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ethik&gesundheit

Unterricht jenseits normalisierender Anerkennung

Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels sind die ethischen Herausforderungen im Kontext von Gesundheit und Krankheit enorm gewachsen. Normative Vorstellungen von Körper, Ethnizität und Geschlecht führen zu diskriminierenden Unterscheidungen. Andererseits wird durch die zunehmende Technisierung im Gesundheitsbereich ein naturwissenschaftlicher Zugang favorisiert und ein Umgang mit „normierten“ Menschen nahe gelegt: Kulturelle Differenzen und Bedürfnisse der gesundheitlich beeinträchtigten Personen sowie der Pflegekräfte werden tendenziell ausgeblendet. Damit stehen Aspekte der Bioethik zur Debatte, die hinterfragt und erweitert werden müssen. Sie fordern nicht zuletzt den Ethikunterricht, der sich vermehrt an Diversität, Handlungskompetenz und Praxisrelevanz orientieren muss.

 

Im Projektvorhaben wurden diese Herausforderungen gemeinsam mit Schüler/innen und Lehrkräften einer allgemeinbildenden, einer technischen sowie einer Gesundheits- und Krankenpflegeschule angenommen und bioethische Fragen in Anlehnung an das Konzept der Konkreten Ethik bearbeitet. Ausgehend von bisherigen Unterrichtserfahrungen wurden ethisch relevante Fragestellungen entlang intersektionaler Kategorien wie Alter, Gender, Ethnizität und Gesundheitsnorm entwickelt. An der Universität konnten sich die Schüler/innen mit wissenschaftlichen Zugängen auseinandersetzen und die Problemfelder interdisziplinär aufarbeiten. Das Projekt wurde aber auch, teilweise klassenübergreifend, an den Schulen durchgeführt. Der Forschungs- und Gestaltungsprozess beruhte auf Prinzipien der Aktionsforschung und zielte darauf ab, neue Methoden und Materialien für einen Ethikunterricht zu erarbeiten, der sich mit normalisierender Anerkennung kritisch auseinandersetzte. Geplant war in Zusammenarbeit mit den Schulen ein Handbuch sowie eine Ethikdisk zu entwickeln, die über Präsentationen und Trainings an Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen bekannt gemacht werden sollten.

Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.

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