Mail-Korrespondenzen rein auf Deutsch oder Fallbeispiele in der Lehre, die derart regional verankert sind, dass sie für Internationale nicht nachvollziehbar sein können – oder auch das wiederholte Kippen in die deutsche Sprache im Unterricht, seitens der Lehrenden wie auch der Kommilitonen und Kommilitoninnen. An dieser Stelle seien die jüngst veröffentlichen Empfehlungen Internationale Studierende als ein wesentlicher Internationalisierungsfaktor – Vorschläge zur Verbesserung von Rahmenbedingungen des Runden Tischs „Hochschulbildung Global“ erwähnt.
 

Keynote Marina Casals Sala von der Universitat Rovira i Virgili, Tarragona, blickte vertiefend auf: Internationalisiation: what’s in it for me? und skizzierte ihr international preisgekröntes Erasmus+ SUCTI (Systematic University Change towards Internationalisiation) Training für Allgemeines Personal. Marina betonte das notwendige ganzheitlichen Verständnis für den breiten Begriff Internationalisierung jenseits von klassischer Lehrendenmobilität und zeigte an Hand ihrer eigenen Universität auf, wie sie mit Hilfe eines Trainings das Engagement wie auch den Mehrwert von Internationalisierung sukzessive steigern konnte. Mit Hilfe des Ansatzes der drei Cs (Comprehension – Competence – Connection) von Hudzik & McCarthy konnten bis dato 140 SUCTI Trainers ausgebildet werden, die das erlangte Wissen für hochschulinterne Bedürfnisse adaptiert weitertragen können. Zur Inspiration für einen ganzheitlichen Ansatz zeigte Marina den eindrucksvollen Concurs de Castells de Tarragona.
 

Die Personalverantwortlich der Universität Salzburg, Daniela Werndl, vertiefte die PE-Perspektive durch die Vorstellung des AUCEN-Netzwerkes und Martin Gradl (OeAD – Bereichsleiter Erasmus+ Hochschule) erinnerte an die Erasmus+ Fördermöglichkeiten sowie an die 2019 veröffentliche Empfehlungen zu Mobilitätsmaßnahmen für Lehrende und das allgemeine Personal.
 

In den fünf vertiefenden Workshops zeigten hiesige Hochschulen ihre Ansätze auf zu:

  1. Systemic & Strategic Approaches
  2. The impact of Erasmus+ staff mobility on individual and institutional levels
  3. Beförderung der fremdsprachlichen und interkulturellen Kompetenzen bei Lehrenden
  4. Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen (Allgemeines Hochschulpersonal)
  5. Internationalisierung der Hochschullehre (z.B. teaching in an international classroom, COIL, Lernergebnisse)
     

In den Workshops wurden an die europäische Kommission, Hochschulen, deren Dachverbände sowie an das BMBWF gerichtete Empfehlungen erarbeitet, die Sie in Kürze ebenfalls auf dieser Dokumentationsseite finden.

 


Der Bologna-Tag 2023 wurde vom OeAD gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) aus Mitteln des Projekts 3-IN-AT-PLUS „INterconnection/INnovation/INclusion: Austrian contributions to the EHEA 2030“ (Leitaktion 3 des Programms Erasmus+) umgesetzt und findet mit freundlicher Unterstützung der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität statt. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Europäische Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

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© Europäische Kommission

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