Republik Albanien

Albanien
Hauptstadt: Tirana Landesfläche: 28.748 km²
Einwohneranzahl: 2.800.138 (2011)
Amtssprache: Albanisch
Webtipps:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft
Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
Nationale Agentur für Berufsbildung
Nationale Agentur für Qualitätssentwicklung
Tirana
In enger Zusammenarbeit mit dem albanischen Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, der Nationalen Agentur für Berufsbildung und Qualifikationen und anderen albanischen Bildungsinstitutionen setzt das Regionalbüro Tirana Projekte in den Schwerpunktbereichen Berufsbildung, schulische Qualitätsentwicklung und kompetenzbasiertes Lehren und Lernen um.
Schwerpunkte:
- Berufsbildung in mittleren und höheren Schulen (alle 34 berufsbildende Schulen in Albanien sowie 10 Berufsbildungszentren, mit Fokus auf Tourismus- und IT Ausbildung)
- Schulische Qualitätsentwicklung und Gender Mainstreaming
- Kompetenzbasiertes Lernen und Lehren
Beispiele:
EZA-LEITPROJEKT DER STADT WIEN: “AL-VET – Quality for All” Qualitativ hochwertige und sozial inklusive Berufsbildung in Albanien
Implementiert vom OeAD
Hintergrund: In der nationalen Strategie für Ausbildung und Beschäftigung (2019-2022) hat sich Albanien das Ziel gesetzt, durch die Erhöhung der Arbeitsmarktrelevanz und der Qualität seiner Berufsbildung Beschäftigung zu stärken, besonders für benachteiligte Personengruppen. Bildungsbenachteiligung führt auch in Albanien zu geringeren Chancen am Arbeitsmarkt. Die wirtschaftlichen Wachstumssektoren Tourismus- und Gastgewerbe und IT sind für die Stärkung von Beschäftigung in Albanien von besonderer Bedeutung.
Zielsetzung: Durch die Erhöhung der Qualität von und des Zugangs zu Berufsbildungsangeboten in den Sektoren Tourismus und Gastgewerbe und IT leistet das Projekt "AL-VET – Quality for ALL" einen Beitrag zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit von benachteiligten Personengruppen in Albanien. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Zugang zu beruflichen Qualifikationen von Mädchen und Frauen. Dies erfolgt durch zwei Handlungsfelder:
- Steigerung der Qualität von Berufsbildungsangeboten für Tourismus/Gastgewerbe und IT
- Erhöhung des Zugangs zu Berufsbildung für benachteiligte Personengruppen, besonders Mädchen aus ländlichen Regionen, und Stärkung des Zugangs von Mädchen zu atypischen Ausbildungen
Direkte Zielgruppen: 16–21 berufsbildende Schulen für Tourismus und Gastgewerbe und IT: Lehrer/innen, Schulleiter/innen, Wirtschaftskoordinatorinnen und -koordinatoren, Qualitätsentwicklungsbeauftragte, Genderbeauftragte; 4 Internate für Schüler/innen: Internatsleitungen, Erzieher/innen, weiteres Personal. Rund 60 Betriebe in den Sektoren Tourismus/Gastgewerbe und IT: Unternehmer/innen, Mentorinnen und Mentoren
Indirekte Zielgruppe: Rund 7.700 Jugendliche während der Projektlaufzeit
Ergebnisse
- Rund 300 Lehrer/innen sind in der Organisation von praxisnahem, kompetenzorientiertem fachpraktischen Unterricht geschult
- Neue arbeitsmarktrelevante Berufsbilder, Qualifikationsbeschreibungen und Curricula für Koch/Köchin und Tourismus-/Gastgewerbe-Assistenz und Wahlmodule "Fachsprache Englisch" für zumindest zwei Jahrgänge liegen pilotiert vor
- Rund 25 Lehr-/Lernmaterialien stehen online allen berufsbildenden Schulen zur Verfügung
- Rund 60 Betriebe sind in der Organisation von qualitativ hochwertigen Praktika geschult
- Ein Kooperationsnetzwerk der Wirtschaftskontaktpersonen aller berufsbildender Schulen Albaniens trägt zum kontinuierlichen Ausbau der Wirtschaftskontakte bei
