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Gefühle wagen!

Ein künstlerisch-wissenschaftliches Forschungsprojekt zu Gefühlen in Bildungs- und Professionalisierungsprozessen

Im Projekt „Gefühle wagen!“ forschen Schüler/innen, Künstler/innen, Studierende, Lehrende und Wissenschaftler/innen gemeinsam zu Gefühlen in Bildungs- und Professionalisierungsprozessen. Gemeinsam wird untersucht, welche Praktiken – also etwa Wahrnehmungs- und Interpretationsweisen, Ausdrucks- und Umgangsformen – mit Gefühlen in unterschiedlichen Bildungskontexten verbunden werden.

Derzeit bereits vorliegende Forschungen zu Gefühlen in der Schule konzentrieren sich zumeist auf die Steuerung von Emotionen zur Verbesserung von Lernprozessen und vernachlässigen Fragen zu Gefühlen und Bildung, die wir mit unserem Projekt in den Fokus rücken: Welche Erlebnisse, Begegnungen, Lerninhalte und Orte in und rund um Schule lösen welche Gefühle bei Schüler/innen und Lehrer/innen aus? Was lernen alle Beteiligten in der Schule explizit wie implizit über Gefühle? Wie beeinflussen gesellschaftliche und institutionelle Machtverhältnisse das Fühlen und wie kann dieser Zusammenhang in Bildungskontexten zum Thema gemacht werden?

„Gefühle wagen!“ bearbeitet Gefühle sowohl als relevante Teil von Bildungsprozessen wie auch als möglichen Inhalt von Bildung, also ‚Gefühle in Bildungsprozessen‘ ebenso wie ‚Bildungsprozesse zu Gefühlen‘. Gefühle werden dabei insbesondere auch in ihrer ästhetischen und gesellschaftlich-politischen Dimension untersucht. Das Sparkling-Science-Projekt verfolgt dabei einen forschenden und pädagogischen Zugang, der (audio-)visuelle Medien in der Schule in ihren vielfältigen Bedeutungen in und für Bildungsprozesse in den Blick nimmt. 
Die Kombination aus künstlerischen und wissenschaftlichen Forschungszugängen eröffnet über multimediale Zugänge vielfältige Ausdrucksformen von Gefühltem und reagiert damit auch auf die Schwierigkeit der Versprachlichung von Gefühlen. Das Projekt beteiligt Citizen Scientists unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Vorbildungen und Lebenssituationen über die Kooperation mit unterschiedlichen Schulformen wie etwa (Real)Gymnasium, Volksschule, Zentrum für Inklusion und Sonderpädagogik und Kooperationspartner/innen wie die Roma-Schulmediation, dem Verein gamayun oder der Fachstelle Selbstlaut. In den Forschungsstudios mit den Co-Forschende – Schüler/innen, Studierenden wie auch Eltern/Erziehungsberechtigen – werden beispielsweise Gefühlskulturen in der Schule beforscht, künstlerisch-wissenschaftliche Gefühlsportfolios entwickelt und Videos als Bildungsmaterialien zu Gefühlen produziert.

Der Projekttitel „Gefühle wagen!“ verweist auf die mehrdimensionalen Zielsetzungen des Projekts, geht es doch darum, die Wahrnehmung und den Ausdruck von Gefühlen – auch der als ‚schwierig‘ geltenden Gefühle – zu wagen, und gleichzeitig eine anerkennende und auch kritische Auseinandersetzung mit ihnen zu initiieren, die für Schule und PädagogInnenbildung produktiv gemacht werden kann. Das Projekt zielt auf Grundlagenforschung zu Gefühlen und ihren sozialen Bedingungen ebenso ab wie auf die Entwicklung von diskriminierungsreflektierten pädagogischen und didaktischen Materialien für Schule und PädagogInnenbildung.

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