Wer war Franz Werfel?

Franz Werfel wurde am 10. September 1890 in Prag als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Nach der Reifeprüfung studierte er 1909/10 in seiner Heimatstadt sowie in Leipzig und Hamburg sporadisch Jura und Philosophie. Etwa zur gleichen Zeit veröffentlichte Karl Kraus Gedichte von Franz Werfel in der „Fackel“, und ein Berliner Verlag druckte unter dem Titel „Der Weltfreund“ einen Lyrikband des Einundzwanzigjährigen. Nachdem Franz Werfel seinen Wehrdienst abgeleistet hatte (1911/12), arbeitete er einige Zeit (1912-1914) als Lektor des Kurt Wolff Verlags in Leipzig. Er war mit zahlreichen Intellektuellen und Künstlern befreundet - u.a. mit Franz Kafka und Max Brod, später auch mit Karl Kraus und Rainer Maria Rilke. Im Ersten Weltkrieg diente er als österreichischer Soldat an der ostgalizischen Front.

In den Zwanzigerjahren unternahm Franz Werfel einige Vortrags- und Studienreisen, zum Beispiel 1925 nach Palästina und vier Jahre später nach Ägypten. Ab 1920 entstand Werfels umfangreiches episches Werk, in „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ (1933) widmet er sich dem Freiheitskampf der Armenier. Werfels größter Romanerfolg ist das 1941 entstandene „Das Lied an Bernadette“.
1929 heiratete er in Wien Alma Mahler, die Witwe Gustav Mahlers.

Die Nationalsozialisten schlossen ihn 1933 aus der Preußischen Akademie der Künste aus. 1938 emigrierte er über die Schweiz nah Frankreich und zwei Jahre später über die Iberische Halbinsel in die USA, nach Beverly Hills, Kalifornien. Dort starb Franz Werfel am 26. August 1945.
Seit 1975 ist der bedeutende Schriftsteller in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Aus: Das Franz Werfel Stipendienprogramm. Eine Publikation des Österreichischen Austauschdienstes (ÖAD), Hg: Wendelin Schmidt-Dengler, Eva Müllner, Franz Koppensteiner, Wien, 2007, S. 26