- Ein Ausbildungslehrgang für schulische Qualitätskoordinatoreninnen und -koordinatoren liegt in pilotierter Form vor
- Die schulischen QA-Koordinatoreninnen und-Koordinatoren und Schulleiter/innen aller berufsbildenden Schule Albaniens sind in der Ausübung ihrer Rolle und der Umsetzung effektiver schulischer Qualitätsentwicklung geschult
- Leitung und Mitarbeiter/innen von vier Internaten haben die Kompetenzen, eine inklusive Internatskultur und die entsprechenden Qualitätsentwicklungsmaßnahmen umzusetzen
- Drei Verwaltungsbehörden haben als "good practice"-Beispiele Qualitätssicherungsmechanismen an vier Internaten eingeführt
- Vier Internate und Pilotschulen sind mit entsprechender Infrastruktur ausgestattet
- Instrumente für effektive Berufsberatung und Berufsorientierung und Kompetenzen für ihre Anwendung in der Berufsbildung sind entwickelt
AL-Tour: Erhöhung der Qualität, der Arbeitsmarktrelevanz und der sozialen Inklusion der Ausbildung im Tourismus, in der Hotellerie und im Gastgewerbesektor in Albanien
Der Tourismussektor hat großes Potential, Beschäftigung und Wirtschaftswachstum in Albanien zu erhöhen und damit einen Beitrag zur Reduktion von Arbeitslosigkeit zu leisten. Voraussetzung dafür ist die Steigerung der Qualität und Arbeitsmarktrelevanz der Tourismusausbildung und des Zugangs zu Ausbildungsangeboten in diesem Sektor. Ziel von AL-Tour ist die Verbesserung der Arbeitsmarktrelevanz, Qualität und sozialen Inklusion der Berufsbildungsangebote für den Bereich Tourismus und Gastgewerbe. AL-Tour wird in enger Kooperation mit den relevanten staatlichen Stellen, im speziellen dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, der Nationalen Agentur für Berufsbildung und Qualifikationen, der nationalen Agentur für Beschäftigung, zwei Munizipalitäten sowie mit relevanten Vertreterinnen und Vertretern aus der Tourismuswirtschaft, Sozialpartnern und Betrieben umgesetzt. Zu den direkten Projektbegünstigten zählen 10 Tourismusschulen, zwei Internate und zwei Erwachsenenbildungszentren sowie die Nationale Agentur für Berufsbildung und Qualifikationen. Al-Tour wird während der Projektlaufzeit rund 150 Schulleiter/innen, Berufsschullehrer/innen, Trainerinnen und Trainer, Praktikumskoordinatorinnen und -koordinatoren und Internatsmitarbeiter/innen, 2.500 Schülerinnen und Schüler, 50 Auszubildende und rund 50 Unternehmen erreichen. Nach Projektende profitieren alle Personen, die eine Ausbildung in diesem Sektor anstreben, sowie alle Betriebe in diesem Sektor, die gut ausgebildetes Personal suchen, von dem Projekt. Zu erwartende Ergebnisse sind:
- Gendersensible Berufsstandards für fünf Berufe in diesem Sektor sind entwickelt und eingeführt.
- Gendersensible Qualifikationsbeschreibungen, die dem Albanischen Nationalen Qualifikationsrahmen entsprechen, und Lehrpläne sind entwickelt und eingeführt.
- Zwei Modellschulen im Tourismus-, Hotellerie- und Gastgewerbesektor sind etabliert.
- Zwei Internate werden als "Lehrhotels Light" genutzt.
- Kompetenz zur nachhaltigen Einführung des neuen Lehrplans und zur Umsetzung von gendersensiblem Unterricht ist an allen Tourismusschulen geschaffen.
- Qualitätskriterien und Richtlinien für betriebliche Praktika sind entwickelt und eingeführt und der Zugang zu Praktika von benachteiligten Schülerinnen und Schülern ist erhöht.
- Betriebspraktika-Koordinatorinnen und -Koordinatoren an allen Tourismusschulen sind etabliert und geschult.
- Zugang benachteiligter Schülerinnen und Schüler, besonders Mädchen aus benachteiligten Familien, ist durch die Schaffung einer inklusiven Kultur an Schulen und Lehrhotels und "outreach"-Aktivitäten gestiegen.
