Wenn Vertrauen fehlt. (Neue) Herausforderungen für Wissenschaftskommunikation

Citizen ScienceWissenschaftskommunikation

Unter dem Titel "Wenn Vertrauen fehlt. (Neue) Herausforderungen für Wissenschaftskommunikation im Kontext anhaltender Wissenschaftsskepsis" findet am 23. Mai 2022 von 14:00-16:00 Uhr eine Online-Veranstaltung mit einer Keynote und einer anschließenden Podiumsdiskussion statt. 

 

Die hohe Wissenschaftsskepsis in Österreich beschäftigt derzeit Akteurinnen und Akteure aus Politik, Medien, Wissenschaft und Bildung. 2021 bestätigte eine Eurobarometer-Umfrage erneut die im europäischen Vergleich auffallend negative Wahrnehmung der Österreicherinnen und Österreicher von Wissenschaft und Technologie. Außerdem attestiert sie Österreich einen Aufholbedarf im Bereich Wissenschaftskommunikation. In der europaweiten Umfrage antwortete mehr als die Hälfte der befragten Bürgerinnen und Bürger, dass Wissenschaft für sie keine Rolle in ihrem Alltag spielt und mindestens genauso viele hielten Wissenschaft für zu kompliziert. Damit gehört Österreich zu den Schlusslichtern in Europa. Doch wie kommt es dazu? Heutzutage bieten Museen, Vereine oder Forschungseinrichtungen ein vielfältiges Programm an Initiativen zur Wissenschaftsvermittlung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Lange Nacht der Forschung und die Kinder- und Jugenduniversitäten ziehen beispielsweise jedes Jahr tausende Besucherinnen und Besucher an. Vor diesem Hintergrund stellen sich daher u.a. folgende Fragen: Worin unterscheidet sich Österreich von anderen europäischen Ländern? Inwiefern können Wissenschaftskommunikation und/oder partizipative Formate wie Citizen Science eine Lösung zur Stärkung des Vertrauens bieten?

Im Rahmen dieser Veranstaltung diskutieren Expertinnen und Experten, worin die Wissenschaftsskepsis in Österreich wurzelt und was Verschwörungstheorien damit zu tun haben. Sie zeigen auf, wie sich die Situation in anderen europäischen Ländern darstellt und welche Maßnahmen zum Abbau der Wissenschaftsskepsis beitragen können.
 

Das Programm

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Zu den Vortragenden

Martina Merz | Universität Klagenfurt
Martina Merz ist Vizerektorin für Forschung an der Universität Klagenfurt und leitet als Professorin für Wissenschaftsforschung das Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung. Als promovierte Physikerin wandte sie sich der Soziologie und den Science Studies zu und konnte reichhaltige internationale Forschungs- und Forschungsmanagement-Erfahrung sammeln, unter anderem in Deutschland (LMU München, Universität Bielefeld), der Schweiz (z.B. ETH Zürich, EPF Lausanne, Universität Luzern) und im skandinavischen Raum (Universität Helsinki).

Claus Oberhauser | PH Tirol, Universität Innsbruck
Claus Oberhauser lehrt und forscht an der PH Tirol und an der Universität Innsbruck. Seine Forschungsschwerpunkte sind (Gegen)Aufklärung, Verschwörungstheorien, Kulturgeschichte und politische Bildung. Er leitet und arbeitet in verschiedenen geschichtsdidaktischen und historischen Projekten, z.B. im EU-Projekt „Comparative Analysis of Conspiracy Theories“. In diesem Projekt beschäftigen sich 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Phänomen „Verschwörungstheorien“ aus unterschiedlichen Perspektiven. Claus Oberhauser ist zudem Young-Science-Botschafter und erzählt Schulklassen von seiner Arbeit.

Katrin Vohland | Naturhistorisches Museum Wien
Katrin Vohland ist seit 2020 Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin am Naturhistorischen Museum Wien. Zuvor war sie Leiterin des Forschungsbereichs „Museum und Gesellschaft“ am Museum für Naturkunde Berlin. Von 2014 bis 2018 war sie zudem als stellvertretende Vorsitzende der European Citizen Science Association tätig. Im Rahmen der Citizen-Science-COST-Action “A Framework in Science and Technology to promote creativity, scientific literacy, and innovation throughout Europe” (2016-2020) fungierte sie als Chair. Zudem war sie erste Herausgeberin der COST-Publikation „The Science of Citizen Science“, zu der über 100 Autorinnen und Autoren aus 22 Ländern beitrugen.

Florian Freistetter | Freiberuflicher Wissenschaftskommunikator
Florian Freistetter promovierte am Institut für Astronomie der Universität Wien und arbeitete an der Sternwarte der Universität Jena und dem Astronomischen Rechen-Institut in Heidelberg. Seit 2011 ist er Wissenschaftsautor zahlreicher Bücher wie „Eine Geschichte der Welt in 100 Mikroorganismen“. Im Blog „Astrodicticum Simplex“ und den Podcasts „Sternengeschichten“, „Das Universum“ und „Das Klima“ erzählt er von spannenden Themen rund um Wissenschaft. Seit 2015 ist Florian Freistetter Teil des Wissenschaftskabaretts Science Busters. 2021 publizierte er einen Artikel unter dem Titel „Österreich und die Wissenschaft: Eine komplizierte Beziehung“.

23. Mai 2022 14:00 bis 16:00 Veranstaltung im iCal-Format speichern