

Aus 409 Einreichungen aus 58 Ländern wählte eine unabhängige Fachjury drei Hauptpreisträger und 27 Projekte, die eine „Honourable Mention“ erhielten, aus. Die prämierten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Bürger/innen aktiv zur Forschung beitragen und gesellschaftliche Herausforderungen mitgestalten können.
Den mit 60.000 Euro dotierten „Grand Prize” erhielt das Projekt „HEROINES – Heritage of Emancipation”. Es stärkt Roma-Frauen in Serbien durch partizipative Forschung, Community-Mapping und das Sammeln mündlicher Geschichten. Die Initiative eröffnet Perspektiven, die in klassischen wissenschaftlichen Zugängen oft fehlen, und fördert die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Emanzipation marginalisierter Gruppen.
Der mit 20.000 Euro dotierte „Digital Communities Prize“ ging an die „Antiquake Risk Hunter Community“ in Istanbul. In einem historischen Stadtviertel kartierten über 150 Bürger/innen gemeinsam mit Schulen, Behörden und Katastrophenschutzakteuren Gefahrenzonen und erarbeiteten Maßnahmen zur besseren Erdbebenvorsorge – mithilfe offener Daten und digitaler Werkzeuge.
Den „Diversity & Collaboration Prize“ (20.000 Euro) erhielt das portugiesische Projekt „MoFWaste – Museum of Food Waste“. Schüler/innen, Lehrkräfte und Mensa-Mitarbeitende entwickelten gemeinsam Methoden zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung an Schulen. Das Projekt verbindet Bildung, Forschung und praktische Umsetzung und stellt leicht übertragbare Materialien für andere Regionen bereit.
Der EU-Preis für Citizen Science wurde im Rahmen des Horizon-Europe-Projekts IMPETUS zum dritten Mal vergeben und vom Ars Electronica Center ausgerichtet. Er würdigt herausragende Initiativen in Europa. Die diesjährige Auswahl unterstreicht die zunehmende Bedeutung von partizipativer Forschung, insbesondere in gesellschaftlich relevanten Bereichen wie Risikovorsorge, Ernährungssicherheit, Gesundheitsversorgung oder sozialer Gerechtigkeit.