Das Projekt wird aus Mitteln der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und des BMBWF finanziert.
Regionalprojekt Schule trifft Wirtschaft – School Meets Business (SmB)
Albanien, Kosovo, Nordmazedonien
Die Förderung der Qualität und der Arbeitsmarktrelevanz der Berufsausbildung durch die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Berufsbildung und Wirtschaft, im Besonderen im Bereich "Work-based Learning", gilt als Reformpriorität in Albanien, Kosovo und Nordmazedonien. Daher haben Albanien, Kosovo und Nordmazedonien in der Umsetzung der "Riga-Beschlüsse" die "Förderung des Lernens am Arbeitsplatz in all seinen Formen" als Umsetzungspriorität gewählt. Das Regionalprojekt "Schule trifft Wirtschaft" setzt hier an. Ziel ist, die Kompetenz von berufsbildenden Schulen in drei Partnerländern für eine professionelle Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu stärken, besonders bei der Organisation unterschiedlicher Formate von betrieblichem Lernen. Die Verankerung von Wirtschaftskoordinatorinnen und Wirtschaftskoordinatoren an den Schulen als kompetente Schnittstellen zwischen Schule und Wirtschaft steht dabei im Mittelpunkt. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit den für Berufsbildung zuständigen Ministerien, Agenturen für Berufsbildung, berufsbildenden Schulen und Betrieben umgesetzt. Zu erwartende Ergebnisse sind:
- Das Aufgabenprofil für Wirtschaftskoordinatorinnen und Wirtschaftskoordinatoren an berufsbildenden Schulen wurde unterstützt durch regionalen Austausch auf jeweils nationaler Ebene entwickelt und ist im Bildungssystem eingeführt.
- Eine Detailstudie pro Land zu den unterschiedlichen Formaten des „Work-based Learning“, die jeweils umgesetzt werden, liegt vor.
- Vier Multiplikatorinnen und Multiplikatoren pro Land und bis zu 40 Wirtschaftskoordinatorinnen und -koordinatoren pro Land (bis zu 120 insgesamt) sind ausgebildet und wenden das Wissen in der täglichen Arbeit an
- Qualitätskriterien für die Zusammenarbeit Schule – Wirtschaft werden angewendet und sind im schulischen Qualitätssicherungssystem verankert.
In rund 70 Veranstaltungen in den drei Ländern werden folgende Zielgruppen erreicht:
Direkte Zielgruppen: 12 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus den drei Ländern, 120 Wirtschaftskoordinatorinnen und -koordinatoren berufsbildender Schulen der drei Länder
Indirekte Zielgruppen: ca. 40.000 Schüler/innen an 120 Berufsschulen in Albanien, Kosovo und Nordmazedonien, 120 Direktorinnen und Direktoren, der Lehrkörper der Schulen und betriebliche Kooperationspartner In Albanien werden durch das Projekt Wirtschaftskoordinatorinnen und Wirtschaftskoordinatoren an allen 34 berufsbildenden Schulen ausgebildet (voraussichtlich 40 Personen).
Schaffung einer gendersensiblen Schulkultur als Teil der schulischen Qualitätsentwicklung
Mädchen sind mit einer Beteiligung von weniger als 20% in der Berufsbildung in Albanien unterrepräsentiert. Die Erhöhung des Zugangs von Mädchen und Frauen zu beruflichen Qualifikationen und damit zum Arbeitsmarkt gehört daher zu einer der Prioritäten der albanischen Strategie für Beschäftigung und Ausbildung. Basierend auf den Ergebnissen des Projekts "Förderung des Zugangs von Mädchen zu technischen Berufen am Beispiel IT" liegt der Fokus dieses Projekts auf der Integration von Genderaspekten in die schulische Qualitätsentwicklung. In Albanien wird in einem ersten Schritt zur Einführung eines QA-Systems seit 2018/2019 schulische Selbstevaluierung (SA) in der Berufsbildung umgesetzt. Dafür wurden ein schulischer Qualitätsrahmen und entsprechende Selbstevaluierungsinstrumente entwickelt. Im Rahmen des Projekts Schaffung einer gendersensiblen Schulkultur als Teil der schulischen Qualitätsentwicklung wurden in enger Kooperation mit der Nationalen Agentur für Berufsbildung und Qualifikationen und Genderbeauftragten albanischer berufsbildender Schulen Genderindikatoren in die schulischen Selbstevaluierungsinstrumente integriert. Schulteams (Gender- und Selbstevaluierungsbeauftragte, Schulleitung) werden in der Nutzung der Ergebnisse der schulischen Selbstevaluierung für die schulische Qualitätsentwicklung und damit der Schaffung einer gendersensiblen Schulkultur geschult. Zu erwartende Ergebnisse sind:
- Direktorinnen und Direktoren sowie zuständige Koordinatorinnen und Koordinatoren aller 34 berufsbildenden Schulen in Albanien sind befähigt, Ergebnisse für eine kontinuierliche schulische Qualitätsverbesserung (Schulentwicklungspläne) zu verwenden.
