Republik Serbien

Länderkarte Serbien © OeAD/OeAD

Hauptstadt: Belgrad
Landesfläche: 77.484 km²
Einwohneranzahl: Volkszählung 2011: 7.120.666
Amtssprache: Serbisch (geschrieben sowohl in lateinischer wie in kyrillischer Schrift), regional auch Kroatisch, Rumänisch, Russisch, Slowakisch, Ungarisch

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Belgrad

In enger Zusammenarbeit mit dem serbischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft und technologische Entwicklung und der Agentur für Bildungsentwicklung implementiert das OeAD-Regionalbüro in Sarajewo Projekte. Es werden nachhaltige Bildungsreformen und die Förderung des Erfahrungsaustauschs zwischen serbischen und österreichischen Bildungsinstitutionen und -experten/expertinnen mit Schwerpunkt Berufsbildung (Schulische Qualitätsentwicklung; Förderung der Kooperation Schule – Wirtschaft) unterstützt.

Schwerpunkte:

  • Förderung der Kooperation Schule – Wirtschaft
  • Unterstützung der Reform der Tourismusausbildung
  • Unterstützung des Übungsfirmenunterrichts
  • Bildungspolitischer Erfahrungsaustausch im Rahmen von ERISEE

Beispiele:

Wirksame Qualitätsentwicklung an berufsbildenden Schulen durch erfolgreiches Change Management – Stärkung der Kompetenz von Schulleiterinnen und Schulleitern
Qualitätsentwicklung in der Berufsbildung ist eine Entwicklungspriorität in Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Serbien. In allen drei Ländern wurden entsprechende schulische Qualitätsentwicklungssysteme eingeführt. Die Leadership-Kompetenz von Schulleitungen, um die zur Qualitätsentwicklung notwendigen Veränderungsprozesse an Schulen erfolgreich zu initiieren und zu steuern, wurde in allen drei Ländern als maßgeblicher Erfolgsfaktor für die Effektivität der schulischen QA-Systeme identifiziert. Ziel dieses regionalen Projekts ist daher, durch entsprechende Fortbildungsangebote die Leadership- und Change-Management-Kompetenzen von Schulleiterinnen und Schulleitern für effektive schulische QA in allen drei Ländern zu stärken.

In Kooperation mit der PH Steiermark und Expertinnen und Experten relevanter Institutionen in den drei Partnerländern wurde ein Analyseformat für die Erhebung bestehenden Fortbildungsbedarfs von Schulleiterinnen und Schulleitern entwickelt. In Länderanalysen wurden damit der Fortbildungsbedarf erhoben und bestehende Fortbildungsangebote in diesem Bereich analysiert. In Zusammenarbeit mit den jeweils zuständigen Ministerien und den österreichischen und lokalen Expertinnen und Experten wurden auf dieser Basis länderspezifische Schulungskonzepte für Schulleiter/innen entwickelt und die systemische Verankerung in den Bildungssystemen initiiert. Ziel ist es, insgesamt 120 Schulleiter/innen der berufsbildenden Schulen in Serbien durch den Lehrgang in ihrer Leadership-Kompetenz für effektive schulische QA zu stärken. Zudem werden neue Ansätze und Trends im schulischen Qualitätsmanagement laufend im Rahmen von nationalen und regionalen Konferenzen von lokalen und internationalen Expertinnen und Experten diskutiert.

Kooperation Schule – Wirtschaft im Bereich Tourismus
Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige, arbeitsmarktrelevante Berufsbildung ist eine enge Kooperation zwischen der Berufsbildung und Betrieben. Projektziel des regionalen Projekts „Kooperation Schule – Wirtschaft“ ist die Erhöhung der Qualität der praktischen Ausbildung von Schülerinnen und Schülern durch die Verbesserung der Kooperation zwischen Partnern aus der Tourismuswirtschaft und den Tourismus- und Gastgewerbeschulen. Der Fokus dabei liegt auf der Organisation von qualitativen Betriebspraktika. Zu den Projektergebnissen gehören die Erarbeitung und Verankerung eines erweiterten Aufgabenprofils der schulischen Fachpraxiskoordinatorinnen bzw. -koordinatoren als Schnittstellen zwischen Schulen und Betrieben, besonders in der Organisation von betrieblichen Praktika. Zur Umsetzung des neuen Aufgabenprofils wurden Guidelines entwickelt, die auch Maßnahmen zur Verankerung der Kooperation Schule – Wirtschaft in der schulischen Qualitätsentwicklung beinhalten.

Vertreter/innen von insgesamt 57 von ca. 77 berufsbildenden Schulen mit Tourismus- und Gastgewerbeschwerpunkt wurden durch Disseminationsseminare mit dem neuen (Aufgaben-) Profil vertraut gemacht. Nach einer ersten Testphase der Umsetzung des neuen Aufgabenprofils im Laufe eines Schuljahrs wurde im Rahmen von Reflexionsseminaren die Erfahrungen von 57 berufsbildenden Schulen mit Tourismus- und Gastgewerbeschwerpunkt eingeholt. Auf Basis dieses Feedbacks wurde der Leitfaden überarbeitet.

Projektkomponente „Sicherung der Qualität des betrieblichen Lernens in der schulischen Berufsbildung“
Da Serbien ebenso wie Österreich im Kontext der Berufsbildung über duale und schulische Berufsbildung verfügt, wird das serbische Bildungsministerium vom OeAD dabei unterstützt, die Qualität des betrieblichen Lernens in der schulischen Berufsbildung sicherzustellen und weiterzuentwickeln.

Im April 2019 wurde eine umfassende Analyse der Umsetzungsformate von betrieblichem Lernen in der schulischen Berufsbildung in Serbien durchgeführt. Auf Basis dieser Erhebung unterstützt der OeAD das serbische Bildungsministerium in der Entwicklung einer Verordnung zur Regelung betrieblicher Praktika in der schulischen Berufsbildung. Ziel dieser Verordnung ist die Sicherung und Verbesserung der Qualität der betrieblichen Praktika in der schulischen Berufsbildung. In Kooperation mit dem serbischen Bildungsministerium und der serbischen Wirtschaftskammer werden zudem rund 100 berufsbildende Schulen in der Umsetzung der Verordnung geschult werden. Das Projekt wird in Abstimmung mit der WKO durchgeführt, die komplementär zu diesem Projekt die Einführung dualer Ausbildung in Serbien unterstützt.

Qualitätssicherung in der Umsetzung des Übungsfirmenunterrichts
 Ziel dieses Projekts ist die Vermittlung von Entrepreneurship-Kompetenzen durch die Stärkung der Umsetzung von Übungsfirmenunterricht an Wirtschaftsschulen in Serbien. Zur Qualitätssicherung des ÜFA-Unterrichts werden in enger Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium sowie dem Verband der Wirtschafts-, Tourismus- und Gastgewerbeschulen in Serbien laufend Bedarfserhebungen durchgeführt und Fortbildungen für Lehrende an Wirtschaftsschulen organisiert.

Stärkung und Dissemination des Active Learning-Lehr-/Lernkonzepts
In enger Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium der Republik Serbien und dem Education Forum Serbia wird die Umsetzung neuer Lehr-/Lernzugänge an Schulen in benachteiligten Regionen Serbiens unterstützt. Es werden laufend Fortbildungen zur Umsetzung von Active Learning für Lehrer/innen in Serbien durchgeführt. In der Zeitspanne von 2016–2019 wurden insgesamt 128 Seminare bzw. Fortbildungen organisiert, an denen ca. 3500 Lehrer/innen aus 64 Schulen teilnahmen.

Kontakt (Bildungsbeauftragte)