Verstehendes Lernen durch Concept Cartoons
„Concept-Cartoons“ als Erhebungsinstrument von Alltagsvorstellungen und als Unterrichtsimpuls im schüler/innenorientierten Chemie-Unterricht
Schüler/innen haben auf Grund von Alltagserfahrungen und zurückliegendem Unterricht individuelle Vorstellungen zu naturwissenschaftlichen Phänomenen. Handelt es sich bei diesen Konzepten um alternative Vorstellungen, die von der wissenschaftlich akzeptierten Sichtweise erheblich abweichen, so stellen sie Hindernisse im Lernprozess dar und müssen zur ihrer Überwindung im Unterricht berücksichtigt werden. Concept Cartoons können zur Erhebung dieser Präkonzepte und alternativen Vorstellungen genutzt werden. Sie zeigen Gruppen von Personen, die über eine naturwissenschaftliche Fragestellung diskutieren. Die Aussagen der Figuren werden in Sprechblasen angeführt, die sowohl wissenschaftlich akzeptierte als auch gängige Schüler/innenvorstellungen enthalten. Die Lernenden werden aufgefordert, zu diesen Aussagen Stellung zu nehmen und eigene Vermutungen zu formulieren. Präkonzepte, alternative Vorstellungen und bereits vorhandenes Wissen der Lernenden werden auf diese Weise bewusst gemacht und rücken ins Zentrum des Unterrichts.
Ziel des Projekts war es, die Einsatzmöglichkeiten von Concept Cartoons im Unterricht und in der Lehrer/innenaus- und -fortbildung zu untersuchen. Lehrpersonen der Kooperationsschulen und Studierende der Fachrichtung Chemie Lehramt nahmen an einer Fortbildung über konstruktivistische Lerntheorien mit besonderer Berücksichtigung von Schüler/innenvorstellungen teil. Im Unterricht der Kooperationsschulen wurden Concept Cartoons eingesetzt. Schüler/innen der Sekundarstufe II, die mit Concept Cartoons gearbeitet haben, wurden im Führen von Interviews geschult und erhoben dann selbst die Präkonzepte jüngerer Schüler/innen. Mit diesen Schüler/innenvorstellungen gestalteten sie neue Concept Cartoons, die wiederum von den Lehrer/innen eingesetzt und erprobt wurden.
Die Projektphasen wurden mit empirischen Methoden der Sozialwissenschaften (halbstrukturierte Interviews, Fragebögen, videogestützte Beobachtung u. a.) begleitend dokumentiert und evaluiert. Es sollte gezeigt werden, dass Concept Cartoons im Unterricht der Grundschule, der Sekundarstufe I und II sowie in der Lehrer/innenaus- und -fortbildung für alle Beteiligten gewinnbringend eingesetzt werden können.
Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.
Projektbericht
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Projektvorschau(PDF, 3 MB)
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Erste Ergebnisse(PDF, 3 MB)
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Projektrückschau2013-02-01 (PDF, 4 MB)
Publikation
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In: BERHOLT, S. (Hrsg.): Konzepte fachdidaktischer Strukturierung für den Unterricht (Band 32).
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In: BRUGUIÈRE, C./TIBERGHIEN, A./CLÉMENT, P. (Eds.): EBook Proceedings of the ESERA 2011 CONFERENCE.
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In: Naturwissenschaften im Unterricht – Chemie Nr. 133, 22-26
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In: Chemie & Schule (Salzbg.) (4), 8-10
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In: BMUKK und IMST-GenderNetzwerk (Hrsg.): Gender_Diversity-Kompetenz im naturwissenschaftlichen Unterricht.
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In: Praxis der Naturwissenschaften – Chemie in der Schule, 60 (3), 26-31
Tagungsbeitrag
Unterrichtsmaterial
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STEININGER, R. (2016): Mit Concept Cartoons Fragen für den Unterrichtseinstieg ins Thema ‚Kunststoffe‘ entwickelnIn: PLUS LUCIS 1/2016, S.5-8 (PDF, 229 KB)