Die European Citizen Science Association entwickelte die 10 ECSA-Charakteristika mittels einer Vignettenstudie, also einer Umfragemethode, die verschiedene Perspektiven zu komplexen Themen erfasst. Anschließend überprüfte die ECSA ihre 10 Prinzipien für Citizen Science, ein umfassendes Rahmenwerk für bewährte Verfahren in der Bürgerwissenschaft, um deren Lücken und Grenzen zu ermitteln und aufzuzeigen, wie die ECSA-Merkmale dazu beitragen können, diese zu beheben.
Die Ergebnisse verdeutlichen die disziplinären Unterschiede sowie die Unklarheiten im Zusammenhang mit verschiedenen bürgerwissenschaftlichen Praktiken. Bei der Definition von Citizen Science gibt es zwei Herausforderungen. Eine sehr strenge Definition könnte wertvolle Praktiken ausschließen, Innovationen behindern und die Öffentlichkeit von der Teilnahme abhalten. Umgekehrt könnte eine lockere Definition es bestimmten Zielgruppen erschweren, sie in ihrem eigenen Kontext effektiv anzuwenden. Daher ist es von Vorteil, einen inklusiven Ansatz und eine Sprache zu wählen, die es der Zielgruppe ermöglicht, ihre eigenen Kriterien je nach ihren Bedürfnissen, ihrem Verwendungszweck und ihren spezifischen Umständen zu definieren.
Die ECSA-Merkmale wurden im Geiste der Offenheit entwickelt; die Identifizierung von Bereichen mit unterschiedlichen und sogar widersprüchlichen Ansichten war ein zentrales Element dieser Praxis. Wir empfehlen ihre Verwendung in ihrer Gesamtheit und sind der Meinung, dass kein Bereich oder Merkmal wichtiger ist als ein anderes. Sie sollten als ein Toolkit mit Beispielen betrachtet werden, das die Bemühungen um die Definition von Citizen Science für einen bestimmten Kontext und Zweck anleiten kann. Sie bauen auf den 10 ECSA-Prinzipien auf und gehen auf einige ihrer Lücken und Grenzen ein, während sie gleichzeitig die Notwendigkeit anerkennen, die 10 Prinzipien auf der Grundlage der Entwicklungen in diesem Bereich zu aktualisieren und zu verbessern.