Who cares?
Szenarien einer zukunftsweisenden Sorgekultur
Die Frage „Wer sorgt für wen?“ mit Blick auf die Zukunft zu beantworten, ist keineswegs einfach. Sorgeaufgaben des täglichen Lebens gehen uns alle an. Sowohl die Sorge um uns selbst als auch die Sorge um andere bestimmen unser grundlegendes Wohlbefinden. Besondere Situationen wie die der Krankheit oder der Pflegebedürftigkeit, aber auch des Lebens mit kleinen Kindern erhöht das Angewiesensein auf andere. Im Lichte der demografischen Veränderungen wird von einer Zunahme des Bedarfs an Sorge in westlichen Gesellschaften ausgegangen. Gleichzeitig werden Ressourcen für Sorgearbeiten eher verknappt. Wie unter diesen Bedingungen eine zukünftige Sorgekultur aussehen kann, ist daher ein drängendes gesellschaftliches Thema.
Es wurde untersucht, wie und unter welchen Bedingungen Sorgearbeiten in konkreten Lebenssituationen gelingen, wer daran beteiligt ist und welche Unterstützungsnetzwerke hilfreich sind. Dafür sind Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Schultypen auf verschiedenen Wegen forschend vorgegangen. Eine Gruppe hat sich den Themen anhand von Literatur genähert. Eine zweite Gruppe hat qualitative Interviews mit Personen, die Sorgeverantwortung tragen, geführt. Mit Hilfe eines narrativen Zugangs haben alltagsnahe Erzählungen, Einblicke in Sorgebeziehungen und -netzwerke gegeben. In einem zweiten Schritt wurden Expertinnen und Experten befragt, um dann in einem abschließenden Szenarienworkshop zukunftsweisende Bilder für eine Sorgekultur zu entwickeln. Die entwickelten Szenarien basieren auf zu erhebenden spezifischen Sorgeerfahrungen und Sorgeressourcen von Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund (wie etwa Geschlecht, Alter oder Herkunft) in verschiedenen Pflege-Settings (privat, ehrenamtlich, professionell).
Dieses Projekt war ein Young Citizen Science-Pilotprojekt.
Im Rahmen des zusätzlichen Citizen Science-Bausteins waren Bürgerinnen und Bürger eingeladen, ihre „Sorge- und Pflegegeschichten“ schriftlich mitzuteilen.
Dieses Projekt hatte ein Top Citizen Science-Erweiterungsprojekt.
Das Projekt „Sorgearbeit und Hitze – Wie gehen Bürger/innen und Gesundheitsberufe in Pflegesituationen mit Hitzewellen um?“ hat mithilfe von Pflegenden und Gepflegten erforscht, wie sich die steigenden Temperaturen und Hitzephasen auf Sorge- und Pflegesituationen auswirken, um mehr über hilfreiche Coping-Strategien zu erfahren.
Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.
Projektwebsites
Projektbericht
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Projektrückschau2017-06-30 (PDF, 887 KB)
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Projektbeschreibung(PDF, 3 MB)
Pressespiegel
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Pflege nicht einsparen, sondern umverteilen2015-10-16, diePresse.com
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2015-02-05, Die Furche
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2016-10-07, Im Rahmen der Sendereihe „Dimensionen“. Radio Österreich
Tagungsbeitrag
Publikation
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Kursbuch palliative care 13. Wien: IFF-Institut für Palliative Care und OrganisationsEthik.
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In: die hospizzeitschrift, S. 22-24
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In: HÜBNER, R./UKOWITZ, M. (Hg.): Interventionsforschung. Bd. 3. 2017.