- Guidelines für die schulische Selbstevaluierung in der Berufsbildung enthalten relevante Genderindikatoren und -kriterien und werden für die Qualitätsentwicklung an allen berufsbildenden Schulen (in den Schulentwicklungsplänen) berücksichtigt.
- 34 Beauftragte für Qualitätsentwicklung an allen 34 berufsbildenden Schulen in Albanien sind befähigt, Genderaspekte als Teil der schulischen Selbstevaluierung erfolgreich zu berücksichtigen und die Evaluierungsergebnisse in der schulischen Qualitätsentwicklung (Schulentwicklungspläne) zu verwenden.
- Der Zugang und die Gleichstellung von Mädchen in der albanischen Berufsbildung und am Arbeitsmarkt durch die Integration von Genderaspekten in die schulische Qualitätsentwicklung sind verbessert.
In rund 15 Veranstaltungen werden folgende Zielgruppen erreicht:
Direkte Zielgruppen: Direktorinnen und Direktoren aller 34 berufsbildenden Schulen in Albanien, schulische Koordinatorinnen und Koordinatoren für Selbstevaluierung und Qualitätsentwicklung aller 34 berufsbildenden Schulen in Albanien, Vertreter/innen der Agentur für Berufsbildung und Qualifikationen Albaniens
Indirekte Zielgruppen: Lehrpersonen und Schüler/innen aller 34 berufsbildenden Schulen in Albanien, Wirtschaftsbetriebe, die Schulpartnerschaften haben.
IT-Schule Hermann Gmeiner Tirana (2014–2019)
Der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften im IT-Bereich steigt in Albanien kontinuierlich weiter. Die österreichische Schule in Shkodra leistet in diesem Bereich mit dem Ausbildungszweig Informationstechnologie mit den Schwerpunkten Netzwerk- und Medientechnik und durch ihre qualitativ hochwertige, internationalen Standards entsprechende Ausbildung einen wichtigen Beitrag. Daher haben das albanische Ministerium für Finanzen und Wirtschaft und das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung vereinbart, in einem gemeinsamen Projekt diese Erfahrung und Expertise zu nutzen, um in Tirana eine berufsbildende Schule nach dem Vorbild der österreichischen HTL in Shkodra (Österreichische Schule "Peter Mahringer") aufzubauen. Ziel des Projekts ist es, komplementär zum Angebot der österreichischen Schule in Shkodra durch die Unterstützung des Aufbaus der berufsbildenden "Hermann Gmeiner-Schule" für Informationstechnologie und Kommunikation in Tirana einen weiteren Beitrag zu einer qualitativ hochwertigen, praxisnahen Ausbildung im IT-Bereich in Albanien zu leisten. Dies wurde durch die Einführung eines innovativen, kompetenzbasierten Lehrplans nach Vorbild einer österreichischen HTL und die kontinuierliche fachliche und pädagogische Fortbildung und Begleitung der Lehrkräfte und der Direktion durch österreichische Expertinnen und Experten erreicht. Ein Peer-Learning-Programm mit der HTL Peter-Mahringer bot Lehrkräften beider Schulen darüber hinaus die Möglichkeit, sich intensiv über fachliche, aber auch methodisch-didaktische Entwicklungen auszutauschen. Passend zum Lehrplan wurden in Zusammenarbeit mit lokalen Expertinnen und Experten auch speziell auf die Schwerpunkte der "Hermann Gmeiner-Schule" zugeschnittene Lehr- und Lernmaterialien entwickelt.