Am grünen Campus der Johannes Kepler Universität Linz lauschten rund 170 Forschende, Citizen Scientists, Mitarbeiter/innen von Öffentlichkeitsarbeit und Forschungsservice an Wissenschaftseinrichtungen, Bibliothekar/innen und weitere Interessierte um 9:00 Uhr morgens den Begrüßungsworten der Gastgeber/innen sowie des österreichischen Wissenschaftsministers Martin Polaschek. Österreich würde zahlreiche Initiativen - vom Citizen-Science-Förderprogramm Sparkling Science 2.0 über die TruSD-Maßnahmen zur "Stärkung des Vertrauens in Wissenschaft und Demokratie in Österreich" bis hin zur Entwicklung von MINT-Regionen - setzen, um das Interesse für Wissenschaft zu fördern.
Auf dem Programm standen neben Workshops, Vorträgen und Posterpräsentationen und dem innovativen Austauschformat "Cabin Talks" auch zwei Keynotes. Am ersten Tag sprach Margaret Gold, Koordinatorin des Citizen Science Lab an der Universität Leiden über die Entwicklung von Politiken und Strategien für Citizen Science im Rahmen von Open Science auf globaler, europäischer, nationaler und lokaler Ebene. In der Abschluss-Keynote beleuchtete Melanie Smallman, assoziierte Professorin für Science and Technology Studies am University College London, die Frage warum es wichtig ist, Bürgerinnen und Bürger in die Entwicklung neuer Technologien auf unterschiedlichen Ebenen einzubeziehen.
Unter den zahlreichen Konferenzteilnehmenden waren auch die Mitarbeiterinnen des OeAD-Zentrums für Citizen Science mit vier Beiträge vertreten. Am ersten Tag präsentierten Claudia Fahrenwald, Professorin an der PH Oberösterreich und Walburg Steurer Ergebnisse eines Pilotprojekts zur Integration von Citizen Science in der Lehrer/innen-Ausbildung im Rahmen eines Seminars zum Thema Schulentwicklung. Am zweiten Tag standen neue Zielgruppen für Citizen Science im Zentrum. Dabei reflektierten Anja Palandačić, Leiterin des Sparkling-Science-2.0-Projekts „Biodiversität der Elritzen Österreichs“ am NHM Wien, und Petra Siegele wie Bevölkerungsgruppen jenseits von Schulklassen erreicht werden können und welche neuen Chancen und Herausforderungen dies birgt. Dass beispielsweise Familien eine neue Zielgruppe für Citizen Science sein können – insbesondere um das mittlere Alterssegment zu erreichen – griff Marika Cieslinski im Rahmen eines Cabin Talks auf, bei dem der Citizen Science Award als Praxisbeispiel fungierte. In einem gemeinsamen Workshop mit Kolleginnen und Kollegen aus dem DACH-Raum wurden darüber hinaus Ideen für ein länderübergreifendes Mentoring-Programm für Citizen-Science-Projekte gesammelt und reflektiert.
Im Anschluss an die Konferenz präsentierten sich am 21. April am Linzer Hauptplatz Citizen-Science-Projekte. An insgesamt 10 Marktständen bzw. Kiosks luden Projektleitende interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen ein. Für Schülerinnen und Schüler gab es im Zirkus des Wissens am Campus der JKU eine Theatervorstellung mit Übersetzung in Gebärdensprache sowie eine Schatzsuche.
Es war wieder eine schöne und sehr spannende Citizen-Science-Konferenz. Herzlichen Dank an dieser Stelle auch an die Organisator/innen der JKU für ein super geplante Tagung!
Nächstes Jahr findet die Österreichische Citizen Science Konferenz unter einem Dach mit der Konferenz der European Citizen Science Association im April in Wien statt. Wir freuen uns schon!