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Gerhild Anna Robinig erhält von Nikolaus Douda vom Bundesministerium für Bildung den eTwinning-Preis
© eTwinning-Österreich

5 Fragen an eine erfolgreiche eTwinnerin

Gerhild Anna Robinig hat mit ihren Schüler/innen den ersten Platz bei der nationalen eTwinning-Preisverleihung 2016 gewonnen. Die Lehrerin der NMS Weitensfeld war gleich mit zwei Projekten vertreten und berichtet in einem Interview, wie es dazu gekommen ist.
5 min read · 01. May 2017

Frau Robinig, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Auszeichnung! Sie haben den österreichischen Rekord gebrochen – in einem Jahr haben Sie gleich mit zwei Projekten bei der eTwinning-Preisverleihung gepunktet. Wie haben Sie es geschafft zwei Projekte in einem Jahr so erfolgreich durchzuführen?

An dieser Stelle zuallererst einmal ein Danke an die Nationalagentur für die Unterstützung. Durch diese Unterstützung und Motivation wurde die Projektarbeit in dieser Form ermöglicht. Ursprünglich war nur ein Projekt geplant – „Gemeinsame Wurzeln – Ferrovia Transalpina, die Süd- und die Karstbahn – Gleise für drei Völker". Mit diesem Projekt wollten wir die Zusammenarbeit mit der Partnerschule aus Triest festigen. Bei der Themenwahl wollten wir ein Thema finden, das uns verbindet.
Die Idee fürs zweite Thema „Unterschiede-wir pfeifen drauf!“ entstand bei einem Workshop bei der eTwinning-Jahreskonferenz in Brüssel 2015. Da die Schüler/innen sehr gerne an eTwinning-Projekten arbeiten, waren sie auch bereit, Freizeit in die Projektarbeit zu investieren. Viele Ideen entstanden erst während der Projektarbeit im Team. Auch Schüler/innen liefern immer wieder kreative Ideen für die Arbeit.

In Ihren Projekten erkunden Sie gemeinsame Wurzeln mit Partnerschulen aus Slowenien und Italien. Was war dabei das prägendste eTwinning-Erlebnis für Sie und Ihre Schüler/innen?

Das Thema bot viele Möglichkeiten, die gemeinsame Vergangenheit und Geschichte zu erkunden und brachte die Erfahrung, dass die „Gleise für drei Völker" die Geschichte perfekt spiegeln. Auch jene Zeit, die uns trennte (Erster Weltkrieg) und in der die Brücke von Salcano gesprengt wurde. Die gemeinsame Fahrt aller drei Schulen mit dieser geschichtsträchtigen Bahn war sehr beeindruckend für Schüler/innen und Lehrer/innen. Auch das Stehen auf der Grenze in Görz vor dem Bahnhof, wo jeder Schüler/innen einen Fuß auf italienischem Staatsgebiet hatte und den anderen auf slowenischem Boden, machte bewusst, dass das Überwinden von Grenzen kein Problem ist.
Prägend war auch die Arbeit am Videoquiz über die Wocheinerbahn, welches wir im Rahmen des Projekts entwickelt haben. Die Schüler/innen haben viel recherchiert – z. B. an Bahnhöfen, in alten Landkarten und Sagen in allen drei Sprachen – um die Texte vorzubereiten. Ich habe ein Video, in dem meine Schüler/innen das Quiz auf der interaktiven Tafel spielen. 

Das Projekt „Unterschiede – wir pfeifen drauf!" war jedoch ein bisschen anders. Da haben Sie sogar auch mit Flüchtlingskindern gearbeitet. Wie ist es Ihnen dabei gegangen?

Auch bei diesem Projekt ging es um das Überwinden von Grenzen. Die Arbeit mit syrischen, afghanischen und österreichischen Schüler/innen in einer Gruppe war sehr schön. Es wurde gemeinsam gearbeitet, gelacht, gespielt, gelernt und Brauchtum gelebt. Dabei wurde festgestellt, dass alle Schüler/innen – egal ob aus Syrien, Afghanistan, Österreich, Slowenien oder Deutschland – die gleichen Bedürfnisse und Vorstellungen haben. Alle wollen Freunde haben und angenommen sein. Sprachliche Barrieren können dann rasch überwunden werden.

Sie sind auch eTwinning-Coach und haben Kolleg/innen aus der Volksschule Pisweg für eTwinning gewonnen. Wie läuft die Kooperation?

Ja, die Zusammenarbeit mit der VS Pisweg und mit Frau Gerlinde Schlintl ist eine absolute Bereicherung für unsere Arbeit. Die Schüler/innen der VS Pisweg besuchen ja nach ihrer Volksschulzeit unsere Schule. Durch das eTwinning-Projekt und die Zusammenarbeit konnte ein Kontakt zu zukünftigen Schüler/innen hergestellt werden und der Übertritt in die neue Schule wird den Schüler/innen erleichtert.
Einen Vormittag lang waren die Schüler aus Pisweg zu Gast an unserer Schule und haben am Projekt gearbeitet. Auch unsere Gruppe war in Pisweg zu Gast und hat dort gearbeitet. Das Thema „Märchen, Sagen und Brauchtum“ bot sich an, da dieser Themenbereich sowohl für Schüler/innen der Volksschule als auch für Schüler/innen der NMS passend ist.
Alle Schüler/innen der beteiligten Schulen (Triest, Cerkno, Triebes, Pisweg, Weitensfeld) freuen sich schon auf den gemeinsamen Besuch eines Brauchtumsfestes, das mit der Kärntner Sagenwelt in direkter Verbindung steht und als immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO gilt – Das Kranzelreiten in Weitensfeld. Das Thema Pest spielt in der Weitensfeldsage eine wichtige Rolle. Auch in slowenischen, italienischen und deutschen Sagen spielt die Pest immer wieder eine Rolle.

Und an welchen Themen arbeiten Sie mit Ihren Schüler/innen in diesem Schuljahr?

Auch in diesem Schuljahr arbeiten wir wieder an zwei Projekten.

Thema 1: „Gemeinsame Wurzeln – Jugendstil" Bei diesem Projekt haben wir die Partnerschaft mit der Schule aus Slowenien (Cerkno) und der Schule aus Triest weiter ausgebaut. Eine finnische Schule aus Espoo, das ist in der Nähe von Helsinki konnte auch für die Zusammenarbeit gewonnen werden.

Thema 2: Dies ist das Coachingprojekt der VS Pisweg und trägt den Titel „Gemeinsame Wurzeln – Märchen, Sagen und Brauchtum in Tradition und Moderne". Auch hier wird mit der Schule aus Cerkno, der Schule aus Triest und einer Schule aus Triebes (Deutschland) gearbeitet.

Wir bedanken uns ganz herzlich für das Gespräch und wünschen Ihnen und Ihren Schüler/innen weiterhin viel Erfolg beim Twinnen!








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